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Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

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bis zu Anfang der Regierung Chlodovei.
ihm seine Erhebung zum Käiserthum dancken. Vielleicht hat auch noch nie-
mals ein fremder mehr Ehren-Stellen, im Römischen Reich, an sein Haus
gebracht, als eben Aspar, den die Geschicht-Schreiber theils einen Alanen,
theils einen Gothen nennen. Sein Vater Ardaburius, und er selbst, wa-
ren consules gewesen. Sein ältester Sohn, der auch Ardaburius hieß, war
patricius und magister militum, der andere, Namens Patricius, war nicht
allein consul gewesen, sondern Leo hatte ihn bereits zum caesare ernennet,
und ihm seine Tochter Leontiam versprochen: der jüngste Sohn Hermeneri-
cus
hatte ebenfalls bereits im Jahr 465. das Consulat gehabt. Aber im
Jahr 471. wendete sich das Blat mit einmal; und Zeno, der nachmals
Käiser geworden, paßte ihm und seinen beyden ältesten Söhnen, auf Leonis
Befehl, auf, und brachte sie auf der Stelle um1. Aspar hatte des Gothi-
schen Fürsten Theodorici, der insgemein Triarii Sohn beygenahmt wird,
Schwester zur Ehe gehabt. Derselbe nahm daher Anlaß sich gegen den Käi-
ser aufzulehnen. Er forderte dreyerley: erstlich Aspars Verlassenschafft:
zum andern, daß seiner Nation ein bequemeres Land in Thracien zur Woh-
nung angewiesen; und drittens ihm selbst das Commando über die Truppen,
so Aspar gehabt hatte, aufgetragen werden möchte. Als Leo die Bedingun-
gen nicht gleich eingehen wollte, ließ Theodoricus einen Theil seiner Trup-
pen in die Gegend von Philippis einfallen, und gieng mit den übrigen für
Arcadiopolis, welchen Ort er auch eroberte. Leo erklährte sich darauf
vortheilhaffter, als vorher, so daß Theodoricus Friede machte. Unter den

Bedin-
[Beginn Spaltensatz] steria subrogabantur) latum spiritualis ruinae li-
mitem traxit
.
sidonivs apollinaris L. VII. ep.
6. p. 181. Probe memini, quo polleas igne sensu-
um, fonte uerborum, qui uiderim Modabarium,
ciuem Gothum, haereseos Arianae iacula ui-
brantem, quo tu spiritualium testimoniorum mu-
crone confoderis
.
gregorivs tvronensis L. II. c. 25.
Huius tempore, & Euaricus-rex Gothorum, exce-
dens Hispanum limitem, grauem in Galliis super
Christianos intulit persecutionem. Truncabat pas-
sim peruersitati suae non consentientes, clericos
carceribus subigebat; sacerdotes uero alios dabat
exilio, alios gladio trucidabat. Nam & ipsos sa-
crorum templorum aditus spinis iusserat obsera-
ri, scilicet, ut raritas ingrediendi, obliuionem
faceret fidei. Maxime tunc Nouempopulanae,
GEMINAEQVE GERMANIAE ur-
bes ab hac tempestate populatae sunt
.
Er bezie-
het sich auf sidonii apollinaris Brief-
fe. Wenn man aber dieselbe gegen seine Erzehlung
[Spaltenumbruch] hält, so findet man, daß er viel hinzu gesetzet. va-
lesivs
meynet T. I. p. 240. er nenne Aquitani-
am primam & secundam, GERMANIAM
GEMINAM,
weil sie von den Gothen, als ei-
nem Teutschen Volck bewohnet worden, so wie
sidonivs apollinaris, das Land der
Burgunder GERMANIAM LVGDV-
NENSEM
nennet. Andere aber haben lieber
von dem Buchstaben abgehen, und an statt
GERMANIAM GEMINAM, AQVI-
TANIAM GEMINAM
lesen wollen.
S. die vorherstehende 5te Note.
sidonivs apollinaris Lib. VII.
epist. 6. p. 184. Taceo uestros Crocum, Simpli-
ciumque collegas, quos cathedris sibi traditis eli-
minatos, similis exilii cruciat poena dissimilis.
Namque unus ipsorum dolet, se non uidere quo re-
deat. alter se dolet uidere, quo non redit
.
1 §. XXIX. 1. Man bezieht sich, was Aspars Hi-
storie anbetrifft, auf die Untersuchungen, so bereits
valesivs T. I. p. 213. und pagivs ad A. 470.
n.
23. weitläufftig darüber angestellet.
2. mal-
Q q q 3

bis zu Anfang der Regierung Chlodovei.
ihm ſeine Erhebung zum Kaͤiſerthum dancken. Vielleicht hat auch noch nie-
mals ein fremder mehr Ehren-Stellen, im Roͤmiſchen Reich, an ſein Haus
gebracht, als eben Aſpar, den die Geſchicht-Schreiber theils einen Alanen,
theils einen Gothen nennen. Sein Vater Ardaburius, und er ſelbſt, wa-
ren conſules geweſen. Sein aͤlteſter Sohn, der auch Ardaburius hieß, war
patricius und magiſter militum, der andere, Namens Patricius, war nicht
allein conſul geweſen, ſondern Leo hatte ihn bereits zum caeſare ernennet,
und ihm ſeine Tochter Leontiam verſprochen: der juͤngſte Sohn Hermeneri-
cus
hatte ebenfalls bereits im Jahr 465. das Conſulat gehabt. Aber im
Jahr 471. wendete ſich das Blat mit einmal; und Zeno, der nachmals
Kaͤiſer geworden, paßte ihm und ſeinen beyden aͤlteſten Soͤhnen, auf Leonis
Befehl, auf, und brachte ſie auf der Stelle um1. Aſpar hatte des Gothi-
ſchen Fuͤrſten Theodorici, der insgemein Triarii Sohn beygenahmt wird,
Schweſter zur Ehe gehabt. Derſelbe nahm daher Anlaß ſich gegen den Kaͤi-
ſer aufzulehnen. Er forderte dreyerley: erſtlich Aſpars Verlaſſenſchafft:
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pen in die Gegend von Philippis einfallen, und gieng mit den uͤbrigen fuͤr
Arcadiopolis, welchen Ort er auch eroberte. Leo erklaͤhrte ſich darauf
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Bedin-
[Beginn Spaltensatz] ſteria ſubrogabantur) latum ſpiritualis ruinae li-
mitem traxit
.
sidonivs apollinaris L. VII. ep.
6. p. 181. Probe memini, quo polleas igne ſenſu-
um, fonte uerborum, qui uiderim Modabarium,
ciuem Gothum, haereſeos Arianae iacula ui-
brantem, quo tu ſpiritualium teſtimoniorum mu-
crone confoderis
.
gregorivs tvronensis L. II. c. 25.
Huius tempore, & Euaricus-rex Gothorum, exce-
dens Hiſpanum limitem, grauem in Galliis ſuper
Chriſtianos intulit perſecutionem. Truncabat paſ-
ſim peruerſitati ſuae non conſentientes, clericos
carceribus ſubigebat; ſacerdotes uero alios dabat
exilio, alios gladio trucidabat. Nam & ipſos ſa-
crorum templorum aditus ſpinis iuſſerat obſera-
ri, ſcilicet, ut raritas ingrediendi, obliuionem
faceret fidei. Maxime tunc Nouempopulanae,
GEMINAEQVE GERMANIAE ur-
bes ab hac tempeſtate populatae ſunt
.
Er bezie-
het ſich auf sidonii apollinaris Brief-
fe. Wenn man aber dieſelbe gegen ſeine Erzehlung
[Spaltenumbruch] haͤlt, ſo findet man, daß er viel hinzu geſetzet. va-
lesivs
meynet T. I. p. 240. er nenne Aquitani-
am primam & ſecundam, GERMANIAM
GEMINAM,
weil ſie von den Gothen, als ei-
nem Teutſchen Volck bewohnet worden, ſo wie
sidonivs apollinaris, das Land der
Burgunder GERMANIAM LVGDV-
NENSEM
nennet. Andere aber haben lieber
von dem Buchſtaben abgehen, und an ſtatt
GERMANIAM GEMINAM, AQVI-
TANIAM GEMINAM
leſen wollen.
S. die vorherſtehende 5te Note.
sidonivs apollinaris Lib. VII.
epiſt. 6. p. 184. Taceo ueſtros Crocum, Simpli-
ciumque collegas, quos cathedris ſibi traditis eli-
minatos, ſimilis exilii cruciat poena diſſimilis.
Namque unus ipſorum dolet, ſe non uidere quo re-
deat. alter ſe dolet uidere, quo non redit
.
1 §. XXIX. 1. Man bezieht ſich, was Aſpars Hi-
ſtorie anbetrifft, auf die Unterſuchungen, ſo bereits
valesivs T. I. p. 213. und pagivs ad A. 470.
n.
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[493/0527] bis zu Anfang der Regierung Chlodovei. ihm ſeine Erhebung zum Kaͤiſerthum dancken. Vielleicht hat auch noch nie- mals ein fremder mehr Ehren-Stellen, im Roͤmiſchen Reich, an ſein Haus gebracht, als eben Aſpar, den die Geſchicht-Schreiber theils einen Alanen, theils einen Gothen nennen. Sein Vater Ardaburius, und er ſelbſt, wa- ren conſules geweſen. Sein aͤlteſter Sohn, der auch Ardaburius hieß, war patricius und magiſter militum, der andere, Namens Patricius, war nicht allein conſul geweſen, ſondern Leo hatte ihn bereits zum caeſare ernennet, und ihm ſeine Tochter Leontiam verſprochen: der juͤngſte Sohn Hermeneri- cus hatte ebenfalls bereits im Jahr 465. das Conſulat gehabt. Aber im Jahr 471. wendete ſich das Blat mit einmal; und Zeno, der nachmals Kaͤiſer geworden, paßte ihm und ſeinen beyden aͤlteſten Soͤhnen, auf Leonis Befehl, auf, und brachte ſie auf der Stelle um 1. Aſpar hatte des Gothi- ſchen Fuͤrſten Theodorici, der insgemein Triarii Sohn beygenahmt wird, Schweſter zur Ehe gehabt. Derſelbe nahm daher Anlaß ſich gegen den Kaͤi- ſer aufzulehnen. Er forderte dreyerley: erſtlich Aſpars Verlaſſenſchafft: zum andern, daß ſeiner Nation ein bequemeres Land in Thracien zur Woh- nung angewieſen; und drittens ihm ſelbſt das Commando uͤber die Truppen, ſo Aſpar gehabt hatte, aufgetragen werden moͤchte. Als Leo die Bedingun- gen nicht gleich eingehen wollte, ließ Theodoricus einen Theil ſeiner Trup- pen in die Gegend von Philippis einfallen, und gieng mit den uͤbrigen fuͤr Arcadiopolis, welchen Ort er auch eroberte. Leo erklaͤhrte ſich darauf vortheilhaffter, als vorher, ſo daß Theodoricus Friede machte. Unter den Bedin- 5 6 7 8 9 1 §. XXIX. 1. Man bezieht ſich, was Aſpars Hi- ſtorie anbetrifft, auf die Unterſuchungen, ſo bereits valesivs T. I. p. 213. und pagivs ad A. 470. n. 23. weitlaͤufftig daruͤber angeſtellet. 2. mal- 5 ſteria ſubrogabantur) latum ſpiritualis ruinae li- mitem traxit. 6 sidonivs apollinaris L. VII. ep. 6. p. 181. Probe memini, quo polleas igne ſenſu- um, fonte uerborum, qui uiderim Modabarium, ciuem Gothum, haereſeos Arianae iacula ui- brantem, quo tu ſpiritualium teſtimoniorum mu- crone confoderis. 7 gregorivs tvronensis L. II. c. 25. Huius tempore, & Euaricus-rex Gothorum, exce- dens Hiſpanum limitem, grauem in Galliis ſuper Chriſtianos intulit perſecutionem. Truncabat paſ- ſim peruerſitati ſuae non conſentientes, clericos carceribus ſubigebat; ſacerdotes uero alios dabat exilio, alios gladio trucidabat. Nam & ipſos ſa- crorum templorum aditus ſpinis iuſſerat obſera- ri, ſcilicet, ut raritas ingrediendi, obliuionem faceret fidei. Maxime tunc Nouempopulanae, GEMINAEQVE GERMANIAE ur- bes ab hac tempeſtate populatae ſunt. Er bezie- het ſich auf sidonii apollinaris Brief- fe. Wenn man aber dieſelbe gegen ſeine Erzehlung haͤlt, ſo findet man, daß er viel hinzu geſetzet. va- lesivs meynet T. I. p. 240. er nenne Aquitani- am primam & ſecundam, GERMANIAM GEMINAM, weil ſie von den Gothen, als ei- nem Teutſchen Volck bewohnet worden, ſo wie sidonivs apollinaris, das Land der Burgunder GERMANIAM LVGDV- NENSEM nennet. Andere aber haben lieber von dem Buchſtaben abgehen, und an ſtatt GERMANIAM GEMINAM, AQVI- TANIAM GEMINAM leſen wollen. 8 S. die vorherſtehende 5te Note. 9 sidonivs apollinaris Lib. VII. epiſt. 6. p. 184. Taceo ueſtros Crocum, Simpli- ciumque collegas, quos cathedris ſibi traditis eli- minatos, ſimilis exilii cruciat poena diſſimilis. Namque unus ipſorum dolet, ſe non uidere quo re- deat. alter ſe dolet uidere, quo non redit. Q q q 3

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Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/527>, abgerufen am 22.11.2024.