Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

Bild:
<< vorherige Seite

mit IVLIO CAESARE.
caesar ward also im Namen aller Celtischen Völcker ersuchet, Gallien von die-
sen beschwerlichen Gästen zu befreyen. Diuitiacus, der damahls das Haupt der
Aeduer war, führte das Wort, und brauchte nicht viel Mühe ihn zu überreden.
caesar muste zwar allerdings besorgen, daß, wann die Teutschen Völcker ein-
mahl festen Fuß in Gallien fassten, die Römischen Provintzen von ihnen nicht we-
niger Gefahr leiden würden, als sie von den Cimbren und Teutonen ausgestanden.
Aber noch mehr entfeuerte ihn seine eigne Lust, grosse Kriege zu führen, bey denen er
sich unentbehrlich machen könnte. 1 Weil er nun als Proconsul einen neuen Krieg,
ohne Vorwissen des Römischen Volckes nicht hätte anfangen dörffen, 2 so brauch-
te er abermahls die Aeduer zum Vorwand, als derer sich die Römischen Stadt-
halter
in Gallien, vermöge alter Verträge, auch ohne absonderlichen Befehl von
Rom, annehmen durfften. Zuerst schickte er Gesandten an Ariouistum, die an-
bringen sollten, der Römische Proconsul habe Dinge von gröster Wichtigkeit
mit ihm abzuhandeln; wünsche derentwegen sich mit ihm persönlich zu besprechen,
und erwarte nur, daß er einen Ort auf halbem Wege fürschlagen möchte, da sie
einander entgegen kommen könnten. Ariovist antwortete gantz kaltsinnig, es
wäre zu gefährlich, seine Person mit wenigem Gefolge mitten unter die Gallier zu
wagen, und zu beschwehrlich, eine Armee mit zu bringen. Caesar ließ ihn darauf
durch seine Gesandten erinnern, er sey verbunden, sich der Aeduer anzunehmen,
und verlange deswegen von ihm, er möchte denselben ihre Geissel wieder geben,
von aller Feindseligkeit gegen sie abstehen, und ferner keine Truppen über den
Rhein kommen lassen. Ariovist versetzte: Er habe den Theil von Gallien, so er be-
sässe, mit dem Degen gegen die Gallier behauptet, und die Aeduer gezwungen, ihm
Geissel und Tribut zu geben: Er habe das Recht des Krieges vor sich, und hoffe,
die Römer würden ihm so wenig fürschreiben wollen, wie er sich seines Sieges be-
dienen solle, als sie dergleichen Vorstellungen von ihm annehmen würden:
allenfals sey er bereit, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben. Zu eben der Zeit, als
Caesar diese Antwort erhielt, lieff von den Aeduern Klage ein, daß die Haruden,
so Ariovist über den Rhein kommen lassen, ungeachtet des mit ihm getroffenen
Vergleichs, ihr Land plünderten. Und die Trevirer berichteten, es stünde ein
grosser Schwarm 3 Sveven unter Anführung zweyer Brüder, Nasuae und
Cimberii, 4 am Rhein, und wären ebenfalls im Begriff nach Gallien zu kommen.
Caesar eylte also Ariouistum aufzusuchen, ehe er dieses Volck an sich ziehen kön-
te. Als er drey Tage-Reisen fortgerücket, erfuhr er, daß Ariovist gleichfalls
vor drey Tagen aufgebrochen, und seine Absicht auf Vesontio, die Haupt-Stadt

der
[Beginn Spaltensatz] Rauracorum XXIII. Boiorum XXXII. ex his,
qui arma ferre possent ad millia XCII. Summa
omnium fuerant ad millia CCCLXVIII.
idem L. II. c. 14-30.
1 §. IV. 1.dio L. XXXVIII. p. 81. hat diese Ur-
sach sehr wohl angemercket. Caesar, quod Ariouistus
bello clarus potensque haberetur, parui pendebat: id
tantum agebat, ut ab eo occasionem dissidii acciperet,
neque prior cum inuadere uideretur.
2 [Spaltenumbruch] caesar L. I. c. 35. Si id non impetraret,
sese,
(quoniam M. Messala, M. Pisone Cos. Senatus
censuisset, ut quicunque Galliam prouinciam obti-
neret, quod commodo R. P. facere posset, Aeduos,
caeterosque amicos populi Romani defenderet
) Ae-
duorum iniurias non neglecturum.
3 pagos centum.
4 hotomannvs ad Caesar. meynet dieser
Nasua habe eigentlich Nassau geheissen.
[Ende Spaltensatz]
§. V. 1.
C 3

mit IVLIO CAESARE.
caesar ward alſo im Namen aller Celtiſchen Voͤlcker erſuchet, Gallien von die-
ſen beſchwerlichen Gaͤſten zu befreyen. Diuitiacus, der damahls das Haupt der
Aeduer war, fuͤhrte das Wort, und brauchte nicht viel Muͤhe ihn zu uͤberreden.
caesar muſte zwar allerdings beſorgen, daß, wann die Teutſchen Voͤlcker ein-
mahl feſten Fuß in Gallien faſſten, die Roͤmiſchen Provintzen von ihnen nicht we-
niger Gefahr leiden wuͤrden, als ſie von den Cimbren und Teutonen ausgeſtanden.
Aber noch mehr entfeuerte ihn ſeine eigne Luſt, groſſe Kriege zu fuͤhren, bey denen er
ſich unentbehrlich machen koͤnnte. 1 Weil er nun als Proconſul einen neuen Krieg,
ohne Vorwiſſen des Roͤmiſchen Volckes nicht haͤtte anfangen doͤrffen, 2 ſo brauch-
te er abermahls die Aeduer zum Vorwand, als derer ſich die Roͤmiſchen Stadt-
halter
in Gallien, vermoͤge alter Vertraͤge, auch ohne abſonderlichen Befehl von
Rom, annehmen durfften. Zuerſt ſchickte er Geſandten an Ariouiſtum, die an-
bringen ſollten, der Roͤmiſche Proconſul habe Dinge von groͤſter Wichtigkeit
mit ihm abzuhandeln; wuͤnſche derentwegen ſich mit ihm perſoͤnlich zu beſprechen,
und erwarte nur, daß er einen Ort auf halbem Wege fuͤrſchlagen moͤchte, da ſie
einander entgegen kommen koͤnnten. Arioviſt antwortete gantz kaltſinnig, es
waͤre zu gefaͤhrlich, ſeine Perſon mit wenigem Gefolge mitten unter die Gallier zu
wagen, und zu beſchwehrlich, eine Armee mit zu bringen. Caeſar ließ ihn darauf
durch ſeine Geſandten erinnern, er ſey verbunden, ſich der Aeduer anzunehmen,
und verlange deswegen von ihm, er moͤchte denſelben ihre Geiſſel wieder geben,
von aller Feindſeligkeit gegen ſie abſtehen, und ferner keine Truppen uͤber den
Rhein kommen laſſen. Arioviſt verſetzte: Er habe den Theil von Gallien, ſo er be-
ſaͤſſe, mit dem Degen gegen die Gallier behauptet, und die Aeduer gezwungen, ihm
Geiſſel und Tribut zu geben: Er habe das Recht des Krieges vor ſich, und hoffe,
die Roͤmer wuͤrden ihm ſo wenig fuͤrſchreiben wollen, wie er ſich ſeines Sieges be-
dienen ſolle, als ſie dergleichen Vorſtellungen von ihm annehmen wuͤrden:
allenfals ſey er bereit, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben. Zu eben der Zeit, als
Caeſar dieſe Antwort erhielt, lieff von den Aeduern Klage ein, daß die Haruden,
ſo Arioviſt uͤber den Rhein kommen laſſen, ungeachtet des mit ihm getroffenen
Vergleichs, ihr Land pluͤnderten. Und die Trevirer berichteten, es ſtuͤnde ein
groſſer Schwarm 3 Sveven unter Anfuͤhrung zweyer Bruͤder, Naſuae und
Cimberii, 4 am Rhein, und waͤren ebenfalls im Begriff nach Gallien zu kommen.
Caeſar eylte alſo Ariouiſtum aufzuſuchen, ehe er dieſes Volck an ſich ziehen koͤn-
te. Als er drey Tage-Reiſen fortgeruͤcket, erfuhr er, daß Arioviſt gleichfalls
vor drey Tagen aufgebrochen, und ſeine Abſicht auf Veſontio, die Haupt-Stadt

der
[Beginn Spaltensatz] Rauracorum XXIII. Boiorum XXXII. ex his,
qui arma ferre poſſent ad millia XCII. Summa
omnium fuerant ad millia CCCLXVIII.
idem L. II. c. 14-30.
1 §. IV. 1.dio L. XXXVIII. p. 81. hat dieſe Ur-
ſach ſehr wohl angemercket. Caeſar, quod Ariouiſtus
bello clarus potensque haberetur, parui pendebat: id
tantum agebat, ut ab eo occaſionem diſſidii acciperet,
neque prior cum inuadere uideretur.
2 [Spaltenumbruch] caesar L. I. c. 35. Si id non impetraret,
ſeſe,
(quoniam M. Meſſala, M. Piſone Cos. Senatus
cenſuiſſet, ut quicunque Galliam prouinciam obti-
neret, quod commodo R. P. facere poſſet, Aeduos,
caeterosque amicos populi Romani defenderet
) Ae-
duorum iniurias non neglecturum.
3 pagos centum.
4 hotomannvs ad Caeſar. meynet dieſer
Naſua habe eigentlich Naſſau geheiſſen.
[Ende Spaltensatz]
§. V. 1.
C 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0055" n="21"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">IVLIO CAESARE.</hi></hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">caesar</hi></hi></hi> ward al&#x017F;o im Namen aller Celti&#x017F;chen Vo&#x0364;lcker er&#x017F;uchet, Gallien von die-<lb/>
&#x017F;en be&#x017F;chwerlichen Ga&#x0364;&#x017F;ten zu befreyen. <hi rendition="#aq">Diuitiacus,</hi> der damahls das Haupt der<lb/>
Aeduer war, fu&#x0364;hrte das Wort, und brauchte nicht viel Mu&#x0364;he ihn zu u&#x0364;berreden.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">caesar</hi></hi></hi> mu&#x017F;te zwar allerdings be&#x017F;orgen, daß, wann die Teut&#x017F;chen Vo&#x0364;lcker ein-<lb/>
mahl fe&#x017F;ten Fuß in Gallien fa&#x017F;&#x017F;ten, die Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Provintzen von ihnen nicht we-<lb/>
niger Gefahr leiden wu&#x0364;rden, als &#x017F;ie von den Cimbren und Teutonen ausge&#x017F;tanden.<lb/>
Aber noch mehr entfeuerte ihn &#x017F;eine eigne Lu&#x017F;t, gro&#x017F;&#x017F;e Kriege zu fu&#x0364;hren, bey denen er<lb/>
&#x017F;ich unentbehrlich machen ko&#x0364;nnte. <note place="foot" n="1">§. <hi rendition="#aq">IV</hi>. 1.<hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">dio</hi></hi> L. XXXVIII. p.</hi> 81. hat die&#x017F;e Ur-<lb/>
&#x017F;ach &#x017F;ehr wohl angemercket. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cae&#x017F;ar, quod Arioui&#x017F;tus<lb/>
bello clarus potensque haberetur, parui pendebat: id<lb/>
tantum agebat, ut ab eo occa&#x017F;ionem di&#x017F;&#x017F;idii acciperet,<lb/>
neque prior cum inuadere uideretur.</hi></hi></note> Weil er nun als <hi rendition="#aq">Procon&#x017F;ul</hi> einen neuen Krieg,<lb/>
ohne Vorwi&#x017F;&#x017F;en des Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Volckes nicht ha&#x0364;tte anfangen do&#x0364;rffen, <note place="foot" n="2"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">caesar</hi></hi> L. I. c. 35. <hi rendition="#i">Si id non impetraret,<lb/>
&#x017F;e&#x017F;e,</hi> (<hi rendition="#i">quoniam M. Me&#x017F;&#x017F;ala, M. Pi&#x017F;one Cos. Senatus<lb/>
cen&#x017F;ui&#x017F;&#x017F;et, ut quicunque Galliam prouinciam obti-<lb/>
neret, quod commodo R. P. facere po&#x017F;&#x017F;et, Aeduos,<lb/>
caeterosque amicos populi Romani defenderet</hi>) <hi rendition="#i">Ae-<lb/>
duorum iniurias non neglecturum.</hi></hi></note> &#x017F;o brauch-<lb/>
te er abermahls die Aeduer zum Vorwand, als derer &#x017F;ich die Ro&#x0364;mi&#x017F;chen <hi rendition="#fr">Stadt-<lb/>
halter</hi> in Gallien, vermo&#x0364;ge alter Vertra&#x0364;ge, auch ohne ab&#x017F;onderlichen Befehl von<lb/>
Rom, annehmen durfften. Zuer&#x017F;t &#x017F;chickte er Ge&#x017F;andten an <hi rendition="#aq">Arioui&#x017F;tum,</hi> die an-<lb/>
bringen &#x017F;ollten, der Ro&#x0364;mi&#x017F;che <hi rendition="#aq">Procon&#x017F;ul</hi> habe Dinge von gro&#x0364;&#x017F;ter Wichtigkeit<lb/>
mit ihm abzuhandeln; wu&#x0364;n&#x017F;che derentwegen &#x017F;ich mit ihm per&#x017F;o&#x0364;nlich zu be&#x017F;prechen,<lb/>
und erwarte nur, daß er einen Ort auf halbem Wege fu&#x0364;r&#x017F;chlagen mo&#x0364;chte, da &#x017F;ie<lb/>
einander entgegen kommen ko&#x0364;nnten. Ariovi&#x017F;t antwortete gantz kalt&#x017F;innig, es<lb/>
wa&#x0364;re zu gefa&#x0364;hrlich, &#x017F;eine Per&#x017F;on mit wenigem Gefolge mitten unter die Gallier zu<lb/>
wagen, und zu be&#x017F;chwehrlich, eine Armee mit zu bringen. <hi rendition="#aq">Cae&#x017F;ar</hi> ließ ihn darauf<lb/>
durch &#x017F;eine Ge&#x017F;andten erinnern, er &#x017F;ey verbunden, &#x017F;ich der Aeduer anzunehmen,<lb/>
und verlange deswegen von ihm, er mo&#x0364;chte den&#x017F;elben ihre Gei&#x017F;&#x017F;el wieder geben,<lb/>
von aller Feind&#x017F;eligkeit gegen &#x017F;ie ab&#x017F;tehen, und ferner keine Truppen u&#x0364;ber den<lb/>
Rhein kommen la&#x017F;&#x017F;en. Ariovi&#x017F;t ver&#x017F;etzte: Er habe den Theil von Gallien, &#x017F;o er be-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, mit dem Degen gegen die Gallier behauptet, und die Aeduer gezwungen, ihm<lb/>
Gei&#x017F;&#x017F;el und Tribut zu geben: Er habe das Recht des Krieges vor &#x017F;ich, und hoffe,<lb/>
die Ro&#x0364;mer wu&#x0364;rden ihm &#x017F;o wenig fu&#x0364;r&#x017F;chreiben wollen, wie er &#x017F;ich &#x017F;eines Sieges be-<lb/>
dienen &#x017F;olle, als &#x017F;ie dergleichen Vor&#x017F;tellungen von ihm annehmen wu&#x0364;rden:<lb/>
allenfals &#x017F;ey er bereit, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben. Zu eben der Zeit, als<lb/><hi rendition="#aq">Cae&#x017F;ar</hi> die&#x017F;e Antwort erhielt, lieff von den Aeduern Klage ein, daß die Haruden,<lb/>
&#x017F;o Ariovi&#x017F;t u&#x0364;ber den Rhein kommen la&#x017F;&#x017F;en, ungeachtet des mit ihm getroffenen<lb/>
Vergleichs, ihr Land plu&#x0364;nderten. Und die Trevirer berichteten, es &#x017F;tu&#x0364;nde ein<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;er Schwarm <note place="foot" n="3"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">pagos centum.</hi></hi></note> Sveven unter Anfu&#x0364;hrung zweyer Bru&#x0364;der, <hi rendition="#aq">Na&#x017F;uae</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Cimberii,</hi> <note place="foot" n="4"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">hotomannvs</hi></hi> ad Cae&#x017F;ar.</hi> meynet die&#x017F;er<lb/><hi rendition="#aq">Na&#x017F;ua</hi> habe eigentlich <hi rendition="#aq">Na&#x017F;&#x017F;au</hi> gehei&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">§. <hi rendition="#aq">V.</hi> 1.</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C 3</fw><cb type="end"/>
</note> am Rhein, und wa&#x0364;ren ebenfalls im Begriff nach Gallien zu kommen.<lb/><hi rendition="#aq">Cae&#x017F;ar</hi> eylte al&#x017F;o <hi rendition="#aq">Arioui&#x017F;tum</hi> aufzu&#x017F;uchen, ehe er die&#x017F;es Volck an &#x017F;ich ziehen ko&#x0364;n-<lb/>
te. Als er drey Tage-Rei&#x017F;en fortgeru&#x0364;cket, erfuhr er, daß Ariovi&#x017F;t gleichfalls<lb/>
vor drey Tagen aufgebrochen, und &#x017F;eine Ab&#x017F;icht auf <hi rendition="#aq">Ve&#x017F;ontio,</hi> die Haupt-Stadt<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/><note xml:id="FN54_10_02" prev="#FN54_10_01" place="foot" n="10"><cb type="start"/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rauracorum <hi rendition="#g">XXIII.</hi> Boiorum <hi rendition="#g">XXXII.</hi> ex his,<lb/>
qui arma ferre po&#x017F;&#x017F;ent ad millia <hi rendition="#g">XCII.</hi> Summa<lb/>
omnium fuerant ad millia <hi rendition="#g">CCCLXVIII.</hi></hi></hi><note type="editorial">Es handelt sich um eine fortlaufende Fußnote, deren Text auf der vorherigen Seite beginnt. Im Druck ist die Fußnotenfortsetzung an erster Stelle auf dieser Seite aufgelistet.</note></note><lb/><note xml:id="FN54_S_02" prev="#FN54_S_01" place="foot" n="*"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">idem</hi></hi> L. II. c.</hi> 14-30.<note type="editorial">Die Fußnotenreferenz befindet sich auf der vorherigen Seite. Der Fußnotentext ist im Druck an zweiter Stelle auf dieser Seite aufgelistet.</note></note><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[21/0055] mit IVLIO CAESARE. caesar ward alſo im Namen aller Celtiſchen Voͤlcker erſuchet, Gallien von die- ſen beſchwerlichen Gaͤſten zu befreyen. Diuitiacus, der damahls das Haupt der Aeduer war, fuͤhrte das Wort, und brauchte nicht viel Muͤhe ihn zu uͤberreden. caesar muſte zwar allerdings beſorgen, daß, wann die Teutſchen Voͤlcker ein- mahl feſten Fuß in Gallien faſſten, die Roͤmiſchen Provintzen von ihnen nicht we- niger Gefahr leiden wuͤrden, als ſie von den Cimbren und Teutonen ausgeſtanden. Aber noch mehr entfeuerte ihn ſeine eigne Luſt, groſſe Kriege zu fuͤhren, bey denen er ſich unentbehrlich machen koͤnnte. 1 Weil er nun als Proconſul einen neuen Krieg, ohne Vorwiſſen des Roͤmiſchen Volckes nicht haͤtte anfangen doͤrffen, 2 ſo brauch- te er abermahls die Aeduer zum Vorwand, als derer ſich die Roͤmiſchen Stadt- halter in Gallien, vermoͤge alter Vertraͤge, auch ohne abſonderlichen Befehl von Rom, annehmen durfften. Zuerſt ſchickte er Geſandten an Ariouiſtum, die an- bringen ſollten, der Roͤmiſche Proconſul habe Dinge von groͤſter Wichtigkeit mit ihm abzuhandeln; wuͤnſche derentwegen ſich mit ihm perſoͤnlich zu beſprechen, und erwarte nur, daß er einen Ort auf halbem Wege fuͤrſchlagen moͤchte, da ſie einander entgegen kommen koͤnnten. Arioviſt antwortete gantz kaltſinnig, es waͤre zu gefaͤhrlich, ſeine Perſon mit wenigem Gefolge mitten unter die Gallier zu wagen, und zu beſchwehrlich, eine Armee mit zu bringen. Caeſar ließ ihn darauf durch ſeine Geſandten erinnern, er ſey verbunden, ſich der Aeduer anzunehmen, und verlange deswegen von ihm, er moͤchte denſelben ihre Geiſſel wieder geben, von aller Feindſeligkeit gegen ſie abſtehen, und ferner keine Truppen uͤber den Rhein kommen laſſen. Arioviſt verſetzte: Er habe den Theil von Gallien, ſo er be- ſaͤſſe, mit dem Degen gegen die Gallier behauptet, und die Aeduer gezwungen, ihm Geiſſel und Tribut zu geben: Er habe das Recht des Krieges vor ſich, und hoffe, die Roͤmer wuͤrden ihm ſo wenig fuͤrſchreiben wollen, wie er ſich ſeines Sieges be- dienen ſolle, als ſie dergleichen Vorſtellungen von ihm annehmen wuͤrden: allenfals ſey er bereit, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben. Zu eben der Zeit, als Caeſar dieſe Antwort erhielt, lieff von den Aeduern Klage ein, daß die Haruden, ſo Arioviſt uͤber den Rhein kommen laſſen, ungeachtet des mit ihm getroffenen Vergleichs, ihr Land pluͤnderten. Und die Trevirer berichteten, es ſtuͤnde ein groſſer Schwarm 3 Sveven unter Anfuͤhrung zweyer Bruͤder, Naſuae und Cimberii, 4 am Rhein, und waͤren ebenfalls im Begriff nach Gallien zu kommen. Caeſar eylte alſo Ariouiſtum aufzuſuchen, ehe er dieſes Volck an ſich ziehen koͤn- te. Als er drey Tage-Reiſen fortgeruͤcket, erfuhr er, daß Arioviſt gleichfalls vor drey Tagen aufgebrochen, und ſeine Abſicht auf Veſontio, die Haupt-Stadt der 10 * 1 §. IV. 1.dio L. XXXVIII. p. 81. hat dieſe Ur- ſach ſehr wohl angemercket. Caeſar, quod Ariouiſtus bello clarus potensque haberetur, parui pendebat: id tantum agebat, ut ab eo occaſionem diſſidii acciperet, neque prior cum inuadere uideretur. 2 caesar L. I. c. 35. Si id non impetraret, ſeſe, (quoniam M. Meſſala, M. Piſone Cos. Senatus cenſuiſſet, ut quicunque Galliam prouinciam obti- neret, quod commodo R. P. facere poſſet, Aeduos, caeterosque amicos populi Romani defenderet) Ae- duorum iniurias non neglecturum. 3 pagos centum. 4 hotomannvs ad Caeſar. meynet dieſer Naſua habe eigentlich Naſſau geheiſſen. §. V. 1. 10 Rauracorum XXIII. Boiorum XXXII. ex his, qui arma ferre poſſent ad millia XCII. Summa omnium fuerant ad millia CCCLXVIII. * idem L. II. c. 14-30. C 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Ergänzungsvorschlag vom DWB [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/55
Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/55>, abgerufen am 27.05.2024.