"Emir, erlaube mir, daß ich es sei für alle Tage, so lange ich lebe!"
"Wird er es dir gestatten?"
"Ja. Du bist unser aller Freund, denn du wirst der Mivan *) des Bey sein. Er hat auf dich geharrt und freut sich, dich und die Deinen willkommen zu heißen."
"Ich werde nicht zu ihm gehen können."
"Warum nicht?"
"Kann ein Emir sich ohne Waffen sehen lassen?"
"Ich sah bereits, daß man sie euch genommen hat." Und er wandte sich zu unserer Eskorte mit den Worten: "Gebt die Waffen zurück!"
Dagegen erhob der verwundete Kurde Einspruch:
"Sie sind Gefangene und dürfen keine Waffen tragen!"
"Sie sind frei, denn sie sind die Gäste des Bey!" lautete die Gegenrede.
"Der Bey hat uns selbst befohlen, sie gefangen zu nehmen und zu entwaffnen!"
"Er hat nicht gewußt, das es die Männer sind, die er erwartet."
"Sie haben mir den Vater ermordet. Und siehe diese Hand. Ihr Hund hat sie mir zerbissen!"
"So mache das mit ihnen ab, sobald sie nicht mehr Gäste des Bey sind. Komm, Chodih, nimm deine Waffen und erlaube, daß ich dich führe!"
Wir erhielten alles zurück, was wir abgegeben hatten; dann trennten wir uns von den andern und ritten in raschem Tempo nach Gumri hinauf.
"Nun, Sir," fragte ich Lindsay, "was denkt Ihr jetzt von dem Ker und dem Daschik?"
*) Gast.
„Für welche Zeit?“
„Für einen Tag.“
„Emir, erlaube mir, daß ich es ſei für alle Tage, ſo lange ich lebe!“
„Wird er es dir geſtatten?“
„Ja. Du biſt unſer aller Freund, denn du wirſt der Mivan *) des Bey ſein. Er hat auf dich geharrt und freut ſich, dich und die Deinen willkommen zu heißen.“
„Ich werde nicht zu ihm gehen können.“
„Warum nicht?“
„Kann ein Emir ſich ohne Waffen ſehen laſſen?“
„Ich ſah bereits, daß man ſie euch genommen hat.“ Und er wandte ſich zu unſerer Eskorte mit den Worten: „Gebt die Waffen zurück!“
Dagegen erhob der verwundete Kurde Einſpruch:
„Sie ſind Gefangene und dürfen keine Waffen tragen!“
„Sie ſind frei, denn ſie ſind die Gäſte des Bey!“ lautete die Gegenrede.
„Der Bey hat uns ſelbſt befohlen, ſie gefangen zu nehmen und zu entwaffnen!“
„Er hat nicht gewußt, das es die Männer ſind, die er erwartet.“
„Sie haben mir den Vater ermordet. Und ſiehe dieſe Hand. Ihr Hund hat ſie mir zerbiſſen!“
„So mache das mit ihnen ab, ſobald ſie nicht mehr Gäſte des Bey ſind. Komm, Chodih, nimm deine Waffen und erlaube, daß ich dich führe!“
Wir erhielten alles zurück, was wir abgegeben hatten; dann trennten wir uns von den andern und ritten in raſchem Tempo nach Gumri hinauf.
„Nun, Sir,“ fragte ich Lindſay, „was denkt Ihr jetzt von dem Ker und dem Daſchik?“
*) Gaſt.
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„Für welche Zeit?“
„Für einen Tag.“
„Emir, erlaube mir, daß ich es ſei für alle Tage,
ſo lange ich lebe!“
„Wird er es dir geſtatten?“
„Ja. Du biſt unſer aller Freund, denn du wirſt
der Mivan *) des Bey ſein. Er hat auf dich geharrt
und freut ſich, dich und die Deinen willkommen zu heißen.“
„Ich werde nicht zu ihm gehen können.“
„Warum nicht?“
„Kann ein Emir ſich ohne Waffen ſehen laſſen?“
„Ich ſah bereits, daß man ſie euch genommen hat.“
Und er wandte ſich zu unſerer Eskorte mit den Worten:
„Gebt die Waffen zurück!“
Dagegen erhob der verwundete Kurde Einſpruch:
„Sie ſind Gefangene und dürfen keine Waffen tragen!“
„Sie ſind frei, denn ſie ſind die Gäſte des Bey!“
lautete die Gegenrede.
„Der Bey hat uns ſelbſt befohlen, ſie gefangen zu
nehmen und zu entwaffnen!“
„Er hat nicht gewußt, das es die Männer ſind, die
er erwartet.“
„Sie haben mir den Vater ermordet. Und ſiehe dieſe
Hand. Ihr Hund hat ſie mir zerbiſſen!“
„So mache das mit ihnen ab, ſobald ſie nicht mehr
Gäſte des Bey ſind. Komm, Chodih, nimm deine Waffen
und erlaube, daß ich dich führe!“
Wir erhielten alles zurück, was wir abgegeben hatten;
dann trennten wir uns von den andern und ritten in
raſchem Tempo nach Gumri hinauf.
„Nun, Sir,“ fragte ich Lindſay, „was denkt Ihr jetzt
von dem Ker und dem Daſchik?“
*) Gaſt.
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May, Karl: Durchs Wilde Kurdistan. Freiburg (Breisgau), [1892], S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/may_kurdistan_1892/437>, abgerufen am 23.12.2024.
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