Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 1. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite

Differenzialrechnung.
Hat man b aus a gefunden, so ist für den Halb-
messer des Berührungskreises
c = sqrt [(a -- x)2 + (w -- b)2]
oder wegen w = y
c = sqrt [(a -- x)2 + (y -- b)2]
wo statt y auch sqrt a x gesetzt werden kann.

Zus.IV. Unter den unzähligen Kreisen, welche
die krumme Linie in M berühren können, wird es
einen geben, welcher in Rücksicht seiner Krümmung
bey M sich am wenigsten von der krummen Linie
entfernt, dessen Ordinaten also sich denen der krum-
men Linie möglichst nähern. Diesen Kreis nennt
man den Krümmungs-Kreis (circulus oscu-
lator
), und den Halbmesser desselben, den Krüm-
mungs-Halbmesser (radius osculi, radius cur-
vaturae
).

Es sey (Fig. XIII.) M m ein kleiner Bogen
eines die krumme Linie in M berührenden Kreises
M r, und T m = W, T n = Y Ordinaten des
Kreises und der krummen Linie für eine gemeinschaft-
liche Abscisse A T = A P + P T = x + k, wo x
die zum Berührungspunkte M gehörige Abscisse,
und k eine sehr kleine Größe bezeichne, so hat man
nach dem Taylorischen Theorem

W

Differenzialrechnung.
Hat man b aus a gefunden, ſo iſt fuͤr den Halb-
meſſer des Beruͤhrungskreiſes
c = √ [(a — x)2 + (w — b)2]
oder wegen w = y
c = √ [(a — x)2 + (y — b)2]
wo ſtatt y auch √ α x geſetzt werden kann.

Zuſ.IV. Unter den unzaͤhligen Kreiſen, welche
die krumme Linie in M beruͤhren koͤnnen, wird es
einen geben, welcher in Ruͤckſicht ſeiner Kruͤmmung
bey M ſich am wenigſten von der krummen Linie
entfernt, deſſen Ordinaten alſo ſich denen der krum-
mén Linie moͤglichſt naͤhern. Dieſen Kreis nennt
man den Kruͤmmungs-Kreis (circulus oscu-
lator
), und den Halbmeſſer deſſelben, den Kruͤm-
mungs-Halbmeſſer (radius osculi, radius cur-
vaturae
).

Es ſey (Fig. XIII.) M m ein kleiner Bogen
eines die krumme Linie in M beruͤhrenden Kreiſes
M ρ, und T m = W, T n = Y Ordinaten des
Kreiſes und der krummen Linie fuͤr eine gemeinſchaft-
liche Abſciſſe A T = A P + P T = x + k, wo x
die zum Beruͤhrungspunkte M gehoͤrige Abſciſſe,
und k eine ſehr kleine Groͤße bezeichne, ſo hat man
nach dem Tayloriſchen Theorem

W
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0351" n="333"/><fw place="top" type="header">Differenzialrechnung.</fw><lb/>
Hat man <hi rendition="#aq">b</hi> aus <hi rendition="#aq">a</hi> gefunden, &#x017F;o i&#x017F;t fu&#x0364;r den Halb-<lb/>
me&#x017F;&#x017F;er des Beru&#x0364;hrungskrei&#x017F;es<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">c</hi> = &#x221A; <hi rendition="#aq">[(a &#x2014; x)<hi rendition="#sup">2</hi> + (w &#x2014; b)<hi rendition="#sup">2</hi>]</hi></hi><lb/>
oder wegen <hi rendition="#aq">w = y</hi><lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">c</hi> = &#x221A; <hi rendition="#aq">[(a &#x2014; x)<hi rendition="#sup">2</hi> + (y &#x2014; b)<hi rendition="#sup">2</hi>]</hi></hi><lb/>
wo &#x017F;tatt <hi rendition="#aq">y</hi> auch &#x221A; <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi> <hi rendition="#aq">x</hi> ge&#x017F;etzt werden kann.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Zu&#x017F;.</hi><hi rendition="#aq">IV.</hi> Unter den unza&#x0364;hligen Krei&#x017F;en, welche<lb/>
die krumme Linie in <hi rendition="#aq">M</hi> beru&#x0364;hren ko&#x0364;nnen, wird es<lb/>
einen geben, welcher in Ru&#x0364;ck&#x017F;icht &#x017F;einer Kru&#x0364;mmung<lb/>
bey <hi rendition="#aq">M</hi> &#x017F;ich am wenig&#x017F;ten von der krummen Linie<lb/>
entfernt, de&#x017F;&#x017F;en Ordinaten al&#x017F;o &#x017F;ich denen der krum-<lb/>
mén Linie mo&#x0364;glich&#x017F;t na&#x0364;hern. Die&#x017F;en Kreis nennt<lb/>
man den <hi rendition="#g">Kru&#x0364;mmungs-Kreis</hi> (<hi rendition="#aq">circulus oscu-<lb/>
lator</hi>), und den Halbme&#x017F;&#x017F;er de&#x017F;&#x017F;elben, den Kru&#x0364;m-<lb/>
mungs-Halbme&#x017F;&#x017F;er (<hi rendition="#aq">radius osculi, radius cur-<lb/>
vaturae</hi>).</p><lb/>
              <p>Es &#x017F;ey <hi rendition="#aq">(Fig. XIII.) M m</hi> ein kleiner Bogen<lb/>
eines die krumme Linie in <hi rendition="#aq">M</hi> beru&#x0364;hrenden Krei&#x017F;es<lb/><hi rendition="#aq">M</hi> <hi rendition="#i">&#x03C1;</hi>, und <hi rendition="#aq">T m = W, T n = Y</hi> Ordinaten des<lb/>
Krei&#x017F;es und der krummen Linie fu&#x0364;r eine gemein&#x017F;chaft-<lb/>
liche Ab&#x017F;ci&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">A T = A P + P T = x + k</hi>, wo <hi rendition="#aq">x</hi><lb/>
die zum Beru&#x0364;hrungspunkte <hi rendition="#aq">M</hi> geho&#x0364;rige Ab&#x017F;ci&#x017F;&#x017F;e,<lb/>
und <hi rendition="#aq">k</hi> eine &#x017F;ehr kleine Gro&#x0364;ße bezeichne, &#x017F;o hat man<lb/>
nach dem Taylori&#x017F;chen Theorem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">W</hi></fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[333/0351] Differenzialrechnung. Hat man b aus a gefunden, ſo iſt fuͤr den Halb- meſſer des Beruͤhrungskreiſes c = √ [(a — x)2 + (w — b)2] oder wegen w = y c = √ [(a — x)2 + (y — b)2] wo ſtatt y auch √ α x geſetzt werden kann. Zuſ.IV. Unter den unzaͤhligen Kreiſen, welche die krumme Linie in M beruͤhren koͤnnen, wird es einen geben, welcher in Ruͤckſicht ſeiner Kruͤmmung bey M ſich am wenigſten von der krummen Linie entfernt, deſſen Ordinaten alſo ſich denen der krum- mén Linie moͤglichſt naͤhern. Dieſen Kreis nennt man den Kruͤmmungs-Kreis (circulus oscu- lator), und den Halbmeſſer deſſelben, den Kruͤm- mungs-Halbmeſſer (radius osculi, radius cur- vaturae). Es ſey (Fig. XIII.) M m ein kleiner Bogen eines die krumme Linie in M beruͤhrenden Kreiſes M ρ, und T m = W, T n = Y Ordinaten des Kreiſes und der krummen Linie fuͤr eine gemeinſchaft- liche Abſciſſe A T = A P + P T = x + k, wo x die zum Beruͤhrungspunkte M gehoͤrige Abſciſſe, und k eine ſehr kleine Groͤße bezeichne, ſo hat man nach dem Tayloriſchen Theorem W

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818/351
Zitationshilfe: Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 1. Göttingen, 1818, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818/351>, abgerufen am 16.07.2024.