Mayer, Adolf: Das Düngerkapital und der Raubbau. Heidelberg, 1869.Das Düngerkapital. Man unterscheidet bekanntlich in dieser Wissenschaft die verschie- Als extensivster Betrieb kann eine Bewirthschaftung angesehen Jn diesem Falle extensivster Bewirthschaftung ist nun leicht die 5) Roscher. Nationalökonomik des Ackerbaus. 1865. p. 63. 6) Ebenda. p. 15.
Das Düngerkapital. Man unterſcheidet bekanntlich in dieſer Wiſſenſchaft die verſchie- Als extenſivſter Betrieb kann eine Bewirthſchaftung angeſehen Jn dieſem Falle extenſivſter Bewirthſchaftung iſt nun leicht die 5) Roſcher. Nationalökonomik des Ackerbaus. 1865. p. 63. 6) Ebenda. p. 15.
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Das Düngerkapital.
Man unterſcheidet bekanntlich in dieſer Wiſſenſchaft die verſchie-
denen Wirthſchaftsſyſteme nach dem Verhältniß des Zuſammenwirkens
der Produktionsfaktoren „Grundſtücke“, „Menſchenarbeit“ und
„Kapital“. 5) Man nennt eine extenſive Bewirthſchaftungsmethode
eine ſolche, bei der der Faktor Grundſtücke in relativ großer Menge
verwendet wird, während an den beiden andern Faktoren geſpart
wird, eine intenſive Bewirthſchaftungsmethode umgekehrt eine ſolche,
bei der man relativ viel Arbeit und Kapital verwendet, an Grund-
ſtücken jedoch möglichſt ſpart.
Als extenſivſter Betrieb kann eine Bewirthſchaftung angeſehen
werden, bei der keine mechaniſche Bearbeitung des Bodens, keine
Düngung, keine eigentliche Ausſaat erfolgt, wobei ſich alle land-
wirthſchaftliche Arbeit nur auf das Einſammeln des zufällig Gewach-
ſenen beſchränkt (occupatoriſche Wirthſchaft). 6) Ein extenſiverer
Betrieb iſt in der That undenkbar und man wird Anſtand nehmen,
einen ſolchen überhaupt als Bewirthſchaftung anzuſehen. Jm vor-
liegenden Falle ſind die Produktionsfaktoren Kapital und Menſchen-
arbeit nahezu gleich Null. Hierin iſt augenſcheinlich die eine extremſte
Grenze für die Variationen der Produktionsfaktoren gegeben.
Jn dieſem Falle extenſivſter Bewirthſchaftung iſt nun leicht die
Vertretung jener beiden ganz wegfallenden Faktoren durch die
„Grundſtücke“ erſichtlich. Man braucht nur zu bedenken, eine
wieviel größere Bodenfläche zur Produktion einer beliebigen Nutz-
pflanze in Anſpruch genommen werden muß, wenn man den Boden
ſich völlig ſelbſt überläßt, ihn ſo zugleich eine große Menge nicht
nutzbarer Pflanzen hervorbringen läßt und nirgends die zufällig
ſtets vorhandenen Vegetationshinderniſſe beſeitigt.
5) Roſcher. Nationalökonomik des Ackerbaus. 1865. p. 63.
6) Ebenda. p. 15.
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