Mayer, Adolf: Das Düngerkapital und der Raubbau. Heidelberg, 1869.Das Düngerkapital. wechsels Rücksicht genommen wurde; aber auch hierin liegt das völ-lige Verkennen der eben entwickelten Gesetzmäßigkeiten von der Re- gulirung der Größe des zur Produktion dienen den Dün- gerkapitals durch äußere wirthschaftliche Verhältnisse. Die landwirthschaftliche Statik hatte sich die Aufgabe gestellt, Nachdem es jedoch später möglich war, die Zahlen, die in der 27) Thaer, Wulffen, Hlubeck, Thünen, Kleemann. 28) Siehe Drechsler's Beurtheilung der von Kleemann ermittelten Zahlen a. a. O. p. 94. 29) Birnbaum. Lehrbuch der Landwirthschaft. Frankfurt a. M. 1863. Th. III. Betriebslehre p. 137. 30) Schumacher. Erschöpfung und Ersatz bei dem Ackerbaue; Ver-
such einer Statik des Ackerbaues. Berlin 1866. Das Düngerkapital. wechſels Rückſicht genommen wurde; aber auch hierin liegt das völ-lige Verkennen der eben entwickelten Geſetzmäßigkeiten von der Re- gulirung der Größe des zur Produktion dienen den Dün- gerkapitals durch äußere wirthſchaftliche Verhältniſſe. Die landwirthſchaftliche Statik hatte ſich die Aufgabe geſtellt, Nachdem es jedoch ſpäter möglich war, die Zahlen, die in der 27) Thaer, Wulffen, Hlubeck, Thünen, Kleemann. 28) Siehe Drechsler’s Beurtheilung der von Kleemann ermittelten Zahlen a. a. O. p. 94. 29) Birnbaum. Lehrbuch der Landwirthſchaft. Frankfurt a. M. 1863. Th. III. Betriebslehre p. 137. 30) Schumacher. Erſchöpfung und Erſatz bei dem Ackerbaue; Ver-
ſuch einer Statik des Ackerbaues. Berlin 1866. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0071" n="61"/><fw place="top" type="header">Das Düngerkapital.</fw><lb/> wechſels Rückſicht genommen wurde; aber auch hierin liegt das völ-<lb/> lige Verkennen der eben entwickelten Geſetzmäßigkeiten von der <hi rendition="#g">Re-<lb/> gulirung der Größe des zur Produktion dienen den Dün-<lb/> gerkapitals durch äußere wirthſchaftliche Verhältniſſe.</hi></p><lb/> <p>Die landwirthſchaftliche Statik hatte ſich die Aufgabe geſtellt,<lb/> die Erſchöpfung des Bodenreichthums durch die Ernteentnahme und<lb/> die Wiederherſtellung dieſes Bodenreichthums durch Düngerzufuhr,<lb/> Brache, ſogenannte bereichernde Gewächſe zu ermitteln und in Zah-<lb/> len auszudrücken, aber immer von der Vorausſetzung ausgehend,<lb/><hi rendition="#g">daß eben die Herſtellung des urſprünglichen Bodenreich-<lb/> thums</hi> nach einer gewiſſen Rotation unter allen Umſtänden <hi rendition="#g">die<lb/> Aufgabe des rationellen Landwirths</hi> ſei. Die Statiker der<lb/> älteren Schule<note place="foot" n="27)"><hi rendition="#g">Thaer, Wulffen, Hlubeck, Thünen, Kleemann.</hi></note> ſuchten dieſe Zahlen auf empiriſchem Wege zu er-<lb/> mitteln, ſcheiterten aber naturgemäß an dem Umſtand, daß ihre Zah-<lb/> len Aggregate ſehr verſchiedener Fruchtbarkeitsbedingungen, die ſich<lb/> gegenſeitig nicht vertreten konnten, darſtellten, ſo daß die mühſam<lb/> gewonnenen Reſultate nur in einzelnen Fällen<note place="foot" n="28)">Siehe <hi rendition="#g">Drechsler’s</hi> Beurtheilung der von Kleemann ermittelten<lb/> Zahlen a. a. O. <hi rendition="#aq">p.</hi> 94.</note> paſſen konnten.<lb/> Man mußte unter dieſen Umſtänden bei Berechnung der nothwendigen<lb/> Düngungen auf dieſelben Unzuläſſigkeiten ſtoßen, zu denen man auf<lb/> einem ähnlichen (rein empiriſchen) Wege bei Berechnung von Futter-<lb/> rationen nach Heuwerthen gelangt war.</p><lb/> <p>Nachdem es jedoch ſpäter möglich war, die Zahlen, die in der<lb/> Statik fungirten, in ihre einfachen Componenten aufzulöſen, wie dies<lb/> von <hi rendition="#g">Birnbaum</hi><note place="foot" n="29)"><hi rendition="#g">Birnbaum.</hi> Lehrbuch der Landwirthſchaft. Frankfurt a. M. 1863.<lb/> Th. <hi rendition="#aq">III.</hi> Betriebslehre <hi rendition="#aq">p.</hi> 137.</note> und <hi rendition="#g">Schumacher</hi><note place="foot" n="30)"><hi rendition="#g">Schumacher.</hi> Erſchöpfung und Erſatz bei dem Ackerbaue; Ver-<lb/> ſuch einer Statik des Ackerbaues. Berlin 1866.</note> verſucht wurde, war eine<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [61/0071]
Das Düngerkapital.
wechſels Rückſicht genommen wurde; aber auch hierin liegt das völ-
lige Verkennen der eben entwickelten Geſetzmäßigkeiten von der Re-
gulirung der Größe des zur Produktion dienen den Dün-
gerkapitals durch äußere wirthſchaftliche Verhältniſſe.
Die landwirthſchaftliche Statik hatte ſich die Aufgabe geſtellt,
die Erſchöpfung des Bodenreichthums durch die Ernteentnahme und
die Wiederherſtellung dieſes Bodenreichthums durch Düngerzufuhr,
Brache, ſogenannte bereichernde Gewächſe zu ermitteln und in Zah-
len auszudrücken, aber immer von der Vorausſetzung ausgehend,
daß eben die Herſtellung des urſprünglichen Bodenreich-
thums nach einer gewiſſen Rotation unter allen Umſtänden die
Aufgabe des rationellen Landwirths ſei. Die Statiker der
älteren Schule 27) ſuchten dieſe Zahlen auf empiriſchem Wege zu er-
mitteln, ſcheiterten aber naturgemäß an dem Umſtand, daß ihre Zah-
len Aggregate ſehr verſchiedener Fruchtbarkeitsbedingungen, die ſich
gegenſeitig nicht vertreten konnten, darſtellten, ſo daß die mühſam
gewonnenen Reſultate nur in einzelnen Fällen 28) paſſen konnten.
Man mußte unter dieſen Umſtänden bei Berechnung der nothwendigen
Düngungen auf dieſelben Unzuläſſigkeiten ſtoßen, zu denen man auf
einem ähnlichen (rein empiriſchen) Wege bei Berechnung von Futter-
rationen nach Heuwerthen gelangt war.
Nachdem es jedoch ſpäter möglich war, die Zahlen, die in der
Statik fungirten, in ihre einfachen Componenten aufzulöſen, wie dies
von Birnbaum 29) und Schumacher 30) verſucht wurde, war eine
27) Thaer, Wulffen, Hlubeck, Thünen, Kleemann.
28) Siehe Drechsler’s Beurtheilung der von Kleemann ermittelten
Zahlen a. a. O. p. 94.
29) Birnbaum. Lehrbuch der Landwirthſchaft. Frankfurt a. M. 1863.
Th. III. Betriebslehre p. 137.
30) Schumacher. Erſchöpfung und Erſatz bei dem Ackerbaue; Ver-
ſuch einer Statik des Ackerbaues. Berlin 1866.
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