und in ihrs könne sie doch den Junker unmöglich legen, wenn sie selbsten auch gerne bei der Magd niederkrühe. Und als ich sie fragete: warumb denn nit? verfärbete sie sich abermals wie ein roth Laken und hub an zu weinen, ließ sich auch den ganzen Abend nit wieder se¬ hen, so daß die Magd alles besorgen, und ihr, verstehe meiner Töchterlein Bette endlich nur mit weißen Ley¬ lachen vor den Junker überziehen mußte, da sie selb¬ sten es nit thun wollte. Führe hier solches an, damit man sehen möge, wie die Jungfern seind. Denn am andern Morgen trat sie in die Stuben mit ihrem roth seidin Leibichen, mit der Haarhauben und dem Schurz¬ fleck, summa mit Allem angethan, so ich ihr in Wol¬ gast gekaufet, so daß der Junker sich verwunderte und viel mit ihr unter der Morgensuppen conversirete, wor¬ auf er alsdann seinen Abschied nahm, und mich bate, wieder einmal in seine Burg vorzusprechen.
und in ihrs könne ſie doch den Junker unmöglich legen, wenn ſie ſelbſten auch gerne bei der Magd niederkrühe. Und als ich ſie fragete: warumb denn nit? verfärbete ſie ſich abermals wie ein roth Laken und hub an zu weinen, ließ ſich auch den ganzen Abend nit wieder ſe¬ hen, ſo daß die Magd alles beſorgen, und ihr, verſtehe meiner Töchterlein Bette endlich nur mit weißen Ley¬ lachen vor den Junker überziehen mußte, da ſie ſelb¬ ſten es nit thun wollte. Führe hier ſolches an, damit man ſehen möge, wie die Jungfern ſeind. Denn am andern Morgen trat ſie in die Stuben mit ihrem roth ſeidin Leibichen, mit der Haarhauben und dem Schurz¬ fleck, summa mit Allem angethan, ſo ich ihr in Wol¬ gaſt gekaufet, ſo daß der Junker ſich verwunderte und viel mit ihr unter der Morgenſuppen converſirete, wor¬ auf er alsdann ſeinen Abſchied nahm, und mich bate, wieder einmal in ſeine Burg vorzuſprechen.
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und in ihrs könne ſie doch den Junker unmöglich legen,
wenn ſie ſelbſten auch gerne bei der Magd niederkrühe.
Und als ich ſie fragete: warumb denn nit? verfärbete
ſie ſich abermals wie ein roth Laken und hub an zu
weinen, ließ ſich auch den ganzen Abend nit wieder ſe¬
hen, ſo daß die Magd alles beſorgen, und ihr, verſtehe
meiner Töchterlein Bette endlich nur mit weißen Ley¬
lachen vor den Junker überziehen mußte, da ſie ſelb¬
ſten es nit thun wollte. Führe hier ſolches an, damit
man ſehen möge, wie die Jungfern ſeind. Denn am
andern Morgen trat ſie in die Stuben mit ihrem roth
ſeidin Leibichen, mit der Haarhauben und dem Schurz¬
fleck, summa mit Allem angethan, ſo ich ihr in Wol¬
gaſt gekaufet, ſo daß der Junker ſich verwunderte und
viel mit ihr unter der Morgenſuppen converſirete, wor¬
auf er alsdann ſeinen Abſchied nahm, und mich bate,
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Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meinhold_bernsteinhexe_1843/90>, abgerufen am 04.12.2024.
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