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Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796.

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Zufälligkeit für ihn unübersteiglich wurden;
und fieng sich nun an, nach solchen Dinzen zu
erkundigen, deren Erfolg natürlicher und siche-
rer wäre. So fragte er unter andern einen
gewißen Pokorny, Bauer von Przilep: "Ob
er nicht ein Mittel wisse, wodurch man auf
der Stelle eine Stutte umfallend machen kön-
ne? Er wolle ihm zuweilen dafür zwei Gul-
den, auch oft Brod und Mehl schenken." --
So versicherte er eine Hirtensfrau: "daß er
denjenigen reichlich bezalen wolle, der ihm von
seiner Frau helfe." -- Reden dieser Art, die
nachher auch zuerst den Argwohn des Mords
auf ihn brachten, hätten eigentlich gleich da-
mals ihn verdächtig machen können. Aber sie
blieben ungeachtet; und galten, zumal die
Leztere, für Aeußerung eines raschen Unwil-
lens, der unter der ungebildeten Klasse von
Menschen nicht gar selten sich finden mag. --
Kurz, Zen** hatte seine Frau nun ins
dritte Jahr, und konnte ihrer immer noch nicht
los werden.

Zufaͤlligkeit fuͤr ihn unuͤberſteiglich wurden;
und fieng ſich nun an, nach ſolchen Dinzen zu
erkundigen, deren Erfolg natuͤrlicher und ſiche-
rer waͤre. So fragte er unter andern einen
gewißen Pokorny, Bauer von Przilep: „Ob
er nicht ein Mittel wiſſe, wodurch man auf
der Stelle eine Stutte umfallend machen koͤn-
ne? Er wolle ihm zuweilen dafuͤr zwei Gul-
den, auch oft Brod und Mehl ſchenken.“ —
So verſicherte er eine Hirtensfrau: „daß er
denjenigen reichlich bezalen wolle, der ihm von
ſeiner Frau helfe.“ — Reden dieſer Art, die
nachher auch zuerſt den Argwohn des Mords
auf ihn brachten, haͤtten eigentlich gleich da-
mals ihn verdaͤchtig machen koͤnnen. Aber ſie
blieben ungeachtet; und galten, zumal die
Leztere, fuͤr Aeußerung eines raſchen Unwil-
lens, der unter der ungebildeten Klaſſe von
Menſchen nicht gar ſelten ſich finden mag. —
Kurz, Zen** hatte ſeine Frau nun ins
dritte Jahr, und konnte ihrer immer noch nicht
los werden.

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[220/0228] Zufaͤlligkeit fuͤr ihn unuͤberſteiglich wurden; und fieng ſich nun an, nach ſolchen Dinzen zu erkundigen, deren Erfolg natuͤrlicher und ſiche- rer waͤre. So fragte er unter andern einen gewißen Pokorny, Bauer von Przilep: „Ob er nicht ein Mittel wiſſe, wodurch man auf der Stelle eine Stutte umfallend machen koͤn- ne? Er wolle ihm zuweilen dafuͤr zwei Gul- den, auch oft Brod und Mehl ſchenken.“ — So verſicherte er eine Hirtensfrau: „daß er denjenigen reichlich bezalen wolle, der ihm von ſeiner Frau helfe.“ — Reden dieſer Art, die nachher auch zuerſt den Argwohn des Mords auf ihn brachten, haͤtten eigentlich gleich da- mals ihn verdaͤchtig machen koͤnnen. Aber ſie blieben ungeachtet; und galten, zumal die Leztere, fuͤr Aeußerung eines raſchen Unwil- lens, der unter der ungebildeten Klaſſe von Menſchen nicht gar ſelten ſich finden mag. — Kurz, Zen** hatte ſeine Frau nun ins dritte Jahr, und konnte ihrer immer noch nicht los werden.

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Zitationshilfe: Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_krimi_1796/228>, abgerufen am 27.11.2024.