Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796.wodurch er doch einen gewissen innern Mismuth Es ist mir unmöglich diese Geschichte zu wodurch er doch einen gewiſſen innern Mismuth Es iſt mir unmoͤglich dieſe Geſchichte zu <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0323" n="315"/> wodurch er doch einen gewiſſen innern Mismuth<lb/> verrieth, war, daß er nie wieder von dem<lb/> Weine trank, den Falk noch zweimal ihm ſchik-<lb/> te; und kaum ein paar Worte mit ihm ſprach,<lb/> als er noch einmal ihn beſuchte. — Man hielt<lb/> ihm von Seiten der Gerichte puͤnktlich, was<lb/> jener ihm verſprochen hatte. Auch einigen ſei-<lb/> ner ehmaligen Freunde geſtattete man den Zu-<lb/> tritt zu ihm. Oft verſicherte er ihnen, im ganzen<lb/> Leben keiner wiſſentlich ſchlechten That außer<lb/> jener einzigen ſich bewußt zu ſeyn. Seine<lb/> Angabe von Vergrabung der uͤbrigen Habſee-<lb/> ligkeiten ward richtig befunden. Wenigſtens<lb/> der groͤßre Theil davon kam in die Haͤnde der<lb/> rechtmaͤßigen Erben. Der Ungluͤckliche ſelbſt<lb/> erlitt vier Monate nach ſeinem Geſtaͤndniße<lb/> die Srafe des Rades von oben herab.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Es iſt mir unmoͤglich dieſe Geſchichte zu<lb/> ſchließen, ohne noch ein paar Bemerkungen ihr<lb/> beizufuͤgen. Vielleicht zwar, daß manche mei-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [315/0323]
wodurch er doch einen gewiſſen innern Mismuth
verrieth, war, daß er nie wieder von dem
Weine trank, den Falk noch zweimal ihm ſchik-
te; und kaum ein paar Worte mit ihm ſprach,
als er noch einmal ihn beſuchte. — Man hielt
ihm von Seiten der Gerichte puͤnktlich, was
jener ihm verſprochen hatte. Auch einigen ſei-
ner ehmaligen Freunde geſtattete man den Zu-
tritt zu ihm. Oft verſicherte er ihnen, im ganzen
Leben keiner wiſſentlich ſchlechten That außer
jener einzigen ſich bewußt zu ſeyn. Seine
Angabe von Vergrabung der uͤbrigen Habſee-
ligkeiten ward richtig befunden. Wenigſtens
der groͤßre Theil davon kam in die Haͤnde der
rechtmaͤßigen Erben. Der Ungluͤckliche ſelbſt
erlitt vier Monate nach ſeinem Geſtaͤndniße
die Srafe des Rades von oben herab.
Es iſt mir unmoͤglich dieſe Geſchichte zu
ſchließen, ohne noch ein paar Bemerkungen ihr
beizufuͤgen. Vielleicht zwar, daß manche mei-
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