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Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.

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nöthigste Zehrung; dann geh' ich von hier in die weite, weite Welt -"

"Ich lasse Euch nicht auf's Gerathewohl fahren," erwiderte der Graf; "bleibt bei mir, - ich kann einen Mann, wie Euch, brauchen! Ich will Euch beschützen, Euch gegen Eure Feinde vertheidigen bis zum letzten Blutstropfen, so wahr der Erlöser für uns am Kreuze gestorben ist."

"Das ist hochherzig gesprochen," versetzte der von Wolfegg. "Aber ich wäre ein Elender, wenn ich aus Euren Gesinnungen Nutzen ziehen wollte. Ich mag Euch nicht in die Gefahren mit hineinreißen, die ich durch meine Blutthat über mein Haupt heraufbeschworen habe. Gebt mir ein Roß, eine Rüstung, ein Schwert, - ich gehe. Ein guter Kriegsmann findet auf der ganzen Erde sein Fortkommen."

"Auch bei mir," sprach der Graf mit Entschiedenheit. "Ihr bleibt, - ich lasse Euch nicht fort. Ich gebe Euch Vaduz zum Lehen; ich stelle Euch an die Spitze meines Kriegsvolkes. Eure Tapferkeit und Kriegserfahrung sind weltkundig. Ihr werdet mir Haus und Land in den

nöthigste Zehrung; dann geh’ ich von hier in die weite, weite Welt –“

„Ich lasse Euch nicht auf’s Gerathewohl fahren,“ erwiderte der Graf; „bleibt bei mir, – ich kann einen Mann, wie Euch, brauchen! Ich will Euch beschützen, Euch gegen Eure Feinde vertheidigen bis zum letzten Blutstropfen, so wahr der Erlöser für uns am Kreuze gestorben ist.“

„Das ist hochherzig gesprochen,“ versetzte der von Wolfegg. „Aber ich wäre ein Elender, wenn ich aus Euren Gesinnungen Nutzen ziehen wollte. Ich mag Euch nicht in die Gefahren mit hineinreißen, die ich durch meine Blutthat über mein Haupt heraufbeschworen habe. Gebt mir ein Roß, eine Rüstung, ein Schwert, – ich gehe. Ein guter Kriegsmann findet auf der ganzen Erde sein Fortkommen.“

„Auch bei mir,“ sprach der Graf mit Entschiedenheit. „Ihr bleibt, – ich lasse Euch nicht fort. Ich gebe Euch Vaduz zum Lehen; ich stelle Euch an die Spitze meines Kriegsvolkes. Eure Tapferkeit und Kriegserfahrung sind weltkundig. Ihr werdet mir Haus und Land in den

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[8/0016] nöthigste Zehrung; dann geh’ ich von hier in die weite, weite Welt –“ „Ich lasse Euch nicht auf’s Gerathewohl fahren,“ erwiderte der Graf; „bleibt bei mir, – ich kann einen Mann, wie Euch, brauchen! Ich will Euch beschützen, Euch gegen Eure Feinde vertheidigen bis zum letzten Blutstropfen, so wahr der Erlöser für uns am Kreuze gestorben ist.“ „Das ist hochherzig gesprochen,“ versetzte der von Wolfegg. „Aber ich wäre ein Elender, wenn ich aus Euren Gesinnungen Nutzen ziehen wollte. Ich mag Euch nicht in die Gefahren mit hineinreißen, die ich durch meine Blutthat über mein Haupt heraufbeschworen habe. Gebt mir ein Roß, eine Rüstung, ein Schwert, – ich gehe. Ein guter Kriegsmann findet auf der ganzen Erde sein Fortkommen.“ „Auch bei mir,“ sprach der Graf mit Entschiedenheit. „Ihr bleibt, – ich lasse Euch nicht fort. Ich gebe Euch Vaduz zum Lehen; ich stelle Euch an die Spitze meines Kriegsvolkes. Eure Tapferkeit und Kriegserfahrung sind weltkundig. Ihr werdet mir Haus und Land in den

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/16>, abgerufen am 23.11.2024.