Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.Allen Gefahren entrückt und im sicheren Besitze der Prinzessin, hielt es nämlich Graf Albrecht für seine Pflicht, sogleich eine Botschaft an den König von Portugal abzusenden, durch welche derselbe von dem Hergange der Dinge und der bevorstehenden Vermählung seiner Tochter benachrichtigt werden sollte. Wenn auch die Hoffnung auf die väterliche Zustimmung und Verzeihung nicht groß war, so mußte doch der Schritt versucht werden. Gleichzeitig wurde ein zweiter Eilbote nach Werdenberg geschickt und durch denselben dem Vogte des dortigen Schlosses aufgetragen, Alles zum Empfange in Stand zu setzen, zu des Grafen von Werdenberg Brüdern, Vettern und Verwandten herumzuschicken und ihnen zu wissen zu thun, daß sie ihm mit allem Pomp und aller Pracht entgegen kommen möchten. Von Venedig zogen sie dann über Görz und das Bisthum Salzburg nach seiner Heimath zurück. Sie waren nicht mehr die Flüchtlinge, welche in der einfachsten Weise reisen und sich verbergen mußten. Von dem auserlesenen Kriegshäuflein begleitet, das der Ordensmeister von Rhodus der Verabredung gemäß nach Venedig vorausgeschickt hatte, trat nun Graf Allen Gefahren entrückt und im sicheren Besitze der Prinzessin, hielt es nämlich Graf Albrecht für seine Pflicht, sogleich eine Botschaft an den König von Portugal abzusenden, durch welche derselbe von dem Hergange der Dinge und der bevorstehenden Vermählung seiner Tochter benachrichtigt werden sollte. Wenn auch die Hoffnung auf die väterliche Zustimmung und Verzeihung nicht groß war, so mußte doch der Schritt versucht werden. Gleichzeitig wurde ein zweiter Eilbote nach Werdenberg geschickt und durch denselben dem Vogte des dortigen Schlosses aufgetragen, Alles zum Empfange in Stand zu setzen, zu des Grafen von Werdenberg Brüdern, Vettern und Verwandten herumzuschicken und ihnen zu wissen zu thun, daß sie ihm mit allem Pomp und aller Pracht entgegen kommen möchten. Von Venedig zogen sie dann über Görz und das Bisthum Salzburg nach seiner Heimath zurück. Sie waren nicht mehr die Flüchtlinge, welche in der einfachsten Weise reisen und sich verbergen mußten. Von dem auserlesenen Kriegshäuflein begleitet, das der Ordensmeister von Rhodus der Verabredung gemäß nach Venedig vorausgeschickt hatte, trat nun Graf <TEI> <text> <body> <div n="2"> <pb facs="#f0194" n="186"/> <p>Allen Gefahren entrückt und im sicheren Besitze der Prinzessin, hielt es nämlich Graf Albrecht für seine Pflicht, sogleich eine Botschaft an den König von Portugal abzusenden, durch welche derselbe von dem Hergange der Dinge und der bevorstehenden Vermählung seiner Tochter benachrichtigt werden sollte. Wenn auch die Hoffnung auf die väterliche Zustimmung und Verzeihung nicht groß war, so mußte doch der Schritt versucht werden.</p> <p>Gleichzeitig wurde ein zweiter Eilbote nach Werdenberg geschickt und durch denselben dem Vogte des dortigen Schlosses aufgetragen, Alles zum Empfange in Stand zu setzen, zu des Grafen von Werdenberg Brüdern, Vettern und Verwandten herumzuschicken und ihnen zu wissen zu thun, daß sie ihm mit allem Pomp und aller Pracht entgegen kommen möchten. Von Venedig zogen sie dann über Görz und das Bisthum Salzburg nach seiner Heimath zurück.</p> <p>Sie waren nicht mehr die Flüchtlinge, welche in der einfachsten Weise reisen und sich verbergen mußten. Von dem auserlesenen Kriegshäuflein begleitet, das der Ordensmeister von Rhodus der Verabredung gemäß nach Venedig vorausgeschickt hatte, trat nun Graf </p> </div> </body> </text> </TEI> [186/0194]
Allen Gefahren entrückt und im sicheren Besitze der Prinzessin, hielt es nämlich Graf Albrecht für seine Pflicht, sogleich eine Botschaft an den König von Portugal abzusenden, durch welche derselbe von dem Hergange der Dinge und der bevorstehenden Vermählung seiner Tochter benachrichtigt werden sollte. Wenn auch die Hoffnung auf die väterliche Zustimmung und Verzeihung nicht groß war, so mußte doch der Schritt versucht werden.
Gleichzeitig wurde ein zweiter Eilbote nach Werdenberg geschickt und durch denselben dem Vogte des dortigen Schlosses aufgetragen, Alles zum Empfange in Stand zu setzen, zu des Grafen von Werdenberg Brüdern, Vettern und Verwandten herumzuschicken und ihnen zu wissen zu thun, daß sie ihm mit allem Pomp und aller Pracht entgegen kommen möchten. Von Venedig zogen sie dann über Görz und das Bisthum Salzburg nach seiner Heimath zurück.
Sie waren nicht mehr die Flüchtlinge, welche in der einfachsten Weise reisen und sich verbergen mußten. Von dem auserlesenen Kriegshäuflein begleitet, das der Ordensmeister von Rhodus der Verabredung gemäß nach Venedig vorausgeschickt hatte, trat nun Graf
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