Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.Albrecht in einem, seinem hohen Stande gemäßen Aufzuge überall auf. Als man den Bodensee endlich erreicht hatte, kamen dem Brautpaare die Verwandten und Freunde mit sechshundert Pferden, dreißig Frauenwagen und einer Unzahl von Speisekarren entgegen. Die Hervorragendsten unter den Entgegengekommenen waren die Burggrafen von Nürnberg, die Grafen von Teck, Toggenburg und Heilsburg. Das Hochzeitsfest wurde allsogleich mit dem höchsten Pomp, endlosen Schmäusen und Lustbarkeiten aller Art gefeiert, wie es die Sitte der Zeit mit sich brachte. Der fürstliche Abt von Pfäffers segnete das Brautpaar ein. An demselben Tage wurde auch der treue Thomas mit seiner Brigitte, welche die lange Prüfungszeit wacker bestanden hatte, für immer vereinigt. Noch während der Flitterwochen erhielt das junge Ehepaar von Portugal Antwort auf die von Venedig abgesandte Botschaft. Aber sie war wenig erfreulich und lautete dahin, daß der König von seiner Tochter, die sich an seinem Vaterherzen so schwer vergangen habe, nichts Albrecht in einem, seinem hohen Stande gemäßen Aufzuge überall auf. Als man den Bodensee endlich erreicht hatte, kamen dem Brautpaare die Verwandten und Freunde mit sechshundert Pferden, dreißig Frauenwagen und einer Unzahl von Speisekarren entgegen. Die Hervorragendsten unter den Entgegengekommenen waren die Burggrafen von Nürnberg, die Grafen von Teck, Toggenburg und Heilsburg. Das Hochzeitsfest wurde allsogleich mit dem höchsten Pomp, endlosen Schmäusen und Lustbarkeiten aller Art gefeiert, wie es die Sitte der Zeit mit sich brachte. Der fürstliche Abt von Pfäffers segnete das Brautpaar ein. An demselben Tage wurde auch der treue Thomas mit seiner Brigitte, welche die lange Prüfungszeit wacker bestanden hatte, für immer vereinigt. Noch während der Flitterwochen erhielt das junge Ehepaar von Portugal Antwort auf die von Venedig abgesandte Botschaft. Aber sie war wenig erfreulich und lautete dahin, daß der König von seiner Tochter, die sich an seinem Vaterherzen so schwer vergangen habe, nichts <TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0195" n="187"/> Albrecht in einem, seinem hohen Stande gemäßen Aufzuge überall auf.</p> <p>Als man den Bodensee endlich erreicht hatte, kamen dem Brautpaare die Verwandten und Freunde mit sechshundert Pferden, dreißig Frauenwagen und einer Unzahl von Speisekarren entgegen. Die Hervorragendsten unter den Entgegengekommenen waren die Burggrafen von Nürnberg, die Grafen von Teck, Toggenburg und Heilsburg.</p> <p>Das Hochzeitsfest wurde allsogleich mit dem höchsten Pomp, endlosen Schmäusen und Lustbarkeiten aller Art gefeiert, wie es die Sitte der Zeit mit sich brachte. Der fürstliche Abt von Pfäffers segnete das Brautpaar ein. An demselben Tage wurde auch der treue Thomas mit seiner Brigitte, welche die lange Prüfungszeit wacker bestanden hatte, für immer vereinigt.</p> <p>Noch während der Flitterwochen erhielt das junge Ehepaar von Portugal Antwort auf die von Venedig abgesandte Botschaft. Aber sie war wenig erfreulich und lautete dahin, daß der König von seiner Tochter, die sich an seinem Vaterherzen so schwer vergangen habe, nichts </p> </div> </body> </text> </TEI> [187/0195]
Albrecht in einem, seinem hohen Stande gemäßen Aufzuge überall auf.
Als man den Bodensee endlich erreicht hatte, kamen dem Brautpaare die Verwandten und Freunde mit sechshundert Pferden, dreißig Frauenwagen und einer Unzahl von Speisekarren entgegen. Die Hervorragendsten unter den Entgegengekommenen waren die Burggrafen von Nürnberg, die Grafen von Teck, Toggenburg und Heilsburg.
Das Hochzeitsfest wurde allsogleich mit dem höchsten Pomp, endlosen Schmäusen und Lustbarkeiten aller Art gefeiert, wie es die Sitte der Zeit mit sich brachte. Der fürstliche Abt von Pfäffers segnete das Brautpaar ein. An demselben Tage wurde auch der treue Thomas mit seiner Brigitte, welche die lange Prüfungszeit wacker bestanden hatte, für immer vereinigt.
Noch während der Flitterwochen erhielt das junge Ehepaar von Portugal Antwort auf die von Venedig abgesandte Botschaft. Aber sie war wenig erfreulich und lautete dahin, daß der König von seiner Tochter, die sich an seinem Vaterherzen so schwer vergangen habe, nichts
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