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Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.

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Trauer und spielt mir schmeichlerisch ein Glück vor, das unerreichbar, unerfüllbar ist. Sprecht, frommer, weiser Mann, wer kann mich, und wie kann man mich von diesem Seelenübel befreien?"

"Durch die Gnadenmittel der Kirche," erwiderte der Mönch, "kannst Du geheilt werden. Bete, faste, unternimm eine lange Pilgerfahrt nach einem wunderthätigen Orte und meide die, die Du liebst, wie die Sünde. Trachte, sie nie zu sehen, ihr nie zu begegnen; denn Du kannst nimmer genesen, so lange Du sie vor den Augen hast."

"Das will ich thun," erwiderte Arbogast. "Das gelobe ich feierlich! Ich will ihr ausweichen, will vor ihr fliehen, - das schwöre ich bei allen Heiligen.

Hier endete das Gespräch. Arbogast bestieg sein Pferd wieder und kam mit dem Trauerzuge in später Nacht in Lissabon an, wo der Sarg in aller Stille von der Domgeistlichkeit in Empfang genommen und einstweilen in einer Seitencapelle beigesetzt wurde.

Der Katafalk war bereits im Dome aufgerichtet, und das Begräbniß sollte mit allem Pomp und der größten Feierlichkeit vor sich gehen. Das war des Königs Wille.

Trauer und spielt mir schmeichlerisch ein Glück vor, das unerreichbar, unerfüllbar ist. Sprecht, frommer, weiser Mann, wer kann mich, und wie kann man mich von diesem Seelenübel befreien?“

„Durch die Gnadenmittel der Kirche,“ erwiderte der Mönch, „kannst Du geheilt werden. Bete, faste, unternimm eine lange Pilgerfahrt nach einem wunderthätigen Orte und meide die, die Du liebst, wie die Sünde. Trachte, sie nie zu sehen, ihr nie zu begegnen; denn Du kannst nimmer genesen, so lange Du sie vor den Augen hast.“

„Das will ich thun,“ erwiderte Arbogast. „Das gelobe ich feierlich! Ich will ihr ausweichen, will vor ihr fliehen, – das schwöre ich bei allen Heiligen.

Hier endete das Gespräch. Arbogast bestieg sein Pferd wieder und kam mit dem Trauerzuge in später Nacht in Lissabon an, wo der Sarg in aller Stille von der Domgeistlichkeit in Empfang genommen und einstweilen in einer Seitencapelle beigesetzt wurde.

Der Katafalk war bereits im Dome aufgerichtet, und das Begräbniß sollte mit allem Pomp und der größten Feierlichkeit vor sich gehen. Das war des Königs Wille.

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[39/0047] Trauer und spielt mir schmeichlerisch ein Glück vor, das unerreichbar, unerfüllbar ist. Sprecht, frommer, weiser Mann, wer kann mich, und wie kann man mich von diesem Seelenübel befreien?“ „Durch die Gnadenmittel der Kirche,“ erwiderte der Mönch, „kannst Du geheilt werden. Bete, faste, unternimm eine lange Pilgerfahrt nach einem wunderthätigen Orte und meide die, die Du liebst, wie die Sünde. Trachte, sie nie zu sehen, ihr nie zu begegnen; denn Du kannst nimmer genesen, so lange Du sie vor den Augen hast.“ „Das will ich thun,“ erwiderte Arbogast. „Das gelobe ich feierlich! Ich will ihr ausweichen, will vor ihr fliehen, – das schwöre ich bei allen Heiligen. Hier endete das Gespräch. Arbogast bestieg sein Pferd wieder und kam mit dem Trauerzuge in später Nacht in Lissabon an, wo der Sarg in aller Stille von der Domgeistlichkeit in Empfang genommen und einstweilen in einer Seitencapelle beigesetzt wurde. Der Katafalk war bereits im Dome aufgerichtet, und das Begräbniß sollte mit allem Pomp und der größten Feierlichkeit vor sich gehen. Das war des Königs Wille.

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/47>, abgerufen am 23.11.2024.