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Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.

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nicht weggeworfen oder zum Waschen gegeben, sondern aufgehoben und mußte es von Zeit zu Zeit anschauen, als ein grauenvolles Andenken, das mich an ihn beständig mahnt!"

"Habt Ihr nicht einmal gesagt," erwiderte der Graf, "daß es schon in das dritte Jahr geht, seit dieser junge Arbogast in die Gefangenschaft der Heiden gerathen ist?"

"Etwas über drei Jahre," gab die Prinzessin zur Antwort.

"Er ist kein gemeiner Mann," sprach Graf Albrecht. "Sollte er in so langer Zeit nicht Mittel und Wege gefunden haben, Nachricht von sich zu geben? Uebrdies ist seine Gefangenschaft nur eine Annahme, die auf keiner sicheren Grundlage beruht. Das Fehlen des Leichnams beweist wenig. Er kann ebensogut im Kampfe mit allen Uebrigen umgekommen sein, oder, wenn nicht, seitdem in der Sclaverei sein Ende gefunden haben."

"In allerletzter Zeit habe ich ihn selbst für todt gehalten," erwiderte die Prinzessin und fuhr mit aufleuchtender, freudenverklärter Miene fort, "aber seit wenigen Wochen nicht mehr .... "

nicht weggeworfen oder zum Waschen gegeben, sondern aufgehoben und mußte es von Zeit zu Zeit anschauen, als ein grauenvolles Andenken, das mich an ihn beständig mahnt!“

„Habt Ihr nicht einmal gesagt,“ erwiderte der Graf, „daß es schon in das dritte Jahr geht, seit dieser junge Arbogast in die Gefangenschaft der Heiden gerathen ist?“

„Etwas über drei Jahre,“ gab die Prinzessin zur Antwort.

„Er ist kein gemeiner Mann,“ sprach Graf Albrecht. „Sollte er in so langer Zeit nicht Mittel und Wege gefunden haben, Nachricht von sich zu geben? Uebrdies ist seine Gefangenschaft nur eine Annahme, die auf keiner sicheren Grundlage beruht. Das Fehlen des Leichnams beweist wenig. Er kann ebensogut im Kampfe mit allen Uebrigen umgekommen sein, oder, wenn nicht, seitdem in der Sclaverei sein Ende gefunden haben.“

„In allerletzter Zeit habe ich ihn selbst für todt gehalten,“ erwiderte die Prinzessin und fuhr mit aufleuchtender, freudenverklärter Miene fort, „aber seit wenigen Wochen nicht mehr .... “

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[89/0097] nicht weggeworfen oder zum Waschen gegeben, sondern aufgehoben und mußte es von Zeit zu Zeit anschauen, als ein grauenvolles Andenken, das mich an ihn beständig mahnt!“ „Habt Ihr nicht einmal gesagt,“ erwiderte der Graf, „daß es schon in das dritte Jahr geht, seit dieser junge Arbogast in die Gefangenschaft der Heiden gerathen ist?“ „Etwas über drei Jahre,“ gab die Prinzessin zur Antwort. „Er ist kein gemeiner Mann,“ sprach Graf Albrecht. „Sollte er in so langer Zeit nicht Mittel und Wege gefunden haben, Nachricht von sich zu geben? Uebrdies ist seine Gefangenschaft nur eine Annahme, die auf keiner sicheren Grundlage beruht. Das Fehlen des Leichnams beweist wenig. Er kann ebensogut im Kampfe mit allen Uebrigen umgekommen sein, oder, wenn nicht, seitdem in der Sclaverei sein Ende gefunden haben.“ „In allerletzter Zeit habe ich ihn selbst für todt gehalten,“ erwiderte die Prinzessin und fuhr mit aufleuchtender, freudenverklärter Miene fort, „aber seit wenigen Wochen nicht mehr .... “

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/97>, abgerufen am 23.11.2024.