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Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.

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vergeblich anhero/ dann jr werdet nichts alhie
außrichten. Da jr aber den gemeinen Nutzen
befordern wöllet/ wie ihr euch rühmet so must
jhr nach Trident gehen. Nach diesem besuchet
jn Diazius nit mehr. Vnder des schrieb Mal-
venda an des Keysers Prloster/ erzehlet ihn
den gantzen handel/ vnnd vermahnet jn ernst-
lich/ dem anfahrenden vnd zunehmenden vbel
vor zu kommen. Als diß Schreiben vber-
lieffert war/ war damals zugegen ein Hispa-
nier mit Namen Marquina/ so eben von Rom
kommen/ der sing an Diazium zu entschul-
digen/ dann er hatt hiebevor gut Freundt-
schafft mit jhm gehalten. Nach etlichen weni-
gen tagen zeugt er wider nach Hauß/ zeigt
Diazii Bruder Alfonso an/ ein Rechtsgeler-
ter war/ was jm des Keysers Priester erzelet
hatte. Mitlerzeit zeugt Diazius von Regen-
spurg nach Neuberg/ welche Statt Pfaltz-
graff Ott henrichen zustunde/ vnnd 12. Meyl
wegs obig Regenspurg lage. Die vrsach/
vmb derentwillen er dahin zoge/ wer das/
daß er ein Buch/ so Bucerus gen Neuburg zu
trucken geschickt hatte/ corrigiren solte. Alfon-
sus wirdt durch Marquine Rede vielleicht
auch durch etlicher schreiben dermassen bewegt
dz er sich eilendts erstlich gen Augspurg/ dar-
nach gen Regenspurg begibt/ erkundiget da-
selbsten/ wo Diazius seyn möge/ reiset vol-
lends zu jhm/ redt ihn vast mit eben den wor-
ten an/ wie zuvor Malvenda gethan. Da aber
sein vornehmen nichts helfen wolte/ versprach
er jm auß dem Priester orthen ein Jehrliche
Renth/ wenn er nur mit ihm gen Rom zöge.
Als jm auch das nit angieng/ ließ er etlich tag.
fnr vber lauffen/ sagt darnach/ er wolt sich ge-

ben/

vergeblich anhero/ dañ jr werdet nichts alhie
außrichten. Da jr aber den gemeinen Nutzen
befordern woͤllet/ wie ihr euch ruͤhmet ſo muſt
jhr nach Trident gehen. Nach dieſem beſuchet
jn Diazius nit mehr. Vnder des ſchrieb Mal-
venda an des Keyſers Prloſter/ erzehlet ihn
den gantzen handel/ vnnd vermahnet jn ernſt-
lich/ dem anfahrenden vnd zunehmenden vbel
vor zu kommen. Als diß Schreiben vber-
lieffert war/ war damals zugegen ein Hiſpa-
nier mit Namen Marquina/ ſo eben von Rom
kommen/ der ſing an Diazium zu entſchul-
digen/ dann er hatt hiebevor gut Freundt-
ſchafft mit jhm gehalten. Nach etlichen weni-
gen tagen zeugt er wider nach Hauß/ zeigt
Diazii Bruder Alfonſo an/ ein Rechtsgeler-
ter war/ was jm des Keyſers Prieſter erzelet
hatte. Mitlerzeit zeugt Diazius von Regen-
ſpurg nach Neuberg/ welche Statt Pfaltz-
graff Ott henrichen zuſtunde/ vnnd 12. Meyl
wegs obig Regenſpurg lage. Die vrſach/
vmb derentwillen er dahin zoge/ wer das/
daß er ein Buch/ ſo Bucerus gen Neuburg zu
trucken geſchickt hatte/ corrigiren ſolte. Alfõ-
ſus wirdt durch Marquine Rede vielleicht
auch durch etlicher ſchreibẽ dermaſſen bewegt
dz er ſich eilendts erſtlich gen Augſpurg/ dar-
nach gen Regenſpurg begibt/ erkundiget da-
ſelbſten/ wo Diazius ſeyn moͤge/ reiſet vol-
lends zu jhm/ redt ihn vaſt mit eben den wor-
ten an/ wie zuvor Malvenda gethan. Da aber
ſein vornehmen nichts helfen wolte/ verſprach
er jm auß dem Prieſter orthen ein Jehrliche
Renth/ wenn er nur mit ihm gen Rom zoͤge.
Als jm auch das nit angieng/ ließ er etlich tag.
fnr vber lauffen/ ſagt darnach/ er wolt ſich ge-

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[124/0150] vergeblich anhero/ dañ jr werdet nichts alhie außrichten. Da jr aber den gemeinen Nutzen befordern woͤllet/ wie ihr euch ruͤhmet ſo muſt jhr nach Trident gehen. Nach dieſem beſuchet jn Diazius nit mehr. Vnder des ſchrieb Mal- venda an des Keyſers Prloſter/ erzehlet ihn den gantzen handel/ vnnd vermahnet jn ernſt- lich/ dem anfahrenden vnd zunehmenden vbel vor zu kommen. Als diß Schreiben vber- lieffert war/ war damals zugegen ein Hiſpa- nier mit Namen Marquina/ ſo eben von Rom kommen/ der ſing an Diazium zu entſchul- digen/ dann er hatt hiebevor gut Freundt- ſchafft mit jhm gehalten. Nach etlichen weni- gen tagen zeugt er wider nach Hauß/ zeigt Diazii Bruder Alfonſo an/ ein Rechtsgeler- ter war/ was jm des Keyſers Prieſter erzelet hatte. Mitlerzeit zeugt Diazius von Regen- ſpurg nach Neuberg/ welche Statt Pfaltz- graff Ott henrichen zuſtunde/ vnnd 12. Meyl wegs obig Regenſpurg lage. Die vrſach/ vmb derentwillen er dahin zoge/ wer das/ daß er ein Buch/ ſo Bucerus gen Neuburg zu trucken geſchickt hatte/ corrigiren ſolte. Alfõ- ſus wirdt durch Marquine Rede vielleicht auch durch etlicher ſchreibẽ dermaſſen bewegt dz er ſich eilendts erſtlich gen Augſpurg/ dar- nach gen Regenſpurg begibt/ erkundiget da- ſelbſten/ wo Diazius ſeyn moͤge/ reiſet vol- lends zu jhm/ redt ihn vaſt mit eben den wor- ten an/ wie zuvor Malvenda gethan. Da aber ſein vornehmen nichts helfen wolte/ verſprach er jm auß dem Prieſter orthen ein Jehrliche Renth/ wenn er nur mit ihm gen Rom zoͤge. Als jm auch das nit angieng/ ließ er etlich tag. fnr vber lauffen/ ſagt darnach/ er wolt ſich ge- ben/

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Zitationshilfe: Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/melander_jocoseria01_1605/150>, abgerufen am 24.11.2024.