Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.CXC. Von Landgraff Ludwigen dem Eysern genannt. DJeser Fürst hielt sich demütig: Sein also N
CXC. Von Landgraff Ludwigen dem Eyſern genannt. DJeſer Fuͤrſt hielt ſich demuͤtig: Sein alſo N
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CXC. Von Landgraff Ludwigen dem
Eyſern genannt.
DJeſer Fuͤrſt hielt ſich demuͤtig: Sein
Adel aber war vber die maſſen auff
geblaſen/ alſo/ daß ſie weder jn noch
auff ſeine Mandaten achteten: Seine
vnderthanen plagten ſie nach jhrem gefal-
len/ legten jhnen allerhandt beſchwerungen
auff/ vnnd ſchmeheten ſie wie ſie wolten. Da
nun auff ein zeit der Landtgraff auff die jacht
zoge/ vnnd ein Wildt an traffe/ folgt er dem
nach/ ſo lang/ biß er des Wegs verfehlet/ vnd
ihn die Nacht vber eilet. Er reitet im Waldt
auff vnnd ab/ endlich ſihet er von weitem ein
Fewr/ daſelbſt reit er hin/ vnd findt ein Eyſen
Schmidt/ welcher ſich ſchlecht von Kleydung
truge. Der Schmidt fragt ihn wer er were.
Der Landgraff antwortet/ Er were des Land-
graffen Jaͤger. Der Schmidt ſpricht: Jch
wolt das den milden vnd guͤtigen Landgraf-
fen die Peſtilentz ruͤhrte/ ſo offt in einer nenn-
te/ oder ſo offt er das Maul wiſchen muß.
Endlich ſetzet er hinzu. Jch will euch Herber-
gen. Jn der Huͤtten werdet ihr Heuw
finden/ da gebet ewerm Pferd ſo viel von/ als
es eſſen mag. Jhr moͤget ein guter man ſeyn/
aber vmb ewers HErrn des Barmhertzigen
Landtgraffen willen wolt ich euch nicht vber
die Schwellen gehen laſſen. Da nun der Land-
graff des Nachts ſtunde/ vnd zu ſahe/ wie der
Schmid das Eyſen mit einem groſſen Hamer
Schluge/ ſagt einsmals der Schmidt: Werd
Hart/ wolt GOtt das der Landtgraff auch
alſo
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