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Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.

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Leuthen zu Rom/ vnnd schleusset seine Rede
mit Propertu verß:

Sunt aliquid manes, letum non omnia finit.
CCXXVI. Von einem Gespenß/ da-
durch etliche Grichische Philoso-
gewarnet worden.

AAgathius erzelet ein Historien von et-
lichen Philosophen/ die auß Grichen-
land in Persien gezogen/ in willens Kö-
nig Chosroem zubeflichen. Als sie aber
des Persischen Prachts balt vberdrüssig
wurden/ vnd wider nach Grichenland zogen/
finden sie bey der strassen einen Todten leich-
nam/ so kurtzlich gestorben/ vnbegraben li-
gen. Sie haben mittawrens hiemit/ vnnd
begrabens so balt. Nachts kompt ihnen ein
Gespenß für/ das befihlet/ sie solten den
Todten Leichnam/ den sie vnbegraben ligen
funden/ wider auß der Erden scharren/ dann
die Erden als aller ding Mutter/ die laß nit
einen solchen qey sich/ der seine eigne Mutter
beschlaffen habe. Den folgenden tag gehen sie
zum Grab/ vnd werden gewahr/ daß die Er-
den den Todten Leichnam wider heraus ge-
worffen vnd entblöset habe.

CCXXVII. Von einem Graffen zu
Gleichen.

MAnn schreibet von einem Graffen zu
Gleichen/ daß er vom Türcken ge-
fangen vnd zur Feldarbeit gebraucht
worden. Nach dem nun auff ein zeit

des

Leuthen zu Rom/ vnnd ſchleuſſet ſeine Rede
mit Propertu verß:

Sunt aliquid manes, letum non omnia finit.
CCXXVI. Von einem Geſpenß/ da-
durch etliche Grichiſche Philoſo-
gewarnet worden.

AAgathius erzelet ein Hiſtorien von et-
lichen Philoſophen/ die auß Grichen-
land in Perſien gezogen/ in willens Koͤ-
nig Choſroem zubeflichen. Als ſie aber
des Perſiſchen Prachts balt vberdruͤſſig
wurden/ vnd wider nach Grichenland zogen/
finden ſie bey der ſtraſſen einen Todten leich-
nam/ ſo kurtzlich geſtorben/ vnbegraben li-
gen. Sie haben mittawrens hiemit/ vnnd
begrabens ſo balt. Nachts kompt ihnen ein
Geſpenß fuͤr/ das befihlet/ ſie ſolten den
Todten Leichnam/ den ſie vnbegraben ligen
funden/ wider auß der Erden ſcharren/ dann
die Erden als aller ding Mutter/ die laß nit
einen ſolchen qey ſich/ der ſeine eigne Mutter
beſchlaffen habe. Den folgenden tag gehen ſie
zum Grab/ vnd werden gewahr/ daß die Er-
den den Todten Leichnam wider heraus ge-
worffen vnd entbloͤſet habe.

CCXXVII. Von einem Graffen zu
Gleichen.

MAnn ſchreibet von einem Graffen zu
Gleichen/ daß er vom Tuͤrcken ge-
fangen vñ zur Feldarbeit gebraucht
worden. Nach dem nun auff ein zeit

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[221/0229] Leuthen zu Rom/ vnnd ſchleuſſet ſeine Rede mit Propertu verß: Sunt aliquid manes, letum non omnia finit. CCXXVI. Von einem Geſpenß/ da- durch etliche Grichiſche Philoſo- gewarnet worden. AAgathius erzelet ein Hiſtorien von et- lichen Philoſophen/ die auß Grichen- land in Perſien gezogen/ in willens Koͤ- nig Choſroem zubeflichen. Als ſie aber des Perſiſchen Prachts balt vberdruͤſſig wurden/ vnd wider nach Grichenland zogen/ finden ſie bey der ſtraſſen einen Todten leich- nam/ ſo kurtzlich geſtorben/ vnbegraben li- gen. Sie haben mittawrens hiemit/ vnnd begrabens ſo balt. Nachts kompt ihnen ein Geſpenß fuͤr/ das befihlet/ ſie ſolten den Todten Leichnam/ den ſie vnbegraben ligen funden/ wider auß der Erden ſcharren/ dann die Erden als aller ding Mutter/ die laß nit einen ſolchen qey ſich/ der ſeine eigne Mutter beſchlaffen habe. Den folgenden tag gehen ſie zum Grab/ vnd werden gewahr/ daß die Er- den den Todten Leichnam wider heraus ge- worffen vnd entbloͤſet habe. CCXXVII. Von einem Graffen zu Gleichen. MAnn ſchreibet von einem Graffen zu Gleichen/ daß er vom Tuͤrcken ge- fangen vñ zur Feldarbeit gebraucht worden. Nach dem nun auff ein zeit des

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Zitationshilfe: Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/melander_jocoseria01_1605/229>, abgerufen am 21.11.2024.