Melander, Otto: [Joco-seria] Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts. Bd. 2. Lich, 1605.Könige vnnd Völcker haben kennen lernen/ wird CCCXVII. Von Psammenito. NAch dem König Cambyses Psammenitun Herodot. Idem Phil. in Chron. Carion. l. 2. CCCXIIX. Von Tito. TJtus der Römische Keyser ist so ein güti- auch
Koͤnige vnnd Voͤlcker haben kennen lernen/ wird CCCXVII. Von Pſammenito. NAch dem Koͤnig Cambyſes Pſammenitũ Herodot. Idem Phil. in Chron. Carion. l. 2. CCCXIIX. Von Tito. TJtus der Roͤmiſche Keyſer iſt ſo ein guͤti- auch
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0366" n="340"/> Koͤnige vnnd Voͤlcker haben kennen lernen/ wird<lb/> dir dein Leben auch nicht nehmen.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CCCXVII.</hi></hi> Von Pſammenito.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">N</hi>Ach dem Koͤnig Cambyſes Pſammenitũ<lb/> den Koͤnig in Egypten gefangen bekom̃en<lb/> vnd ſeine Tochter/ ſo auch gefangen wor-<lb/> dẽ/ mit andern dinſtbaren Maͤgdẽ Waſ-<lb/> ſer tragen muſte/ vnd ſolcher geſtalt fuͤr jnẽ hergin-<lb/> ge/ da ſchlug Pſammenito die augen auff die Erden.<lb/> Bald darauff bringt man ſeinen Sohn/ der ſoll ge-<lb/> toͤdet werden/ da hat er abermal die Augen auff die<lb/> Erden geſchlagen. Nach dieſem wird ſeiner elteſten<lb/> Hoffraͤth einer bracht/ da fengt er an zu weinen/<lb/> rupfft die Haar/ ſchlaͤgt den Kopff hin vnd her/ vnd<lb/> ſtellt ſich gar vngeberdig. Cambyſes vnd ſeine Raͤth<lb/> verwundern ſich hieruͤber/ laſſen jhn fragen/ war-<lb/> umb er jtzt ſo klaͤglich thue/ da er doch zuvor weder<lb/> diß Sohns noch der Tochter halben ein einig thre-<lb/> nen hett fallen laſſen. Hier auff hat er geantwort:<lb/> hertzenleid an Kindern ſey ſo groß/ daß mans nicht<lb/> koͤn beweinen. Aber eines guten freunds vngluͤck<lb/> koͤn man beweinen. Die Raͤthe werden hierdurch<lb/> zu weinen bewegt/ bringen Cambyſem dahin/ daß er<lb/> nach dem Sohn ſchickt/ vnnd will jhm das Leben<lb/> ſchencken. Aber er war ſchon getoͤdet. Alſo ſchenckt<lb/> er Pſammenito das Leben.</p><lb/> <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Herodot. Idem Phil. in Chron. Carion. l.</hi> 2.</hi> </p> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CCCXIIX.</hi></hi> Von Tito.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">T</hi>Jtus der Roͤmiſche Keyſer iſt ſo ein guͤti-<lb/> ger Menſch geweſen/ daß er genañt ward<lb/> Amor et delitie generis humani/ dz iſt lieb<lb/> vnd luſt menſchliches geſchlechts. Dan er<lb/> war bered/ manlich/ tapffer vnnd guͤtig. Er war ſo<lb/> freygebig/ daß er niemandts nichts abſchlug/ ließ<lb/> <fw place="bottom" type="catch">auch</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [340/0366]
Koͤnige vnnd Voͤlcker haben kennen lernen/ wird
dir dein Leben auch nicht nehmen.
CCCXVII. Von Pſammenito.
NAch dem Koͤnig Cambyſes Pſammenitũ
den Koͤnig in Egypten gefangen bekom̃en
vnd ſeine Tochter/ ſo auch gefangen wor-
dẽ/ mit andern dinſtbaren Maͤgdẽ Waſ-
ſer tragen muſte/ vnd ſolcher geſtalt fuͤr jnẽ hergin-
ge/ da ſchlug Pſammenito die augen auff die Erden.
Bald darauff bringt man ſeinen Sohn/ der ſoll ge-
toͤdet werden/ da hat er abermal die Augen auff die
Erden geſchlagen. Nach dieſem wird ſeiner elteſten
Hoffraͤth einer bracht/ da fengt er an zu weinen/
rupfft die Haar/ ſchlaͤgt den Kopff hin vnd her/ vnd
ſtellt ſich gar vngeberdig. Cambyſes vnd ſeine Raͤth
verwundern ſich hieruͤber/ laſſen jhn fragen/ war-
umb er jtzt ſo klaͤglich thue/ da er doch zuvor weder
diß Sohns noch der Tochter halben ein einig thre-
nen hett fallen laſſen. Hier auff hat er geantwort:
hertzenleid an Kindern ſey ſo groß/ daß mans nicht
koͤn beweinen. Aber eines guten freunds vngluͤck
koͤn man beweinen. Die Raͤthe werden hierdurch
zu weinen bewegt/ bringen Cambyſem dahin/ daß er
nach dem Sohn ſchickt/ vnnd will jhm das Leben
ſchencken. Aber er war ſchon getoͤdet. Alſo ſchenckt
er Pſammenito das Leben.
Herodot. Idem Phil. in Chron. Carion. l. 2.
CCCXIIX. Von Tito.
TJtus der Roͤmiſche Keyſer iſt ſo ein guͤti-
ger Menſch geweſen/ daß er genañt ward
Amor et delitie generis humani/ dz iſt lieb
vnd luſt menſchliches geſchlechts. Dan er
war bered/ manlich/ tapffer vnnd guͤtig. Er war ſo
freygebig/ daß er niemandts nichts abſchlug/ ließ
auch
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