Mendelssohn, Moses: Jerusalem oder über religiöse Macht und Judenthum. Berlin, 1783.nicht nur, um sie andern mittheilen, sondern viel Zweiter Abschn. E
nicht nur, um ſie andern mittheilen, ſondern viel Zweiter Abſchn. E
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0167" n="65"/> nicht nur, um ſie andern mittheilen, ſondern<lb/> um ſie fuͤr ſich ſelbſt feſthalten, und ſo oft es noͤ-<lb/> thig iſt, wieder beachten zu koͤnnen Die erſten<lb/> Schritte zur Abſonderung allgemeiner Merkmale<lb/> wird er zwar ohne Zeichen thun koͤnnen, und<lb/> thun muͤſſen; denn noch itzt muͤſſen alle neue<lb/> abſtrakte Begriffe ohne Huͤlfe der Zeichen gebil-<lb/> det, und ſodann erſt mit einem Namen belegt<lb/> werden. Das gemeinſame Merkmal muß zu-<lb/> voͤrderſt, durch die Kraft der Aufmerkſamkeit, aus<lb/> dem Gewebe, in welchem es verflochten iſt, her-<lb/> ausgehoben, und hervorſtechend gemacht wer-<lb/> den. Hierzu verhilft von der einen Seite die<lb/> objektive Gewalt des Eindruks, den dieſes<lb/> Merkmal auf uns zu machen faͤhig iſt; ſo wie<lb/> von unſerer Seite, das ſubjektive Intereſſe, das<lb/> wir an demſelben haben. Aber dieſes Heraus-<lb/> heben und Beachten des gemeinſamen Merk-<lb/> mals koſtet der Seele einige Anſtrengung. Nicht<lb/> lange, ſo verſchwindet das Licht wieder, das die<lb/> Aufmerkſamkeit auf dieſen Punkt des Gegen-<lb/> ſtandes geſammelt hatte, und er verlieret ſich<lb/> in den Schatten der ganzen Maſſe, mit welcher<lb/> er vereinigt iſt. Die Seele iſt nicht im Stande<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Zweiter Abſchn</hi>. E</fw><fw place="bottom" type="catch">viel</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [65/0167]
nicht nur, um ſie andern mittheilen, ſondern
um ſie fuͤr ſich ſelbſt feſthalten, und ſo oft es noͤ-
thig iſt, wieder beachten zu koͤnnen Die erſten
Schritte zur Abſonderung allgemeiner Merkmale
wird er zwar ohne Zeichen thun koͤnnen, und
thun muͤſſen; denn noch itzt muͤſſen alle neue
abſtrakte Begriffe ohne Huͤlfe der Zeichen gebil-
det, und ſodann erſt mit einem Namen belegt
werden. Das gemeinſame Merkmal muß zu-
voͤrderſt, durch die Kraft der Aufmerkſamkeit, aus
dem Gewebe, in welchem es verflochten iſt, her-
ausgehoben, und hervorſtechend gemacht wer-
den. Hierzu verhilft von der einen Seite die
objektive Gewalt des Eindruks, den dieſes
Merkmal auf uns zu machen faͤhig iſt; ſo wie
von unſerer Seite, das ſubjektive Intereſſe, das
wir an demſelben haben. Aber dieſes Heraus-
heben und Beachten des gemeinſamen Merk-
mals koſtet der Seele einige Anſtrengung. Nicht
lange, ſo verſchwindet das Licht wieder, das die
Aufmerkſamkeit auf dieſen Punkt des Gegen-
ſtandes geſammelt hatte, und er verlieret ſich
in den Schatten der ganzen Maſſe, mit welcher
er vereinigt iſt. Die Seele iſt nicht im Stande
viel
Zweiter Abſchn. E
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