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Menger, Carl: Die Irrthümer des Historismus in der deutschen Nationalökonomie. Wien, 1884.

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welche in dem Schlusssatze dieser Ausführungen liegt.
Doch davon nur im Vorübergehen. Untersuchen wir
die Modalitäten, unter welchen Schmoller, ein mo-
derner Apollo, der praktischen Nationalökonomie, sei-
nem Marsyas, zwar nicht die Haut, wohl aber "das
Gewand der Kunstlehre" "vollständig abstreifen will".

Dass die Darstellung der speciellen Entwickelung
der deutschen, und nicht nur "eventuell", sondern
jedenfalls auch der "englisch-französischen", über-
dies aber doch wohl auch der italienischen, der spa-
nischen, der portugiesischen, der holländischen, der
amerikanischen Volkswirthschaft u. s. f., und zwar eine
alle "Seiten" und Perioden derselben (nicht nur die
von Schmoller erwähnten!) umfassende "Darstellung
derselben nach Ursachen und Folgen im Einzelnen",
kurz und deutsch: "dass eine ihren Aufgaben
entsprechende Wirthschafts-Geschichte
der Culturvölker
für den Staatsmann und selbst-
verständlich auch für den künftigen Beamten", ein
zweckmässiges Bildungsmittel sei: darüber ist man
doch wohl schon vor Schmoller im Klaren gewesen.
Der Nutzen der Geschichte der Wirthschaftspolitik der
einzelnen Staaten und ihres Finanzwesens, gleich wie
der Nutzen der Finanzstatistik steht für den Bearbeiter
der praktischen Wirtschaftswissenschaften so sehr
ausser jedem Zweifel, so sehr ausser jeder Discussion,
dass Schmoller uns mit dergleichen endlich ver-
schonen sollte. Die Geschichte und die Statistik sind
für den Forscher auf dem Gebiete der politischen Oe-
konomie nützlich -- für den Theoretiker nützlich,
für den Praktiker nützlich, für den Studirenden, für
den künftigen Beamten, für jeden Menschen nützlich.
Wie oft haben wir dies schon gehört?

Factum est jam tritum sermone proverbium!

welche in dem Schlusssatze dieser Ausführungen liegt.
Doch davon nur im Vorübergehen. Untersuchen wir
die Modalitäten, unter welchen Schmoller, ein mo-
derner Apollo, der praktischen Nationalökonomie, sei-
nem Marsyas, zwar nicht die Haut, wohl aber „das
Gewand der Kunstlehre“ „vollständig abstreifen will“.

Dass die Darstellung der speciellen Entwickelung
der deutschen, und nicht nur „eventuell“, sondern
jedenfalls auch der „englisch-französischen“, über-
dies aber doch wohl auch der italienischen, der spa-
nischen, der portugiesischen, der holländischen, der
amerikanischen Volkswirthschaft u. s. f., und zwar eine
alle „Seiten“ und Perioden derselben (nicht nur die
von Schmoller erwähnten!) umfassende „Darstellung
derselben nach Ursachen und Folgen im Einzelnen“,
kurz und deutsch: „dass eine ihren Aufgaben
entsprechende Wirthschafts-Geschichte
der Culturvölker
für den Staatsmann und selbst-
verständlich auch für den künftigen Beamten“, ein
zweckmässiges Bildungsmittel sei: darüber ist man
doch wohl schon vor Schmoller im Klaren gewesen.
Der Nutzen der Geschichte der Wirthschaftspolitik der
einzelnen Staaten und ihres Finanzwesens, gleich wie
der Nutzen der Finanzstatistik steht für den Bearbeiter
der praktischen Wirtschaftswissenschaften so sehr
ausser jedem Zweifel, so sehr ausser jeder Discussion,
dass Schmoller uns mit dergleichen endlich ver-
schonen sollte. Die Geschichte und die Statistik sind
für den Forscher auf dem Gebiete der politischen Oe-
konomie nützlich — für den Theoretiker nützlich,
für den Praktiker nützlich, für den Studirenden, für
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Wie oft haben wir dies schon gehört?

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[61/0077] welche in dem Schlusssatze dieser Ausführungen liegt. Doch davon nur im Vorübergehen. Untersuchen wir die Modalitäten, unter welchen Schmoller, ein mo- derner Apollo, der praktischen Nationalökonomie, sei- nem Marsyas, zwar nicht die Haut, wohl aber „das Gewand der Kunstlehre“ „vollständig abstreifen will“. Dass die Darstellung der speciellen Entwickelung der deutschen, und nicht nur „eventuell“, sondern jedenfalls auch der „englisch-französischen“, über- dies aber doch wohl auch der italienischen, der spa- nischen, der portugiesischen, der holländischen, der amerikanischen Volkswirthschaft u. s. f., und zwar eine alle „Seiten“ und Perioden derselben (nicht nur die von Schmoller erwähnten!) umfassende „Darstellung derselben nach Ursachen und Folgen im Einzelnen“, kurz und deutsch: „dass eine ihren Aufgaben entsprechende Wirthschafts-Geschichte der Culturvölker für den Staatsmann und selbst- verständlich auch für den künftigen Beamten“, ein zweckmässiges Bildungsmittel sei: darüber ist man doch wohl schon vor Schmoller im Klaren gewesen. Der Nutzen der Geschichte der Wirthschaftspolitik der einzelnen Staaten und ihres Finanzwesens, gleich wie der Nutzen der Finanzstatistik steht für den Bearbeiter der praktischen Wirtschaftswissenschaften so sehr ausser jedem Zweifel, so sehr ausser jeder Discussion, dass Schmoller uns mit dergleichen endlich ver- schonen sollte. Die Geschichte und die Statistik sind für den Forscher auf dem Gebiete der politischen Oe- konomie nützlich — für den Theoretiker nützlich, für den Praktiker nützlich, für den Studirenden, für den künftigen Beamten, für jeden Menschen nützlich. Wie oft haben wir dies schon gehört? Factum est jam tritum sermone proverbium!

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Zitationshilfe: Menger, Carl: Die Irrthümer des Historismus in der deutschen Nationalökonomie. Wien, 1884, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menger_historismus_1884/77>, abgerufen am 24.11.2024.