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Menger, Carl: Grundsätze der Volkswirthschaftslehre. Wien, 1871.

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Das Geld als Massstab der Preise.

So stellt sich uns das Geld denn auch in seinen besonderen
örtlich und zeitlich verschiedenen Erscheinungsformen nicht
als das Ergebniss einer Uebereinkunft, oder eines legisla-
tiven Zwanges, eben so wenig aber auch als ein solches des
blossen Zufalles dar, sondern als das naturgemässe Product der
verschiedenen ökonomischen Sachlage verschiedener Völker in
denselben, und derselben Völker in verschiedenen Zeitperioden.

§. 3.
Das Geld als "Massstab der Preise" und als ökonomischeste
Form der Tauschvorräthe.

Wenn in Folge der fortschreitenden Entwickelung des Ver-
kehres und der Functionirung des Geldes sich ein wirthschaft-
licher Zustand herausbildet, bei welchem Waaren aller Art gegen
einander umgesetzt werden, und die Grenzen, innerhalb welcher
die Preisbildung erfolgt, unter dem Einflusse einer lebhaften
Concurrenz immer enger werden (S. 184 ff.), so liegt die Annahme
nahe, dass alle Waaren, mit Rücksicht auf einen gegebenen Ort
und Zeitpunkt, in einem gewissen Preisverhältnisse zu einander
stehen, auf Grund welches sie gegen einander beliebig umge-
setzt werden können.

Setzen wir den Fall, die Preisbildung der unten angeführten
Waaren, (wobei bestimmte Qualitäten vorausgesetzt werden,)
erfolge auf einem gegebenen Markte und in einem gegebenen
Zeitpunkte in der nachstehenden Weise:

[Tabelle]

Nimmt man nun an, dass der Durchschnittspreis einer
Waare derjenige ist, zu welchem sie ebensowohl gekauft als
verkauft werden kann, so erscheinen uns in dem obigen Falle
z. B. 4 Ctr. Zucker als das "Aequivalent" von 3 1/3 Ctr. Baum-
wolle, diese letzteren als das "Aequivalent" von 16 2/3 Ctr. Weizen-
mehl und von 100 Thlrn. und so umgekehrt, und wir brauchen
dann nur das so verstandene Aequivalent einer Waare, oder
eines von den vielen Aequivalenten derselben, ihren "Tausch-

Das Geld als Massstab der Preise.

So stellt sich uns das Geld denn auch in seinen besonderen
örtlich und zeitlich verschiedenen Erscheinungsformen nicht
als das Ergebniss einer Uebereinkunft, oder eines legisla-
tiven Zwanges, eben so wenig aber auch als ein solches des
blossen Zufalles dar, sondern als das naturgemässe Product der
verschiedenen ökonomischen Sachlage verschiedener Völker in
denselben, und derselben Völker in verschiedenen Zeitperioden.

§. 3.
Das Geld als „Massstab der Preise“ und als ökonomischeste
Form der Tauschvorräthe.

Wenn in Folge der fortschreitenden Entwickelung des Ver-
kehres und der Functionirung des Geldes sich ein wirthschaft-
licher Zustand herausbildet, bei welchem Waaren aller Art gegen
einander umgesetzt werden, und die Grenzen, innerhalb welcher
die Preisbildung erfolgt, unter dem Einflusse einer lebhaften
Concurrenz immer enger werden (S. 184 ff.), so liegt die Annahme
nahe, dass alle Waaren, mit Rücksicht auf einen gegebenen Ort
und Zeitpunkt, in einem gewissen Preisverhältnisse zu einander
stehen, auf Grund welches sie gegen einander beliebig umge-
setzt werden können.

Setzen wir den Fall, die Preisbildung der unten angeführten
Waaren, (wobei bestimmte Qualitäten vorausgesetzt werden,)
erfolge auf einem gegebenen Markte und in einem gegebenen
Zeitpunkte in der nachstehenden Weise:

[Tabelle]

Nimmt man nun an, dass der Durchschnittspreis einer
Waare derjenige ist, zu welchem sie ebensowohl gekauft als
verkauft werden kann, so erscheinen uns in dem obigen Falle
z. B. 4 Ctr. Zucker als das „Aequivalent“ von 3⅓ Ctr. Baum-
wolle, diese letzteren als das „Aequivalent“ von 16⅔ Ctr. Weizen-
mehl und von 100 Thlrn. und so umgekehrt, und wir brauchen
dann nur das so verstandene Aequivalent einer Waare, oder
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[271/0289] Das Geld als Massstab der Preise. So stellt sich uns das Geld denn auch in seinen besonderen örtlich und zeitlich verschiedenen Erscheinungsformen nicht als das Ergebniss einer Uebereinkunft, oder eines legisla- tiven Zwanges, eben so wenig aber auch als ein solches des blossen Zufalles dar, sondern als das naturgemässe Product der verschiedenen ökonomischen Sachlage verschiedener Völker in denselben, und derselben Völker in verschiedenen Zeitperioden. §. 3. Das Geld als „Massstab der Preise“ und als ökonomischeste Form der Tauschvorräthe. Wenn in Folge der fortschreitenden Entwickelung des Ver- kehres und der Functionirung des Geldes sich ein wirthschaft- licher Zustand herausbildet, bei welchem Waaren aller Art gegen einander umgesetzt werden, und die Grenzen, innerhalb welcher die Preisbildung erfolgt, unter dem Einflusse einer lebhaften Concurrenz immer enger werden (S. 184 ff.), so liegt die Annahme nahe, dass alle Waaren, mit Rücksicht auf einen gegebenen Ort und Zeitpunkt, in einem gewissen Preisverhältnisse zu einander stehen, auf Grund welches sie gegen einander beliebig umge- setzt werden können. Setzen wir den Fall, die Preisbildung der unten angeführten Waaren, (wobei bestimmte Qualitäten vorausgesetzt werden,) erfolge auf einem gegebenen Markte und in einem gegebenen Zeitpunkte in der nachstehenden Weise: Nimmt man nun an, dass der Durchschnittspreis einer Waare derjenige ist, zu welchem sie ebensowohl gekauft als verkauft werden kann, so erscheinen uns in dem obigen Falle z. B. 4 Ctr. Zucker als das „Aequivalent“ von 3⅓ Ctr. Baum- wolle, diese letzteren als das „Aequivalent“ von 16⅔ Ctr. Weizen- mehl und von 100 Thlrn. und so umgekehrt, und wir brauchen dann nur das so verstandene Aequivalent einer Waare, oder eines von den vielen Aequivalenten derselben, ihren „Tausch-

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Zitationshilfe: Menger, Carl: Grundsätze der Volkswirthschaftslehre. Wien, 1871, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menger_volkswirtschaftslehre_1871/289>, abgerufen am 22.11.2024.