Menzel, Wolfgang: Die deutsche Literatur. Bd. 1. Stuttgart, 1828.kunden einen Überblick zu gewinnen und sie auf be¬ Indessen ist noch lange nicht genug gethan. Die kunden einen Überblick zu gewinnen und ſie auf be¬ Indeſſen iſt noch lange nicht genug gethan. Die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0211" n="201"/> kunden einen Überblick zu gewinnen und ſie auf be¬<lb/> queme Weiſe zu benutzen.</p><lb/> <p>Indeſſen iſt noch lange nicht genug gethan. Die<lb/><hi rendition="#g">Quellen</hi> der vaterlaͤndiſchen Geſchichte wenigſtens<lb/> ſollten bei weitem mehr aufgeklaͤrt und zuſammenge¬<lb/> draͤngt ſeyn, als wir ſie gegenwaͤrtig finden. Ich<lb/> verkenne nicht, daß jedem Ort ſein angeſtammtes<lb/> Denkmal beiben muͤſſe, daß es Raub ſey, die alten<lb/> Urkunden und Manuſcripte aus den Gegenden zu<lb/> entfernen, denen ſie zugehoͤren; es ließe ſich aber<lb/> wohl auf andre Weiſe helfen. Das wahrhaft gro߬<lb/> artige Unternehmen einer bekannten Geſellſchaft, die<lb/> wichtigſten Quellen der deutſchen Geſchichte neu ab¬<lb/> drucken zu laſſen, hat uns wenigſtens einen Weg ge¬<lb/> zeigt, wenn auch auf demſelben noch kaum ein Schritt<lb/> gethan iſt. In einer Zeit, wo ſo viel geſchwaͤrmt<lb/> wird, darf man wohl auch den kuͤhnen Gedanken<lb/> wagen, daß ein kuͤnftiges Deutſchland reich, klug<lb/> und nationalſtolz genug ſeyn werde, um eine Biblio¬<lb/> thek von Quellen der deutſchen Geſchichte zu Stande<lb/> zu bringen, die keiner ſeiner groͤßern Staͤdte fehlen<lb/> duͤrfte. Wenn man das Fremdartige dabei gehoͤrig<lb/> ausſcheidet, ſo iſt ein Überblick allerdings moͤglich.<lb/> Eine Nation von ſo unermeßlichen Huͤlfsquellen, als<lb/> die deutſche, wuͤrde, wenn ſie fuͤr die Idee begeiſtert<lb/> waͤre, und die rechten Maͤnner, die ihr dann ſchwer¬<lb/> lich fehlen duͤrften, an die Spitze ſtellte, die Koſten,<lb/> die fuͤr ein ſolches Unternehmen ausreichten, wohl<lb/> aufopfern koͤnnen. So etwas wird aber leicht allen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [201/0211]
kunden einen Überblick zu gewinnen und ſie auf be¬
queme Weiſe zu benutzen.
Indeſſen iſt noch lange nicht genug gethan. Die
Quellen der vaterlaͤndiſchen Geſchichte wenigſtens
ſollten bei weitem mehr aufgeklaͤrt und zuſammenge¬
draͤngt ſeyn, als wir ſie gegenwaͤrtig finden. Ich
verkenne nicht, daß jedem Ort ſein angeſtammtes
Denkmal beiben muͤſſe, daß es Raub ſey, die alten
Urkunden und Manuſcripte aus den Gegenden zu
entfernen, denen ſie zugehoͤren; es ließe ſich aber
wohl auf andre Weiſe helfen. Das wahrhaft gro߬
artige Unternehmen einer bekannten Geſellſchaft, die
wichtigſten Quellen der deutſchen Geſchichte neu ab¬
drucken zu laſſen, hat uns wenigſtens einen Weg ge¬
zeigt, wenn auch auf demſelben noch kaum ein Schritt
gethan iſt. In einer Zeit, wo ſo viel geſchwaͤrmt
wird, darf man wohl auch den kuͤhnen Gedanken
wagen, daß ein kuͤnftiges Deutſchland reich, klug
und nationalſtolz genug ſeyn werde, um eine Biblio¬
thek von Quellen der deutſchen Geſchichte zu Stande
zu bringen, die keiner ſeiner groͤßern Staͤdte fehlen
duͤrfte. Wenn man das Fremdartige dabei gehoͤrig
ausſcheidet, ſo iſt ein Überblick allerdings moͤglich.
Eine Nation von ſo unermeßlichen Huͤlfsquellen, als
die deutſche, wuͤrde, wenn ſie fuͤr die Idee begeiſtert
waͤre, und die rechten Maͤnner, die ihr dann ſchwer¬
lich fehlen duͤrften, an die Spitze ſtellte, die Koſten,
die fuͤr ein ſolches Unternehmen ausreichten, wohl
aufopfern koͤnnen. So etwas wird aber leicht allen
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