und aus Sand besteht (siehe §. 16 g.), welcher Mischung noch Stein- brocken beigemengt werden, die größer oder kleiner sein müssen, je nach der Anwendung des Betons zu Grundwerken bei Wasserbauten, oder zu Mauern gewöhnlicher Wohnhäuser. Jn Jtalien nämlich, im Römischen, hauptsächlich aber im Venezianischen, wird eine Art Beton, unter dem Namen Terazzo, häufig zu Fußboden der Zimmer, zu Ter- rassen im Freien etc. verwendet. Dieser Terazzo ist eine Erfindung der alten Römer (deren schon Vitruv erwähnt). Der Beton hat die Ei- genschaft an der Luft schnell zu erhärten und mit der Zeit, besonders unter Wasser und an feuchten Orten immer fester zu werden. Man kann die größten Blöcke aus der Masse des Beton, ja Wasserbehälter (Bassins) und dergleichen gießen, auch ganze Fundamentmauern daraus fertigen, so wie sich, wenn sehr feiner Sand und kleine Steine dabei gebraucht werden, ein sehr gut aussehendes Mauerwerk damit fertigen läßt. Wird der Beton zur Gründung verbraucht, so beruht seine An- wendung auf ganz ähnlichen Grundsätzen, wie wir eben bei der Sand- gründung gezeigt haben. Die Hauptsache, worauf es ankommt, ist folgende: Bei weichem Grunde, wo man der größeren Kosten wegen kei- nen Pfahlrost oder liegenden Rost anbringen kann oder will, macht man ein Betonfundament, welches, wenn es erhärtet ist, eine Untermaue- rung des darüber stehenden gewöhnlichen Mauerwerkes, gleichsam aus einem einzigen großen Steine gebildet, darstellt. Der Beton ist ver- möge seiner Zusammenfügung fester und schwerer als die Sandschüt- tung. Ebenfalls sind alle dieselben Rücksichten dabei zu nehmen, wel- che wir ähnlich bei den Rosten und der Sandschüttung bemerkt ha- ben: nämlich hinlängliche Dicke der Betonlage, hinlängliche Breite derselben und hinlängliche Verstärkung der Eckpunkte des Gebäudes, um namentlich diese gegen das Einsinken in den weichen Grund zu schützen.
Ferner ist es einleuchtend, daß je mehr innere Abtheilungen ein Gebäude hat, je kleiner also dessen Fundamenträume werden, um so leichter wird wegen der im Ganzen dadurch verbreiterten Grundfläche das Bauwerk getragen werden, und um so weniger brauchen verhält- nißmäßig die einzelnen Grundmauern und die dazugehörige Betonun- terlage verbreitert zu werden.
Umgekehrt, je weniger das Bauwerk innere Abtheilungen hat (wenn es z. B. nur aus 4 großen und schweren Ringmauern bestünde), um so breiter würde der Betonguß werden müssen, um die darauf ru- hende Last gegen das Einsinken zu sichern, und um so mehr müßte der Betonguß an den Ecken aus demselben Grunde verbreitert werden.
und aus Sand beſteht (ſiehe §. 16 g.), welcher Miſchung noch Stein- brocken beigemengt werden, die größer oder kleiner ſein müſſen, je nach der Anwendung des Bétons zu Grundwerken bei Waſſerbauten, oder zu Mauern gewöhnlicher Wohnhäuſer. Jn Jtalien nämlich, im Römiſchen, hauptſächlich aber im Venezianiſchen, wird eine Art Béton, unter dem Namen Terazzo, häufig zu Fußboden der Zimmer, zu Ter- raſſen im Freien ꝛc. verwendet. Dieſer Terazzo iſt eine Erfindung der alten Römer (deren ſchon Vitruv erwähnt). Der Béton hat die Ei- genſchaft an der Luft ſchnell zu erhärten und mit der Zeit, beſonders unter Waſſer und an feuchten Orten immer feſter zu werden. Man kann die größten Blöcke aus der Maſſe des Béton, ja Waſſerbehälter (Baſſins) und dergleichen gießen, auch ganze Fundamentmauern daraus fertigen, ſo wie ſich, wenn ſehr feiner Sand und kleine Steine dabei gebraucht werden, ein ſehr gut ausſehendes Mauerwerk damit fertigen läßt. Wird der Béton zur Gründung verbraucht, ſo beruht ſeine An- wendung auf ganz ähnlichen Grundſätzen, wie wir eben bei der Sand- gründung gezeigt haben. Die Hauptſache, worauf es ankommt, iſt folgende: Bei weichem Grunde, wo man der größeren Koſten wegen kei- nen Pfahlroſt oder liegenden Roſt anbringen kann oder will, macht man ein Bétonfundament, welches, wenn es erhärtet iſt, eine Untermaue- rung des darüber ſtehenden gewöhnlichen Mauerwerkes, gleichſam aus einem einzigen großen Steine gebildet, darſtellt. Der Béton iſt ver- möge ſeiner Zuſammenfügung feſter und ſchwerer als die Sandſchüt- tung. Ebenfalls ſind alle dieſelben Rückſichten dabei zu nehmen, wel- che wir ähnlich bei den Roſten und der Sandſchüttung bemerkt ha- ben: nämlich hinlängliche Dicke der Bétonlage, hinlängliche Breite derſelben und hinlängliche Verſtärkung der Eckpunkte des Gebäudes, um namentlich dieſe gegen das Einſinken in den weichen Grund zu ſchützen.
Ferner iſt es einleuchtend, daß je mehr innere Abtheilungen ein Gebäude hat, je kleiner alſo deſſen Fundamenträume werden, um ſo leichter wird wegen der im Ganzen dadurch verbreiterten Grundfläche das Bauwerk getragen werden, und um ſo weniger brauchen verhält- nißmäßig die einzelnen Grundmauern und die dazugehörige Bétonun- terlage verbreitert zu werden.
Umgekehrt, je weniger das Bauwerk innere Abtheilungen hat (wenn es z. B. nur aus 4 großen und ſchweren Ringmauern beſtünde), um ſo breiter würde der Bétonguß werden müſſen, um die darauf ru- hende Laſt gegen das Einſinken zu ſichern, und um ſo mehr müßte der Bétonguß an den Ecken aus demſelben Grunde verbreitert werden.
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und aus Sand beſteht (ſiehe §. 16 g.), welcher Miſchung noch Stein-
brocken beigemengt werden, die größer oder kleiner ſein müſſen, je
nach der Anwendung des Bétons zu Grundwerken bei Waſſerbauten,
oder zu Mauern gewöhnlicher Wohnhäuſer. Jn Jtalien nämlich, im
Römiſchen, hauptſächlich aber im Venezianiſchen, wird eine Art Béton,
unter dem Namen Terazzo, häufig zu Fußboden der Zimmer, zu Ter-
raſſen im Freien ꝛc. verwendet. Dieſer Terazzo iſt eine Erfindung der
alten Römer (deren ſchon Vitruv erwähnt). Der Béton hat die Ei-
genſchaft an der Luft ſchnell zu erhärten und mit der Zeit, beſonders
unter Waſſer und an feuchten Orten immer feſter zu werden. Man
kann die größten Blöcke aus der Maſſe des Béton, ja Waſſerbehälter
(Baſſins) und dergleichen gießen, auch ganze Fundamentmauern daraus
fertigen, ſo wie ſich, wenn ſehr feiner Sand und kleine Steine dabei
gebraucht werden, ein ſehr gut ausſehendes Mauerwerk damit fertigen
läßt. Wird der Béton zur Gründung verbraucht, ſo beruht ſeine An-
wendung auf ganz ähnlichen Grundſätzen, wie wir eben bei der Sand-
gründung gezeigt haben. Die Hauptſache, worauf es ankommt, iſt
folgende: Bei weichem Grunde, wo man der größeren Koſten wegen kei-
nen Pfahlroſt oder liegenden Roſt anbringen kann oder will, macht man
ein Bétonfundament, welches, wenn es erhärtet iſt, eine Untermaue-
rung des darüber ſtehenden gewöhnlichen Mauerwerkes, gleichſam aus
einem einzigen großen Steine gebildet, darſtellt. Der Béton iſt ver-
möge ſeiner Zuſammenfügung feſter und ſchwerer als die Sandſchüt-
tung. Ebenfalls ſind alle dieſelben Rückſichten dabei zu nehmen, wel-
che wir ähnlich bei den Roſten und der Sandſchüttung bemerkt ha-
ben: nämlich hinlängliche Dicke der Bétonlage, hinlängliche Breite
derſelben und hinlängliche Verſtärkung der Eckpunkte des Gebäudes,
um namentlich dieſe gegen das Einſinken in den weichen Grund zu
ſchützen.
Ferner iſt es einleuchtend, daß je mehr innere Abtheilungen ein
Gebäude hat, je kleiner alſo deſſen Fundamenträume werden, um ſo
leichter wird wegen der im Ganzen dadurch verbreiterten Grundfläche
das Bauwerk getragen werden, und um ſo weniger brauchen verhält-
nißmäßig die einzelnen Grundmauern und die dazugehörige Bétonun-
terlage verbreitert zu werden.
Umgekehrt, je weniger das Bauwerk innere Abtheilungen hat
(wenn es z. B. nur aus 4 großen und ſchweren Ringmauern beſtünde),
um ſo breiter würde der Bétonguß werden müſſen, um die darauf ru-
hende Laſt gegen das Einſinken zu ſichern, und um ſo mehr müßte der
Bétonguß an den Ecken aus demſelben Grunde verbreitert werden.
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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/104>, abgerufen am 24.11.2024.
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