Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.§. 29. Gestampfte Mauern von Kalk und Sand. Man sehe hierüber die kleine Schrift: Anleitung zur Kunst Es wird hierzu gewöhnlicher fetter Kalk (es wurde von Herrn 1) Eine Mischung von Kalk und Sand wird ganz wie bei dem 2) Die Masse besteht wie erwähnt aus Kalk und Sand. Viele Der Sand: ob dieser grobkörnig oder fein ist, ob seine Kör- Es kommt nämlich darauf an, die Sandkörner durch einen Kitt Nimmt man zu viel Kalk, so wird die Masse schwammig und §. 29. Geſtampfte Mauern von Kalk und Sand. Man ſehe hierüber die kleine Schrift: Anleitung zur Kunſt Es wird hierzu gewöhnlicher fetter Kalk (es wurde von Herrn 1) Eine Miſchung von Kalk und Sand wird ganz wie bei dem 2) Die Maſſe beſteht wie erwähnt aus Kalk und Sand. Viele Der Sand: ob dieſer grobkörnig oder fein iſt, ob ſeine Kör- Es kommt nämlich darauf an, die Sandkörner durch einen Kitt Nimmt man zu viel Kalk, ſo wird die Maſſe ſchwammig und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0130" n="120"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">§. 29. Geſtampfte Mauern von Kalk und Sand.</hi> </head><lb/> <p>Man ſehe hierüber die kleine Schrift: Anleitung zur Kunſt<lb/> Wohnungen und Wirthſchaftsgebäude in ſehr kurzer Zeit wohlfeil,<lb/> feuer- und wetterfeſt zu erbauen aus <hi rendition="#g">reinem Sande und ſehr<lb/> wenigem Kalk</hi> von J. G. <hi rendition="#g">Prochnow.</hi> Schwedt bei J. C. W. Jan-<lb/> tzen 1842., und das was in <hi rendition="#g">Leuchs</hi> polytechniſcher Zeitſchrift Jahr-<lb/> gang 1845. darüber geſagt iſt.</p><lb/> <p>Es wird hierzu gewöhnlicher fetter Kalk (es wurde von Herrn<lb/> Prochnow Rüdersdorfer genommen) angewendet, da der hydrauliſche<lb/> zu theuer und zu wenig ergiebig erſchien.</p><lb/> <p>1) Eine Miſchung von Kalk und Sand wird ganz wie bei dem<lb/> §. 28. beſchriebenen <hi rendition="#g">Lehmbau</hi> zwiſchen Brettern in aufgeſtellte For-<lb/> men geſtampft. Die Bretter müſſen, nachdem ſie auf beiden Seiten<lb/> gehobelt wurden, mindeſtens noch 1 Zoll Stärke behalten. Jhre<lb/> Länge iſt 9 Fuß.</p><lb/> <p>2) <hi rendition="#g">Die Maſſe</hi> beſteht wie erwähnt aus Kalk und Sand. Viele<lb/> Gutsbeſitzer finden auf ihren Feldern auch Mergelkalke, halten dieſe<lb/> Erden 70—80 <hi rendition="#aq">p. C.</hi> Kalk, ſo iſt er des Brennens werth und man<lb/> braucht keinen zu kaufen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Der Sand:</hi> ob dieſer grobkörnig oder fein iſt, ob ſeine Kör-<lb/> ner rund oder eckig ſind, bleibt ziemlich gleichgültig. Alle Gattungen<lb/> ſind zu gebrauchen, doch müſſen ſie <hi rendition="#g">rein</hi> ſein oder ganz gereinigt<lb/> werden, es dürfen alſo weder erdige noch lehmige Theile darin ſein.</p><lb/> <p>Es kommt nämlich darauf an, die Sandkörner durch einen Kitt<lb/> zu einer einzigen Maſſe zu verbinden. Dieſen Kitt giebt der Kalk.<lb/> Hiernach wird der gröbſte Sand der beſte ſein, denn die groben<lb/> Sand- und Kieskörner bedürfen in ihrem Jnnern keines Kalkes, ſie<lb/> haben aber zu große Zwiſchenräume. Dieſe mit Kalk ausfüllen zu<lb/> wollen würde Kalkverſchwendung ſein; man vermenge daher <hi rendition="#g">mittel</hi><lb/> und <hi rendition="#g">feinen</hi> Sand mit dem Kalke, und fülle mit dieſer Miſchung<lb/> die Zwiſchenräume des groben Sandes aus.</p><lb/> <p>Nimmt man zu viel Kalk, ſo wird die Maſſe ſchwammig und<lb/> läßt ſich nicht gut ſtampfen; man mittele deshalb die Zwiſchenräume<lb/> des Sandes auf folgende Art aus: Jn ein waſſerdichtes Gefäß, z. B.<lb/> einen Eimer, deſſen Jnhalt mit einem bekannten Flüſſigkeitsmaaße, bis<lb/> zum Ueberlaufen voll, ausgemeſſen iſt, ſchüttet man den gröbſten<lb/> Sand, gerüttelt bis zum Abſtreichen voll, meſſe dann mit demſelben<lb/> Maaße, mit welchem das Gefäß zuvor ausgemeſſen worden, ſo viel<lb/> Waſſer zu, bis es überläuft; ſo giebt die Menge des zugeſetzten Waſ-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [120/0130]
§. 29. Geſtampfte Mauern von Kalk und Sand.
Man ſehe hierüber die kleine Schrift: Anleitung zur Kunſt
Wohnungen und Wirthſchaftsgebäude in ſehr kurzer Zeit wohlfeil,
feuer- und wetterfeſt zu erbauen aus reinem Sande und ſehr
wenigem Kalk von J. G. Prochnow. Schwedt bei J. C. W. Jan-
tzen 1842., und das was in Leuchs polytechniſcher Zeitſchrift Jahr-
gang 1845. darüber geſagt iſt.
Es wird hierzu gewöhnlicher fetter Kalk (es wurde von Herrn
Prochnow Rüdersdorfer genommen) angewendet, da der hydrauliſche
zu theuer und zu wenig ergiebig erſchien.
1) Eine Miſchung von Kalk und Sand wird ganz wie bei dem
§. 28. beſchriebenen Lehmbau zwiſchen Brettern in aufgeſtellte For-
men geſtampft. Die Bretter müſſen, nachdem ſie auf beiden Seiten
gehobelt wurden, mindeſtens noch 1 Zoll Stärke behalten. Jhre
Länge iſt 9 Fuß.
2) Die Maſſe beſteht wie erwähnt aus Kalk und Sand. Viele
Gutsbeſitzer finden auf ihren Feldern auch Mergelkalke, halten dieſe
Erden 70—80 p. C. Kalk, ſo iſt er des Brennens werth und man
braucht keinen zu kaufen.
Der Sand: ob dieſer grobkörnig oder fein iſt, ob ſeine Kör-
ner rund oder eckig ſind, bleibt ziemlich gleichgültig. Alle Gattungen
ſind zu gebrauchen, doch müſſen ſie rein ſein oder ganz gereinigt
werden, es dürfen alſo weder erdige noch lehmige Theile darin ſein.
Es kommt nämlich darauf an, die Sandkörner durch einen Kitt
zu einer einzigen Maſſe zu verbinden. Dieſen Kitt giebt der Kalk.
Hiernach wird der gröbſte Sand der beſte ſein, denn die groben
Sand- und Kieskörner bedürfen in ihrem Jnnern keines Kalkes, ſie
haben aber zu große Zwiſchenräume. Dieſe mit Kalk ausfüllen zu
wollen würde Kalkverſchwendung ſein; man vermenge daher mittel
und feinen Sand mit dem Kalke, und fülle mit dieſer Miſchung
die Zwiſchenräume des groben Sandes aus.
Nimmt man zu viel Kalk, ſo wird die Maſſe ſchwammig und
läßt ſich nicht gut ſtampfen; man mittele deshalb die Zwiſchenräume
des Sandes auf folgende Art aus: Jn ein waſſerdichtes Gefäß, z. B.
einen Eimer, deſſen Jnhalt mit einem bekannten Flüſſigkeitsmaaße, bis
zum Ueberlaufen voll, ausgemeſſen iſt, ſchüttet man den gröbſten
Sand, gerüttelt bis zum Abſtreichen voll, meſſe dann mit demſelben
Maaße, mit welchem das Gefäß zuvor ausgemeſſen worden, ſo viel
Waſſer zu, bis es überläuft; ſo giebt die Menge des zugeſetzten Waſ-
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