Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

Bild:
<< vorherige Seite

sers die Größe der Zwischenräume an, welche mit Kalk ausgefüllt
werden müssen.

Es genügt von jeder Sorte Sand hiernach die Zwischenräume
annähernd ausgemittelt zu haben. Es zeigt sich bei der Verarbei-
tung gleich, ob die Masse sich fest oder schwammig stampft. Jm letz-
teren Falle setzt man noch etwas Sand hinzu; zeigt die Masse aber
zu wenig Zusammenhang, so giebt man etwas mehr Kalk.

Noch ist zu bemerken: daß bei Berechnung des Maaßes der
Kalk zur Vermehrung der Masse nichts beiträgt, weil er nur die Zwi-
schenräume ausfüllt, und daß man zu feinem Sande gleich viel Kalk
zusetzen muß, weil dieser die mehrsten Zwischenräume hat.

Hat man groben Sand (Kies) mit dem vierten Theile Zwi-
schenraum, Mittelsand mit dem dritten Theile Zwischenraum, so ver-
fährt man ohngefähr folgendermaßen:

[Tabelle]

Diese geben aber nur 100 Theile, weil Mittelsand, feiner Sand
und Kalk nur die Zwischenräume des groben ausfüllen. Um sicher
zu gehen thut man indessen wohl, die Menge des mittleren Sandes
etwas zu verringern, statt dessen aber etwas mehr Kalk zu nehmen,
so daß sich etwa folgendes Verhältniß ergiebt:

[Tabelle]

Zum Messen dient ein viereckiger, etwa 2 Cubikfuß haltender
Kasten mit Tragestangen.

(Es war zu den von Herrn Prochnow beschriebenen Bauten
nur feiner und grober Sand vorhanden.)

Dieser Kasten wurde 3/4 voll Kalk genommen, der Kalk in eine
sogenannte Kalkbank geschüttet und zu einem gleichförmigen Brei ge-
rührt, dann wurde ein solcher Kasten gehäuft voll feinen Sand aufs
Jnnigste mit ihm vermengt; dann nach und nach noch 3 Kasten,
ebenfalls gehäuft voll groben Sand und zuletzt noch ein Kasten voll
groben, ausgesichteten Kies zugemischt, und jeder einzelne zweimal mit
dem schon vorher gemengten Kalk und Sand durchgearbeitet und
vermengt.

ſers die Größe der Zwiſchenräume an, welche mit Kalk ausgefüllt
werden müſſen.

Es genügt von jeder Sorte Sand hiernach die Zwiſchenräume
annähernd ausgemittelt zu haben. Es zeigt ſich bei der Verarbei-
tung gleich, ob die Maſſe ſich feſt oder ſchwammig ſtampft. Jm letz-
teren Falle ſetzt man noch etwas Sand hinzu; zeigt die Maſſe aber
zu wenig Zuſammenhang, ſo giebt man etwas mehr Kalk.

Noch iſt zu bemerken: daß bei Berechnung des Maaßes der
Kalk zur Vermehrung der Maſſe nichts beiträgt, weil er nur die Zwi-
ſchenräume ausfüllt, und daß man zu feinem Sande gleich viel Kalk
zuſetzen muß, weil dieſer die mehrſten Zwiſchenräume hat.

Hat man groben Sand (Kies) mit dem vierten Theile Zwi-
ſchenraum, Mittelſand mit dem dritten Theile Zwiſchenraum, ſo ver-
fährt man ohngefähr folgendermaßen:

[Tabelle]

Dieſe geben aber nur 100 Theile, weil Mittelſand, feiner Sand
und Kalk nur die Zwiſchenräume des groben ausfüllen. Um ſicher
zu gehen thut man indeſſen wohl, die Menge des mittleren Sandes
etwas zu verringern, ſtatt deſſen aber etwas mehr Kalk zu nehmen,
ſo daß ſich etwa folgendes Verhältniß ergiebt:

[Tabelle]

Zum Meſſen dient ein viereckiger, etwa 2 Cubikfuß haltender
Kaſten mit Trageſtangen.

(Es war zu den von Herrn Prochnow beſchriebenen Bauten
nur feiner und grober Sand vorhanden.)

Dieſer Kaſten wurde ¾ voll Kalk genommen, der Kalk in eine
ſogenannte Kalkbank geſchüttet und zu einem gleichförmigen Brei ge-
rührt, dann wurde ein ſolcher Kaſten gehäuft voll feinen Sand aufs
Jnnigſte mit ihm vermengt; dann nach und nach noch 3 Kaſten,
ebenfalls gehäuft voll groben Sand und zuletzt noch ein Kaſten voll
groben, ausgeſichteten Kies zugemiſcht, und jeder einzelne zweimal mit
dem ſchon vorher gemengten Kalk und Sand durchgearbeitet und
vermengt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0131" n="121"/>
&#x017F;ers die Größe der Zwi&#x017F;chenräume an, welche mit Kalk ausgefüllt<lb/>
werden mü&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Es genügt von jeder Sorte Sand hiernach die Zwi&#x017F;chenräume<lb/><hi rendition="#g">annähernd</hi> ausgemittelt zu haben. Es zeigt &#x017F;ich bei der Verarbei-<lb/>
tung gleich, ob die Ma&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ich fe&#x017F;t oder &#x017F;chwammig &#x017F;tampft. Jm letz-<lb/>
teren Falle &#x017F;etzt man noch etwas Sand hinzu; zeigt die Ma&#x017F;&#x017F;e aber<lb/>
zu wenig Zu&#x017F;ammenhang, &#x017F;o giebt man etwas mehr Kalk.</p><lb/>
          <p>Noch i&#x017F;t zu bemerken: daß bei Berechnung des Maaßes der<lb/>
Kalk zur Vermehrung der Ma&#x017F;&#x017F;e nichts beiträgt, weil er nur die Zwi-<lb/>
&#x017F;chenräume ausfüllt, und daß man zu feinem Sande gleich viel Kalk<lb/>
zu&#x017F;etzen muß, weil die&#x017F;er die mehr&#x017F;ten Zwi&#x017F;chenräume hat.</p><lb/>
          <p>Hat man groben Sand (Kies) mit dem vierten Theile Zwi-<lb/>
&#x017F;chenraum, Mittel&#x017F;and mit dem dritten Theile Zwi&#x017F;chenraum, &#x017F;o ver-<lb/>
fährt man ohngefähr folgendermaßen:</p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell/>
            </row>
          </table>
          <p>Die&#x017F;e geben aber nur 100 Theile, weil Mittel&#x017F;and, feiner Sand<lb/>
und Kalk nur die Zwi&#x017F;chenräume des groben ausfüllen. Um &#x017F;icher<lb/>
zu gehen thut man inde&#x017F;&#x017F;en wohl, die Menge des mittleren Sandes<lb/>
etwas zu verringern, &#x017F;tatt de&#x017F;&#x017F;en aber etwas mehr Kalk zu nehmen,<lb/>
&#x017F;o daß &#x017F;ich etwa folgendes Verhältniß ergiebt:</p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell/>
            </row>
          </table>
          <p>Zum Me&#x017F;&#x017F;en dient ein viereckiger, etwa 2 Cubikfuß haltender<lb/>
Ka&#x017F;ten mit Trage&#x017F;tangen.</p><lb/>
          <p>(Es war zu den von Herrn Prochnow be&#x017F;chriebenen Bauten<lb/>
nur <hi rendition="#g">feiner</hi> und <hi rendition="#g">grober</hi> Sand vorhanden.)</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;er Ka&#x017F;ten wurde ¾ voll Kalk genommen, der Kalk in eine<lb/>
&#x017F;ogenannte Kalkbank ge&#x017F;chüttet und zu einem gleichförmigen Brei ge-<lb/>
rührt, dann wurde ein &#x017F;olcher Ka&#x017F;ten gehäuft voll feinen Sand aufs<lb/>
Jnnig&#x017F;te mit ihm vermengt; dann nach und nach noch 3 Ka&#x017F;ten,<lb/>
ebenfalls gehäuft voll groben Sand und zuletzt noch ein Ka&#x017F;ten voll<lb/>
groben, ausge&#x017F;ichteten Kies zugemi&#x017F;cht, und jeder einzelne zweimal mit<lb/>
dem &#x017F;chon vorher gemengten Kalk und Sand durchgearbeitet und<lb/>
vermengt.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[121/0131] ſers die Größe der Zwiſchenräume an, welche mit Kalk ausgefüllt werden müſſen. Es genügt von jeder Sorte Sand hiernach die Zwiſchenräume annähernd ausgemittelt zu haben. Es zeigt ſich bei der Verarbei- tung gleich, ob die Maſſe ſich feſt oder ſchwammig ſtampft. Jm letz- teren Falle ſetzt man noch etwas Sand hinzu; zeigt die Maſſe aber zu wenig Zuſammenhang, ſo giebt man etwas mehr Kalk. Noch iſt zu bemerken: daß bei Berechnung des Maaßes der Kalk zur Vermehrung der Maſſe nichts beiträgt, weil er nur die Zwi- ſchenräume ausfüllt, und daß man zu feinem Sande gleich viel Kalk zuſetzen muß, weil dieſer die mehrſten Zwiſchenräume hat. Hat man groben Sand (Kies) mit dem vierten Theile Zwi- ſchenraum, Mittelſand mit dem dritten Theile Zwiſchenraum, ſo ver- fährt man ohngefähr folgendermaßen: Dieſe geben aber nur 100 Theile, weil Mittelſand, feiner Sand und Kalk nur die Zwiſchenräume des groben ausfüllen. Um ſicher zu gehen thut man indeſſen wohl, die Menge des mittleren Sandes etwas zu verringern, ſtatt deſſen aber etwas mehr Kalk zu nehmen, ſo daß ſich etwa folgendes Verhältniß ergiebt: Zum Meſſen dient ein viereckiger, etwa 2 Cubikfuß haltender Kaſten mit Trageſtangen. (Es war zu den von Herrn Prochnow beſchriebenen Bauten nur feiner und grober Sand vorhanden.) Dieſer Kaſten wurde ¾ voll Kalk genommen, der Kalk in eine ſogenannte Kalkbank geſchüttet und zu einem gleichförmigen Brei ge- rührt, dann wurde ein ſolcher Kaſten gehäuft voll feinen Sand aufs Jnnigſte mit ihm vermengt; dann nach und nach noch 3 Kaſten, ebenfalls gehäuft voll groben Sand und zuletzt noch ein Kaſten voll groben, ausgeſichteten Kies zugemiſcht, und jeder einzelne zweimal mit dem ſchon vorher gemengten Kalk und Sand durchgearbeitet und vermengt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/131
Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/131>, abgerufen am 21.11.2024.