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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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derselben Art bewirkt wird u. s. w. bis man mit allen Umgängen
die erforderliche Höhe erreicht hat.

Die Ecken hat Herr Prochnow bis jetzt von gebrannten Mauer-
steinen aufgemauert, ist aber selbst der Meinung, daß sie sich (wie
bei dem Pisebau in Lehm) in gleicher Weise stampfen lassen (was
auch später geschehen ist). Dagegen ließ er aus derselben Masse
Steine stampfen, welche die gebrannten Mauersteine ersetzen.

Wenn man die Form abgenommen hat, wird man ein Mauer-
stück erblicken, glatt und eben wie die Formbretter sind. Die Masse
hat aber noch wenig Zusammenhang. Bei der geringsten Berührung
zerfällt sie, wie vorher, ehe man sie eingestampft hatte. Man sorge
daher dafür, daß man sie vor der Erhärtung so wenig wie mög-
lich berühre. Besonders aber lasse man den zweiten Umgang nicht
vor dem folgenden Tage, noch besser nicht vor dem zweiten Tage
aufstampfen, indem es nachtheilig ist, sie während der Erhärtung zu
erschüttern. Diese ist indessen am zweiten Tage nachher so weit vor-
geschritten, daß dann keine Gefahr mehr dabei ist, den zweiten Um-
gang anzufangen.

Die frischen Umgänge werden, wenn Regen zu befürchten
steht, durch bereit gehaltene Bretter bedeckt; man legt hin und wieder
einen Mauerstein oder ein Stück Holz unter die Bretter, damit die
Luft darunter wegstreichen kann und die Mauern trocknen und fest
werden können.

Auch darf man bei Regenwetter nicht stampfen lassen, die Masse
wird schwammig, der Kalk ausgewaschen und der Sand verliert seinen
Zusammenhang, wenn es stark in die Form hineinregnet.

Ein seitwärts gegen die Mauern fallender Regen hat dagegen
selbst am ersten Tage wenig Einfluß darauf, sind die Umgänge aber
erst 2 Tage alt, so wird ihnen auch der stärkste Regen nichts anha-
ben können.

Die aus dieser Masse verfertigten Steine setzte Herr Prochnow,
nachdem sie etwas erhärtet waren, absichtlich dem Regenwasser aus,
und es schien ihm sogar daß sie fester wurden, wenn durch solches
Anfeuchten ihre Erhärtung etwas aufgehalten wurde.

Von der Masse muß nie mehr bereitet werden, als man an
einem Tage verbraucht; höchstens lasse man des Abends so viel in
Vorrath stehen, wie am andern Tage die Stampfer bis dahin benö-
thigt sind, bis wieder eine frische Portion bereitet ist. Diesen Vor-
rath muß man aber bedeckt zurücklassen, und ihn sowohl vor dem
Austrocknen, wie vor dem Regen sicher stellen.

derſelben Art bewirkt wird u. ſ. w. bis man mit allen Umgängen
die erforderliche Höhe erreicht hat.

Die Ecken hat Herr Prochnow bis jetzt von gebrannten Mauer-
ſteinen aufgemauert, iſt aber ſelbſt der Meinung, daß ſie ſich (wie
bei dem Piſébau in Lehm) in gleicher Weiſe ſtampfen laſſen (was
auch ſpäter geſchehen iſt). Dagegen ließ er aus derſelben Maſſe
Steine ſtampfen, welche die gebrannten Mauerſteine erſetzen.

Wenn man die Form abgenommen hat, wird man ein Mauer-
ſtück erblicken, glatt und eben wie die Formbretter ſind. Die Maſſe
hat aber noch wenig Zuſammenhang. Bei der geringſten Berührung
zerfällt ſie, wie vorher, ehe man ſie eingeſtampft hatte. Man ſorge
daher dafür, daß man ſie vor der Erhärtung ſo wenig wie mög-
lich berühre. Beſonders aber laſſe man den zweiten Umgang nicht
vor dem folgenden Tage, noch beſſer nicht vor dem zweiten Tage
aufſtampfen, indem es nachtheilig iſt, ſie während der Erhärtung zu
erſchüttern. Dieſe iſt indeſſen am zweiten Tage nachher ſo weit vor-
geſchritten, daß dann keine Gefahr mehr dabei iſt, den zweiten Um-
gang anzufangen.

Die friſchen Umgänge werden, wenn Regen zu befürchten
ſteht, durch bereit gehaltene Bretter bedeckt; man legt hin und wieder
einen Mauerſtein oder ein Stück Holz unter die Bretter, damit die
Luft darunter wegſtreichen kann und die Mauern trocknen und feſt
werden können.

Auch darf man bei Regenwetter nicht ſtampfen laſſen, die Maſſe
wird ſchwammig, der Kalk ausgewaſchen und der Sand verliert ſeinen
Zuſammenhang, wenn es ſtark in die Form hineinregnet.

Ein ſeitwärts gegen die Mauern fallender Regen hat dagegen
ſelbſt am erſten Tage wenig Einfluß darauf, ſind die Umgänge aber
erſt 2 Tage alt, ſo wird ihnen auch der ſtärkſte Regen nichts anha-
ben können.

Die aus dieſer Maſſe verfertigten Steine ſetzte Herr Prochnow,
nachdem ſie etwas erhärtet waren, abſichtlich dem Regenwaſſer aus,
und es ſchien ihm ſogar daß ſie feſter wurden, wenn durch ſolches
Anfeuchten ihre Erhärtung etwas aufgehalten wurde.

Von der Maſſe muß nie mehr bereitet werden, als man an
einem Tage verbraucht; höchſtens laſſe man des Abends ſo viel in
Vorrath ſtehen, wie am andern Tage die Stampfer bis dahin benö-
thigt ſind, bis wieder eine friſche Portion bereitet iſt. Dieſen Vor-
rath muß man aber bedeckt zurücklaſſen, und ihn ſowohl vor dem
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[123/0133] derſelben Art bewirkt wird u. ſ. w. bis man mit allen Umgängen die erforderliche Höhe erreicht hat. Die Ecken hat Herr Prochnow bis jetzt von gebrannten Mauer- ſteinen aufgemauert, iſt aber ſelbſt der Meinung, daß ſie ſich (wie bei dem Piſébau in Lehm) in gleicher Weiſe ſtampfen laſſen (was auch ſpäter geſchehen iſt). Dagegen ließ er aus derſelben Maſſe Steine ſtampfen, welche die gebrannten Mauerſteine erſetzen. Wenn man die Form abgenommen hat, wird man ein Mauer- ſtück erblicken, glatt und eben wie die Formbretter ſind. Die Maſſe hat aber noch wenig Zuſammenhang. Bei der geringſten Berührung zerfällt ſie, wie vorher, ehe man ſie eingeſtampft hatte. Man ſorge daher dafür, daß man ſie vor der Erhärtung ſo wenig wie mög- lich berühre. Beſonders aber laſſe man den zweiten Umgang nicht vor dem folgenden Tage, noch beſſer nicht vor dem zweiten Tage aufſtampfen, indem es nachtheilig iſt, ſie während der Erhärtung zu erſchüttern. Dieſe iſt indeſſen am zweiten Tage nachher ſo weit vor- geſchritten, daß dann keine Gefahr mehr dabei iſt, den zweiten Um- gang anzufangen. Die friſchen Umgänge werden, wenn Regen zu befürchten ſteht, durch bereit gehaltene Bretter bedeckt; man legt hin und wieder einen Mauerſtein oder ein Stück Holz unter die Bretter, damit die Luft darunter wegſtreichen kann und die Mauern trocknen und feſt werden können. Auch darf man bei Regenwetter nicht ſtampfen laſſen, die Maſſe wird ſchwammig, der Kalk ausgewaſchen und der Sand verliert ſeinen Zuſammenhang, wenn es ſtark in die Form hineinregnet. Ein ſeitwärts gegen die Mauern fallender Regen hat dagegen ſelbſt am erſten Tage wenig Einfluß darauf, ſind die Umgänge aber erſt 2 Tage alt, ſo wird ihnen auch der ſtärkſte Regen nichts anha- ben können. Die aus dieſer Maſſe verfertigten Steine ſetzte Herr Prochnow, nachdem ſie etwas erhärtet waren, abſichtlich dem Regenwaſſer aus, und es ſchien ihm ſogar daß ſie feſter wurden, wenn durch ſolches Anfeuchten ihre Erhärtung etwas aufgehalten wurde. Von der Maſſe muß nie mehr bereitet werden, als man an einem Tage verbraucht; höchſtens laſſe man des Abends ſo viel in Vorrath ſtehen, wie am andern Tage die Stampfer bis dahin benö- thigt ſind, bis wieder eine friſche Portion bereitet iſt. Dieſen Vor- rath muß man aber bedeckt zurücklaſſen, und ihn ſowohl vor dem Austrocknen, wie vor dem Regen ſicher ſtellen.

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/133>, abgerufen am 24.11.2024.