die untere Ansicht des Gewölbes und der Boden darüber gerade aus- geglichen, und Letzterer mit Fliesen belegt.
(Ein Mehreres hierüber sehe man in Vorlegeblätter für Mau- rer, Berlin 1835. bei Schenk und Gerstäcker.) Es wird dort unter andern gesagt, daß man die hohlen Töpfe mit mehreren kleinen Lö- chern versehen solle, und namentlich ein solches in dem Boden derselben mache, theils damit der Gyps sich gut einbinde, und damit bei einer entstehenden Feuersbrunst durch die in den Töpfen eingeschlossene Luft (durch die Ausdehnung derselben vermittelst der Hitze) keine Explosion entstehe. Was aber den letzten Punkt betrifft, so würde er nur ver- hindert werden können, wenn man die nach unten gekehrten Löcher der Steine offen ließe; denn wollte man sie durch irgend einen Bewurf schließen, so würden sie natürlicherweise ganz unwirksam sein.
Das Meiste und Neuste über diesen Gegenstand findet man in der Wiener Allgemeinen Bauzeitung von Förster zusammengestellt und wir entheben aus Jahrgang 1837. No. 40. etc. das Folgende. (Siehe zugleich Taf. VIII. die Figuren 195 -- 200.) "Der Rost ei- ner ordinairen Decke besteht in der Regel (wie in Fig. 195.) aus ei- nem eisernen Bogen aa., welcher an beiden Enden, wo er in die Mauer befestigt wird, umgeben werden muß, um ihn verankern zu können. Der Bogen erhält sich als solcher, indem bei bb. zwei schwache eiserne Schließen cc. angebracht sind, die durch ein Band d. in der Mitte des Bogens aufgehängt werden, das verschraubt wird."
"Die auf solche Weise verfertigten Roste werden beiläufig 12 Fuß weit von einander in das Gemäuer befestigt, und die Zwischenräume von je zwei Rosten durch eiserne Schließen, von gleicher Dicke wie die am Roste, und mit ihnen parallel laufend, untertheilt (das heißt es liegt alle sechs Fuß weit eine solche Schließe). Alle diese Schließen werden dann durch quer über sie fortlaufende andere Eisenbänder, 2 an den Ecken, 3 in gleichen Zwischenräumen, verbunden."
"Sind alle diese Eisentheile zusammengesetzt, so erhält man ein vollständiges Gerüst, wie in Fig. 197., dessen Felder sofort mit hoh- len Ziegeln von 6 Zoll 10 Linien bis 7 Zoll 7 Linien Höhe und 3 Zoll 8 Linien bis 4 Zoll 4 Linien im Durchmesser vollgesetzt und dann mit Gyps vergossen werden."
Fig. 198. zeigt einen der Bogen am Ende mit der Schließe und dem Anker. Fig. 196. zeigt eine der Topfreihen, mit dem da- rüber befindlichen Fliesenfußboden und dem darunter befindlichen Lehr- gerüst, worauf die Schalungsbretter liegen. Fig. 199. zeigt solche
die untere Anſicht des Gewölbes und der Boden darüber gerade aus- geglichen, und Letzterer mit Flieſen belegt.
(Ein Mehreres hierüber ſehe man in Vorlegeblätter für Mau- rer, Berlin 1835. bei Schenk und Gerſtäcker.) Es wird dort unter andern geſagt, daß man die hohlen Töpfe mit mehreren kleinen Lö- chern verſehen ſolle, und namentlich ein ſolches in dem Boden derſelben mache, theils damit der Gyps ſich gut einbinde, und damit bei einer entſtehenden Feuersbrunſt durch die in den Töpfen eingeſchloſſene Luft (durch die Ausdehnung derſelben vermittelſt der Hitze) keine Exploſion entſtehe. Was aber den letzten Punkt betrifft, ſo würde er nur ver- hindert werden können, wenn man die nach unten gekehrten Löcher der Steine offen ließe; denn wollte man ſie durch irgend einen Bewurf ſchließen, ſo würden ſie natürlicherweiſe ganz unwirkſam ſein.
Das Meiſte und Neuſte über dieſen Gegenſtand findet man in der Wiener Allgemeinen Bauzeitung von Förſter zuſammengeſtellt und wir entheben aus Jahrgang 1837. No. 40. ꝛc. das Folgende. (Siehe zugleich Taf. VIII. die Figuren 195 — 200.) „Der Roſt ei- ner ordinairen Decke beſteht in der Regel (wie in Fig. 195.) aus ei- nem eiſernen Bogen aa., welcher an beiden Enden, wo er in die Mauer befeſtigt wird, umgeben werden muß, um ihn verankern zu können. Der Bogen erhält ſich als ſolcher, indem bei bb. zwei ſchwache eiſerne Schließen cc. angebracht ſind, die durch ein Band d. in der Mitte des Bogens aufgehängt werden, das verſchraubt wird.‟
„Die auf ſolche Weiſe verfertigten Roſte werden beiläufig 12 Fuß weit von einander in das Gemäuer befeſtigt, und die Zwiſchenräume von je zwei Roſten durch eiſerne Schließen, von gleicher Dicke wie die am Roſte, und mit ihnen parallel laufend, untertheilt (das heißt es liegt alle ſechs Fuß weit eine ſolche Schließe). Alle dieſe Schließen werden dann durch quer über ſie fortlaufende andere Eiſenbänder, 2 an den Ecken, 3 in gleichen Zwiſchenräumen, verbunden.‟
„Sind alle dieſe Eiſentheile zuſammengeſetzt, ſo erhält man ein vollſtändiges Gerüſt, wie in Fig. 197., deſſen Felder ſofort mit hoh- len Ziegeln von 6 Zoll 10 Linien bis 7 Zoll 7 Linien Höhe und 3 Zoll 8 Linien bis 4 Zoll 4 Linien im Durchmeſſer vollgeſetzt und dann mit Gyps vergoſſen werden.‟
Fig. 198. zeigt einen der Bogen am Ende mit der Schließe und dem Anker. Fig. 196. zeigt eine der Topfreihen, mit dem da- rüber befindlichen Flieſenfußboden und dem darunter befindlichen Lehr- gerüſt, worauf die Schalungsbretter liegen. Fig. 199. zeigt ſolche
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die untere Anſicht des Gewölbes und der Boden darüber gerade aus-
geglichen, und Letzterer mit Flieſen belegt.
(Ein Mehreres hierüber ſehe man in Vorlegeblätter für Mau-
rer, Berlin 1835. bei Schenk und Gerſtäcker.) Es wird dort unter
andern geſagt, daß man die hohlen Töpfe mit mehreren kleinen Lö-
chern verſehen ſolle, und namentlich ein ſolches in dem Boden derſelben
mache, theils damit der Gyps ſich gut einbinde, und damit bei einer
entſtehenden Feuersbrunſt durch die in den Töpfen eingeſchloſſene Luft
(durch die Ausdehnung derſelben vermittelſt der Hitze) keine Exploſion
entſtehe. Was aber den letzten Punkt betrifft, ſo würde er nur ver-
hindert werden können, wenn man die nach unten gekehrten Löcher
der Steine offen ließe; denn wollte man ſie durch irgend einen
Bewurf ſchließen, ſo würden ſie natürlicherweiſe ganz unwirkſam ſein.
Das Meiſte und Neuſte über dieſen Gegenſtand findet man in
der Wiener Allgemeinen Bauzeitung von Förſter zuſammengeſtellt
und wir entheben aus Jahrgang 1837. No. 40. ꝛc. das Folgende.
(Siehe zugleich Taf. VIII. die Figuren 195 — 200.) „Der Roſt ei-
ner ordinairen Decke beſteht in der Regel (wie in Fig. 195.) aus ei-
nem eiſernen Bogen aa., welcher an beiden Enden, wo er in die
Mauer befeſtigt wird, umgeben werden muß, um ihn verankern zu
können. Der Bogen erhält ſich als ſolcher, indem bei bb. zwei
ſchwache eiſerne Schließen cc. angebracht ſind, die durch ein Band
d. in der Mitte des Bogens aufgehängt werden, das verſchraubt wird.‟
„Die auf ſolche Weiſe verfertigten Roſte werden beiläufig 12 Fuß
weit von einander in das Gemäuer befeſtigt, und die Zwiſchenräume
von je zwei Roſten durch eiſerne Schließen, von gleicher Dicke wie die
am Roſte, und mit ihnen parallel laufend, untertheilt (das heißt es
liegt alle ſechs Fuß weit eine ſolche Schließe). Alle dieſe Schließen
werden dann durch quer über ſie fortlaufende andere Eiſenbänder, 2
an den Ecken, 3 in gleichen Zwiſchenräumen, verbunden.‟
„Sind alle dieſe Eiſentheile zuſammengeſetzt, ſo erhält man ein
vollſtändiges Gerüſt, wie in Fig. 197., deſſen Felder ſofort mit hoh-
len Ziegeln von 6 Zoll 10 Linien bis 7 Zoll 7 Linien Höhe und
3 Zoll 8 Linien bis 4 Zoll 4 Linien im Durchmeſſer vollgeſetzt und
dann mit Gyps vergoſſen werden.‟
Fig. 198. zeigt einen der Bogen am Ende mit der Schließe
und dem Anker. Fig. 196. zeigt eine der Topfreihen, mit dem da-
rüber befindlichen Flieſenfußboden und dem darunter befindlichen Lehr-
gerüſt, worauf die Schalungsbretter liegen. Fig. 199. zeigt ſolche
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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/231>, abgerufen am 16.02.2025.
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