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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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No. 1.) beschrieben. Ursprünglich war statt des Gerüstes ein Korb
angehängt, um bei Feuersgefahr Leute aus oberen Stockwerken retten
zu können, es läßt sich aber auch als Baugerüst benutzen.

Fig. 139. stellt die aus Eisen bestehende Vorrichtung dar.

An dem wagerechten Eisen G. befindet sich ein senkrechtes A.,
welches, von einem eisernen Bande H. gehalten, oben die Rolle B.
trägt. cc. ist ein Quereisen und D. eine Hülse, worin ein beliebig
langer, hölzerner Stiel steckt, jedoch dürfte derselbe nicht unter 6' lang
sein. Das wagerechte Eisen G. hat hinten ein senkrechtes und fest-
stehendes Eisen f, und die Länge von G. wird nach der muthmaßli-
chen Dicke einer Frontmauer, also höchstens 11/2 Fuß lang gemacht.
Die eisernen Stäbe ee. schieben sich, wenn man die ganze Vorrich-
tung über eine Fensterbrüstung legt, alsdann aufwärts, wenn die
Mauer so dick ist, daß einer oder mehrere der Stäbe ee. auf sie zu
stehen kommen. Die Vorrichtung paßt also für jede Mauerstärke. Jn
Fig. 138. sieht man die ganze Anordnung perspectivisch gezeichnet.
Es sind dabei 2 solche Ausleger angewendet, wie Fig. 139. einen
davon zeigt. Das Gerüst besteht aus einem Bretterboden, welcher von
Eisenstangen getragen wird und mit einer Brustwehr von Eisenstan-
gen versehen ist. Die unter dem Fußboden schräg angebrachten Ei-
senstangen, mit ihrer Querstange, dienen dazu um Schwankungen zu
verhindern. Ueber die Rollen gehen Seile, welche unterhalb irgendwo
befestigt werden können, und vermöge deren die unten befindlichen
Handlanger das Gerüst höher oder tiefer lassen können.

Mehrfache Vorschläge zu andern fliegenden Gerüsten findet man
in den technischen und Baujournalen. Wir haben hier nur die ein-
fachsten gegeben.

§. 54. Gerüste zu Wölbungen.

Der Gerüste zu Wölbungen haben wir bereits §. 41. bei
den verschiedenen Arten der Wölbungen gedacht, eben so derjenigen
Linien, nach welchen Lehrbogen und Schalungen in den einzelnen Fäl-
len gefertigt werden, es bleiben uns nur noch einige allgemeine Be-
merkungen zu thun übrig.

Die erste Bedingung eines Lehrgerüstes ist: daß es dem Druck
des aufzulegenden Gewölbes bis zur Einlage des Schlußsteines hin-
länglich Widerstand leiste, ohne sich einzubiegen, oder in der Mitte sich
zu heben. Eine gute Querverbindung der Lehrbogen, daß sie von der
Gewölbelast nicht zur Seite gedrückt werden, ist ebenfalls Hauptbe-

No. 1.) beſchrieben. Urſprünglich war ſtatt des Gerüſtes ein Korb
angehängt, um bei Feuersgefahr Leute aus oberen Stockwerken retten
zu können, es läßt ſich aber auch als Baugerüſt benutzen.

Fig. 139. ſtellt die aus Eiſen beſtehende Vorrichtung dar.

An dem wagerechten Eiſen G. befindet ſich ein ſenkrechtes A.,
welches, von einem eiſernen Bande H. gehalten, oben die Rolle B.
trägt. cc. iſt ein Quereiſen und D. eine Hülſe, worin ein beliebig
langer, hölzerner Stiel ſteckt, jedoch dürfte derſelbe nicht unter 6′ lang
ſein. Das wagerechte Eiſen G. hat hinten ein ſenkrechtes und feſt-
ſtehendes Eiſen f, und die Länge von G. wird nach der muthmaßli-
chen Dicke einer Frontmauer, alſo höchſtens 1½ Fuß lang gemacht.
Die eiſernen Stäbe ee. ſchieben ſich, wenn man die ganze Vorrich-
tung über eine Fenſterbrüſtung legt, alsdann aufwärts, wenn die
Mauer ſo dick iſt, daß einer oder mehrere der Stäbe ee. auf ſie zu
ſtehen kommen. Die Vorrichtung paßt alſo für jede Mauerſtärke. Jn
Fig. 138. ſieht man die ganze Anordnung perſpectiviſch gezeichnet.
Es ſind dabei 2 ſolche Ausleger angewendet, wie Fig. 139. einen
davon zeigt. Das Gerüſt beſteht aus einem Bretterboden, welcher von
Eiſenſtangen getragen wird und mit einer Bruſtwehr von Eiſenſtan-
gen verſehen iſt. Die unter dem Fußboden ſchräg angebrachten Ei-
ſenſtangen, mit ihrer Querſtange, dienen dazu um Schwankungen zu
verhindern. Ueber die Rollen gehen Seile, welche unterhalb irgendwo
befeſtigt werden können, und vermöge deren die unten befindlichen
Handlanger das Gerüſt höher oder tiefer laſſen können.

Mehrfache Vorſchläge zu andern fliegenden Gerüſten findet man
in den techniſchen und Baujournalen. Wir haben hier nur die ein-
fachſten gegeben.

§. 54. Gerüſte zu Wölbungen.

Der Gerüſte zu Wölbungen haben wir bereits §. 41. bei
den verſchiedenen Arten der Wölbungen gedacht, eben ſo derjenigen
Linien, nach welchen Lehrbogen und Schalungen in den einzelnen Fäl-
len gefertigt werden, es bleiben uns nur noch einige allgemeine Be-
merkungen zu thun übrig.

Die erſte Bedingung eines Lehrgerüſtes iſt: daß es dem Druck
des aufzulegenden Gewölbes bis zur Einlage des Schlußſteines hin-
länglich Widerſtand leiſte, ohne ſich einzubiegen, oder in der Mitte ſich
zu heben. Eine gute Querverbindung der Lehrbogen, daß ſie von der
Gewölbelaſt nicht zur Seite gedrückt werden, iſt ebenfalls Hauptbe-

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[244/0254] No. 1.) beſchrieben. Urſprünglich war ſtatt des Gerüſtes ein Korb angehängt, um bei Feuersgefahr Leute aus oberen Stockwerken retten zu können, es läßt ſich aber auch als Baugerüſt benutzen. Fig. 139. ſtellt die aus Eiſen beſtehende Vorrichtung dar. An dem wagerechten Eiſen G. befindet ſich ein ſenkrechtes A., welches, von einem eiſernen Bande H. gehalten, oben die Rolle B. trägt. cc. iſt ein Quereiſen und D. eine Hülſe, worin ein beliebig langer, hölzerner Stiel ſteckt, jedoch dürfte derſelbe nicht unter 6′ lang ſein. Das wagerechte Eiſen G. hat hinten ein ſenkrechtes und feſt- ſtehendes Eiſen f, und die Länge von G. wird nach der muthmaßli- chen Dicke einer Frontmauer, alſo höchſtens 1½ Fuß lang gemacht. Die eiſernen Stäbe ee. ſchieben ſich, wenn man die ganze Vorrich- tung über eine Fenſterbrüſtung legt, alsdann aufwärts, wenn die Mauer ſo dick iſt, daß einer oder mehrere der Stäbe ee. auf ſie zu ſtehen kommen. Die Vorrichtung paßt alſo für jede Mauerſtärke. Jn Fig. 138. ſieht man die ganze Anordnung perſpectiviſch gezeichnet. Es ſind dabei 2 ſolche Ausleger angewendet, wie Fig. 139. einen davon zeigt. Das Gerüſt beſteht aus einem Bretterboden, welcher von Eiſenſtangen getragen wird und mit einer Bruſtwehr von Eiſenſtan- gen verſehen iſt. Die unter dem Fußboden ſchräg angebrachten Ei- ſenſtangen, mit ihrer Querſtange, dienen dazu um Schwankungen zu verhindern. Ueber die Rollen gehen Seile, welche unterhalb irgendwo befeſtigt werden können, und vermöge deren die unten befindlichen Handlanger das Gerüſt höher oder tiefer laſſen können. Mehrfache Vorſchläge zu andern fliegenden Gerüſten findet man in den techniſchen und Baujournalen. Wir haben hier nur die ein- fachſten gegeben. §. 54. Gerüſte zu Wölbungen. Der Gerüſte zu Wölbungen haben wir bereits §. 41. bei den verſchiedenen Arten der Wölbungen gedacht, eben ſo derjenigen Linien, nach welchen Lehrbogen und Schalungen in den einzelnen Fäl- len gefertigt werden, es bleiben uns nur noch einige allgemeine Be- merkungen zu thun übrig. Die erſte Bedingung eines Lehrgerüſtes iſt: daß es dem Druck des aufzulegenden Gewölbes bis zur Einlage des Schlußſteines hin- länglich Widerſtand leiſte, ohne ſich einzubiegen, oder in der Mitte ſich zu heben. Eine gute Querverbindung der Lehrbogen, daß ſie von der Gewölbelaſt nicht zur Seite gedrückt werden, iſt ebenfalls Hauptbe-

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/254>, abgerufen am 22.11.2024.