Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.dem Bau befindlichen Maurer auch theilnehmen, so bleibt die Mau- Bei kleinen Bauten ist dieser Zeitverlust nicht eben erheblich in Das Zureichen der Mauersteine hat man auch für die kleineren Bei größeren Bauten bedient man sich der Flaschenzüge, des Eine zweckmäßige Vorrichtung, Ziegeln in die Höhe zu schaffen, "Das dringende Bedürfniß, bei der hier üblichen schnellen Bau- dem Bau befindlichen Maurer auch theilnehmen, ſo bleibt die Mau- Bei kleinen Bauten iſt dieſer Zeitverluſt nicht eben erheblich in Das Zureichen der Mauerſteine hat man auch für die kleineren Bei größeren Bauten bedient man ſich der Flaſchenzüge, des Eine zweckmäßige Vorrichtung, Ziegeln in die Höhe zu ſchaffen, „Das dringende Bedürfniß, bei der hier üblichen ſchnellen Bau- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0257" n="247"/> dem Bau befindlichen Maurer auch theilnehmen, ſo bleibt die Mau-<lb/> rerarbeit ſelbſt immer ſo lange liegen, wie das Geſchäft des Zurei-<lb/> chens dauert.</p><lb/> <p>Bei kleinen Bauten iſt dieſer Zeitverluſt nicht eben erheblich in<lb/> Bezug auf das Ganze, er wird aber um ſo fühlbarer, je größer der<lb/> Bau iſt. Deshalb hat man zu allen Zeiten darauf geſonnen Maſchi-<lb/> nen zu erfinden, welche das Geſchäft vereinfachen und erleichtern, und<lb/> wobei namentlich Menſchenkräfte (als die bekanntlich theuerſten) er-<lb/> ſpart werden.</p><lb/> <p>Das Zureichen der Mauerſteine hat man auch für die kleineren<lb/> Bauten auf folgende Art vereinfacht: Zu ebner Erde ſteht ein Mau-<lb/> rer mit einer hölzernen Schaufel (Schippe), die etwas größer als ein<lb/> Mauerſtein iſt, einen kurzen Stiel, etwa 3′ lang hat, vorn gerade<lb/> weggeſchnitten und platt iſt, auf dieſe legt ein neben dem Maurer ſte-<lb/> hender Handlanger einen Stein, und der Maurer wirft dieſen, ein<lb/> ganzes Stockwerk hoch, den oben befindlichen Mannſchaften zu, wo-<lb/> durch mindeſtens 3—4 Mann geſpart werden.</p><lb/> <p>Bei größeren Bauten bedient man ſich der Flaſchenzüge, des<lb/> Tummelbaumes und der Krahne, um Laſten in die Höhe zu ſchaffen,<lb/> und bei ſehr großen Arbeiten auch der Dampfmaſchinen.</p><lb/> <p>Eine zweckmäßige Vorrichtung, Ziegeln in die Höhe zu ſchaffen,<lb/> iſt in Taf. <hi rendition="#aq">IX.</hi> Fig. 214—218. angegeben (ſie iſt aus der Wiener<lb/> Bauzeitung Jahrgang 1836. <hi rendition="#aq">No.</hi> 20. entlehnt), als Mittheilung des<lb/> bürgerlichen Stadtbaumeiſters <hi rendition="#g">Korompay</hi> in Wien. Er ſagt:</p><lb/> <p>„Das dringende Bedürfniß, bei der hier üblichen ſchnellen Bau-<lb/> weiſe die Ziegel in ſtets hinreichender Menge auf den Gerüſten der<lb/> verſchiedenen Stockwerke zur Verarbeitung bereit zu haben, veranlaßte<lb/> mich, über Verbeſſerung der bereits ſchon öfter im Gebrauch gekom-<lb/> menen Paternoſterwerke reiflich nachzudenken. Die Aufführung des<lb/> Mauerwerks bei einem ſehr bedeutenden und mehreren kleinen Bauten,<lb/> mit der ich zu gleicher Zeit beſchäftigt war, beſtimmten mich, mehr-<lb/> fache Verſuche anzuſtellen, bei denen mich der k. k. Hofmechaniker<lb/><hi rendition="#g">Anton Burg</hi> und deſſen Sohn ſehr thätig unterſtützten, und die<lb/> mehr oder minder brauchbare Reſultate gaben, bis ich endlich, aus<lb/> überzeugenden Gründen, die ganze Vorrichtung ſo in Anwendung<lb/> brachte, wie ſie die Zeichnung darſtellt (Fig. 216.). Die Trommel<lb/> (<hi rendition="#aq">a</hi>), worüber eine Kette läuft, unterwarf ich vielen Veränderungen,<lb/> und es bewährte ſich die viereckige Form als die dazu geeignetſte, ob-<lb/> wohl ich ſelbſt früher der irrigen Meinung war, daß fünf- und<lb/> mehreckige Formen der ſtumpfen Winkel wegen den leichten Gang der<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [247/0257]
dem Bau befindlichen Maurer auch theilnehmen, ſo bleibt die Mau-
rerarbeit ſelbſt immer ſo lange liegen, wie das Geſchäft des Zurei-
chens dauert.
Bei kleinen Bauten iſt dieſer Zeitverluſt nicht eben erheblich in
Bezug auf das Ganze, er wird aber um ſo fühlbarer, je größer der
Bau iſt. Deshalb hat man zu allen Zeiten darauf geſonnen Maſchi-
nen zu erfinden, welche das Geſchäft vereinfachen und erleichtern, und
wobei namentlich Menſchenkräfte (als die bekanntlich theuerſten) er-
ſpart werden.
Das Zureichen der Mauerſteine hat man auch für die kleineren
Bauten auf folgende Art vereinfacht: Zu ebner Erde ſteht ein Mau-
rer mit einer hölzernen Schaufel (Schippe), die etwas größer als ein
Mauerſtein iſt, einen kurzen Stiel, etwa 3′ lang hat, vorn gerade
weggeſchnitten und platt iſt, auf dieſe legt ein neben dem Maurer ſte-
hender Handlanger einen Stein, und der Maurer wirft dieſen, ein
ganzes Stockwerk hoch, den oben befindlichen Mannſchaften zu, wo-
durch mindeſtens 3—4 Mann geſpart werden.
Bei größeren Bauten bedient man ſich der Flaſchenzüge, des
Tummelbaumes und der Krahne, um Laſten in die Höhe zu ſchaffen,
und bei ſehr großen Arbeiten auch der Dampfmaſchinen.
Eine zweckmäßige Vorrichtung, Ziegeln in die Höhe zu ſchaffen,
iſt in Taf. IX. Fig. 214—218. angegeben (ſie iſt aus der Wiener
Bauzeitung Jahrgang 1836. No. 20. entlehnt), als Mittheilung des
bürgerlichen Stadtbaumeiſters Korompay in Wien. Er ſagt:
„Das dringende Bedürfniß, bei der hier üblichen ſchnellen Bau-
weiſe die Ziegel in ſtets hinreichender Menge auf den Gerüſten der
verſchiedenen Stockwerke zur Verarbeitung bereit zu haben, veranlaßte
mich, über Verbeſſerung der bereits ſchon öfter im Gebrauch gekom-
menen Paternoſterwerke reiflich nachzudenken. Die Aufführung des
Mauerwerks bei einem ſehr bedeutenden und mehreren kleinen Bauten,
mit der ich zu gleicher Zeit beſchäftigt war, beſtimmten mich, mehr-
fache Verſuche anzuſtellen, bei denen mich der k. k. Hofmechaniker
Anton Burg und deſſen Sohn ſehr thätig unterſtützten, und die
mehr oder minder brauchbare Reſultate gaben, bis ich endlich, aus
überzeugenden Gründen, die ganze Vorrichtung ſo in Anwendung
brachte, wie ſie die Zeichnung darſtellt (Fig. 216.). Die Trommel
(a), worüber eine Kette läuft, unterwarf ich vielen Veränderungen,
und es bewährte ſich die viereckige Form als die dazu geeignetſte, ob-
wohl ich ſelbſt früher der irrigen Meinung war, daß fünf- und
mehreckige Formen der ſtumpfen Winkel wegen den leichten Gang der
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