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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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tern Stockwerk (Fig. 232) von a. nach a. ein Bogen gespannt, 11/2
Stein stark und breit, um die massive Brandmauer bc. (Fig. 231)
darauf setzen zu können. Um die Röhre des 1ten Stockwerks sowohl
als auch den Einheizkamin im 2ten Stockwerk anbringen zu können,
ist alsdann eine starke Mauer d. erforderlich.

§. 58. Schornsteine (Rauchröhren).

Sie dienen nur allein dazu, den Rauch abzuführen. Früher
fertigte man sie sehr groß und weit an, bis man sich überzeugte, daß
eine engere Röhre besseren Zug habe als eine weite.

Die Röhren werden auch jetzt noch in weite und enge eingetheilt.

Die weiten Röhren werden 18 Zoll lang im Lichten, und eben
so breit gemacht. Bei diesem Maaße können sie Behufs ihrer Reini-
gung von einem erwachsenen Manne bestiegen werden. Macht man
aber eine solche weite Röhre nur 18 Zoll lang und 15 Zoll breit
im Lichten, so können sie nur von Jungen bestiegen und gereinigt
werden. Enger darf man sie gesetzlich nicht machen, wenn sie von
Menschen bestiegen werden sollen (und weiter als 18 Zoll im Qua-
drat im Lichten ist überflüssig). Die engen Röhren dagegen werden bei
ihrer Reinigung nicht von Menschen bestiegen, sondern auf folgende
einfache Art gefegt. Man läßt von oben in den Schornstein ein Seil
herab, an welchem ein überkreuz gebundener Besen mit einer eisernen
Kugel daran (etwa 6 Pfund schwer). Die Last der Kugel zieht den
Besen abwärts und der oberhalb stehende Schornsteinfeger zieht den
Besen beliebig herauf und läßt ihn durch die Kugel herunter ziehen,
bis der Schornstein rein ist.

Die engen Röhren werden 6 Zoll im Lichten lang und breit
gemacht und dürfen gesetzmäßig nicht größer werden als 8" lang und
8" breit im Lichten. Es wird bei ihrer Aufmauerung ein hölzerner
Klotz 2' lang und genau so dick wie die Röhre werden soll, in die-
selbe hineingesteckt und darum herum gemauert, damit sie inwendig
möglichst glatt und eben werde.

Enge Röhren von runder Form sind besser als quadratische.
Die weiten Röhren wendet man bei allen sogenannten offenen
Feuern
an, d. h. wo das Feuer frei, nicht eingeschlossen brennt.
Offene Feuer sind das gewöhnliche Küchenherdfeuer, der Heizkamin,
der Kochkamin und der Leuchtkamin. Hierzu sind die engen Röhren
nicht tauglich, weil sie den in einem größeren Umkreise sich bewe-
genden Rauch nicht sogleich auffangen können, und selbst wenn man
sie unten weiter und oben erst eng macht, führen sie den Rauch des

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tern Stockwerk (Fig. 232) von a. nach a. ein Bogen geſpannt, 1½
Stein ſtark und breit, um die maſſive Brandmauer bc. (Fig. 231)
darauf ſetzen zu können. Um die Röhre des 1ten Stockwerks ſowohl
als auch den Einheizkamin im 2ten Stockwerk anbringen zu können,
iſt alsdann eine ſtarke Mauer d. erforderlich.

§. 58. Schornſteine (Rauchröhren).

Sie dienen nur allein dazu, den Rauch abzuführen. Früher
fertigte man ſie ſehr groß und weit an, bis man ſich überzeugte, daß
eine engere Röhre beſſeren Zug habe als eine weite.

Die Röhren werden auch jetzt noch in weite und enge eingetheilt.

Die weiten Röhren werden 18 Zoll lang im Lichten, und eben
ſo breit gemacht. Bei dieſem Maaße können ſie Behufs ihrer Reini-
gung von einem erwachſenen Manne beſtiegen werden. Macht man
aber eine ſolche weite Röhre nur 18 Zoll lang und 15 Zoll breit
im Lichten, ſo können ſie nur von Jungen beſtiegen und gereinigt
werden. Enger darf man ſie geſetzlich nicht machen, wenn ſie von
Menſchen beſtiegen werden ſollen (und weiter als 18 Zoll im Qua-
drat im Lichten iſt überflüſſig). Die engen Röhren dagegen werden bei
ihrer Reinigung nicht von Menſchen beſtiegen, ſondern auf folgende
einfache Art gefegt. Man läßt von oben in den Schornſtein ein Seil
herab, an welchem ein überkreuz gebundener Beſen mit einer eiſernen
Kugel daran (etwa 6 Pfund ſchwer). Die Laſt der Kugel zieht den
Beſen abwärts und der oberhalb ſtehende Schornſteinfeger zieht den
Beſen beliebig herauf und läßt ihn durch die Kugel herunter ziehen,
bis der Schornſtein rein iſt.

Die engen Röhren werden 6 Zoll im Lichten lang und breit
gemacht und dürfen geſetzmäßig nicht größer werden als 8″ lang und
8″ breit im Lichten. Es wird bei ihrer Aufmauerung ein hölzerner
Klotz 2′ lang und genau ſo dick wie die Röhre werden ſoll, in die-
ſelbe hineingeſteckt und darum herum gemauert, damit ſie inwendig
möglichſt glatt und eben werde.

Enge Röhren von runder Form ſind beſſer als quadratiſche.
Die weiten Röhren wendet man bei allen ſogenannten offenen
Feuern
an, d. h. wo das Feuer frei, nicht eingeſchloſſen brennt.
Offene Feuer ſind das gewöhnliche Küchenherdfeuer, der Heizkamin,
der Kochkamin und der Leuchtkamin. Hierzu ſind die engen Röhren
nicht tauglich, weil ſie den in einem größeren Umkreiſe ſich bewe-
genden Rauch nicht ſogleich auffangen können, und ſelbſt wenn man
ſie unten weiter und oben erſt eng macht, führen ſie den Rauch des

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[259/0269] tern Stockwerk (Fig. 232) von a. nach a. ein Bogen geſpannt, 1½ Stein ſtark und breit, um die maſſive Brandmauer bc. (Fig. 231) darauf ſetzen zu können. Um die Röhre des 1ten Stockwerks ſowohl als auch den Einheizkamin im 2ten Stockwerk anbringen zu können, iſt alsdann eine ſtarke Mauer d. erforderlich. §. 58. Schornſteine (Rauchröhren). Sie dienen nur allein dazu, den Rauch abzuführen. Früher fertigte man ſie ſehr groß und weit an, bis man ſich überzeugte, daß eine engere Röhre beſſeren Zug habe als eine weite. Die Röhren werden auch jetzt noch in weite und enge eingetheilt. Die weiten Röhren werden 18 Zoll lang im Lichten, und eben ſo breit gemacht. Bei dieſem Maaße können ſie Behufs ihrer Reini- gung von einem erwachſenen Manne beſtiegen werden. Macht man aber eine ſolche weite Röhre nur 18 Zoll lang und 15 Zoll breit im Lichten, ſo können ſie nur von Jungen beſtiegen und gereinigt werden. Enger darf man ſie geſetzlich nicht machen, wenn ſie von Menſchen beſtiegen werden ſollen (und weiter als 18 Zoll im Qua- drat im Lichten iſt überflüſſig). Die engen Röhren dagegen werden bei ihrer Reinigung nicht von Menſchen beſtiegen, ſondern auf folgende einfache Art gefegt. Man läßt von oben in den Schornſtein ein Seil herab, an welchem ein überkreuz gebundener Beſen mit einer eiſernen Kugel daran (etwa 6 Pfund ſchwer). Die Laſt der Kugel zieht den Beſen abwärts und der oberhalb ſtehende Schornſteinfeger zieht den Beſen beliebig herauf und läßt ihn durch die Kugel herunter ziehen, bis der Schornſtein rein iſt. Die engen Röhren werden 6 Zoll im Lichten lang und breit gemacht und dürfen geſetzmäßig nicht größer werden als 8″ lang und 8″ breit im Lichten. Es wird bei ihrer Aufmauerung ein hölzerner Klotz 2′ lang und genau ſo dick wie die Röhre werden ſoll, in die- ſelbe hineingeſteckt und darum herum gemauert, damit ſie inwendig möglichſt glatt und eben werde. Enge Röhren von runder Form ſind beſſer als quadratiſche. Die weiten Röhren wendet man bei allen ſogenannten offenen Feuern an, d. h. wo das Feuer frei, nicht eingeſchloſſen brennt. Offene Feuer ſind das gewöhnliche Küchenherdfeuer, der Heizkamin, der Kochkamin und der Leuchtkamin. Hierzu ſind die engen Röhren nicht tauglich, weil ſie den in einem größeren Umkreiſe ſich bewe- genden Rauch nicht ſogleich auffangen können, und ſelbſt wenn man ſie unten weiter und oben erſt eng macht, führen ſie den Rauch des 17 *

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/269>, abgerufen am 22.11.2024.