Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

Bild:
<< vorherige Seite

wird der ganze Raum um die Heizthür herum schwarz, welches sehr
unangenehm ist.

Um also diesem Uebelstande vorzubeugen, lege man oben in der
Heizöffnung b. einen gemauerten Kanal cd. so an, daß er den Rauch
in den Ofen selbst zurückführt, und zwar in die Nähe der im Ofen
befindlichen Rauchröhre e., welche den Rauch in den Schornstein f.
leitet. Die gemauerte Rauchröhre cd. wird 6 Zoll im Quadrat groß
gemacht. Durch dies einfache Mittel vermeidet man in diesen Fällen
das Einrauchen in die Hausfluren und Corridors, welches dieselben
schwärzt und immer unangenehm ist.

§. 59.

Um das Einrauchen der Schornsteine überhaupt
zu verhindern,
gelten folgende Grundsätze:

1) Muß jedes offne Feuer, Herd- und Kaminfeuer, eine be-
sondere
Schornsteinröhre bis zum Dache hinaus erhalten.
Wären demnach in 3 Stockwerken übereinander Küchen ange-
legt, so muß jede ihr besonderes Rauchrohr erhalten, und wo sie im
Dache einen gemeinschaftlichen Schornsteinkasten bilden, müssen die
Röhren, jede für sich besonders, durch Zungen geschieden werden.
Aus demselben Grunde darf man nie eine Rauchröhre in die
andere hineinleiten, weil sonst unter allen Umständen Rauch entste-
hen wird.
2) Enge Röhren folgen zwar ganz denselben Grundsätzen, wenn
man das Einrauchen verhindern will, allein die Erfahrung hat oft ge-
lehrt, daß man etwa 3 Stubenöfen ein und desselben Stock-
werks
in eine und dieselbe enge Röhre leiten kann. Leitet man
aber die Oefen von zwei, oder gar 3 verschiedenen Stockwerken
in eine und dieselbe enge Röhre, so raucht gewöhnlich ein oder der
andere dieser Oefen, besonders wenn in allen dreien zugleich Feuer
angemacht wird. Auch muß dann immer in dem untersten Ofen zu-
erst, dann in dem zweiten und dann im dritten Feuer angemacht wer-
den, welches jedoch nicht allein unbequem ist, sondern auch niemals
befolgt wird, weshalb solche Einrichtungen gewöhnlich einrauchen. Es
muß also wenigstens jedes Stockwerk seine besonderen Röhren haben.
Am sichersten würde alles Einrauchen vermieden,
wenn
jeder Ofen auch seine eigene Rauchröhre hätte.
Welches aber sehr viele Röhren bedingt, weshalb es meistens
unterbleibt.

wird der ganze Raum um die Heizthür herum ſchwarz, welches ſehr
unangenehm iſt.

Um alſo dieſem Uebelſtande vorzubeugen, lege man oben in der
Heizöffnung b. einen gemauerten Kanal cd. ſo an, daß er den Rauch
in den Ofen ſelbſt zurückführt, und zwar in die Nähe der im Ofen
befindlichen Rauchröhre e., welche den Rauch in den Schornſtein f.
leitet. Die gemauerte Rauchröhre cd. wird 6 Zoll im Quadrat groß
gemacht. Durch dies einfache Mittel vermeidet man in dieſen Fällen
das Einrauchen in die Hausfluren und Corridors, welches dieſelben
ſchwärzt und immer unangenehm iſt.

§. 59.

Um das Einrauchen der Schornſteine überhaupt
zu verhindern,
gelten folgende Grundſätze:

1) Muß jedes offne Feuer, Herd- und Kaminfeuer, eine be-
ſondere
Schornſteinröhre bis zum Dache hinaus erhalten.
Wären demnach in 3 Stockwerken übereinander Küchen ange-
legt, ſo muß jede ihr beſonderes Rauchrohr erhalten, und wo ſie im
Dache einen gemeinſchaftlichen Schornſteinkaſten bilden, müſſen die
Röhren, jede für ſich beſonders, durch Zungen geſchieden werden.
Aus demſelben Grunde darf man nie eine Rauchröhre in die
andere hineinleiten, weil ſonſt unter allen Umſtänden Rauch entſte-
hen wird.
2) Enge Röhren folgen zwar ganz denſelben Grundſätzen, wenn
man das Einrauchen verhindern will, allein die Erfahrung hat oft ge-
lehrt, daß man etwa 3 Stubenöfen ein und deſſelben Stock-
werks
in eine und dieſelbe enge Röhre leiten kann. Leitet man
aber die Oefen von zwei, oder gar 3 verſchiedenen Stockwerken
in eine und dieſelbe enge Röhre, ſo raucht gewöhnlich ein oder der
andere dieſer Oefen, beſonders wenn in allen dreien zugleich Feuer
angemacht wird. Auch muß dann immer in dem unterſten Ofen zu-
erſt, dann in dem zweiten und dann im dritten Feuer angemacht wer-
den, welches jedoch nicht allein unbequem iſt, ſondern auch niemals
befolgt wird, weshalb ſolche Einrichtungen gewöhnlich einrauchen. Es
muß alſo wenigſtens jedes Stockwerk ſeine beſonderen Röhren haben.
Am ſicherſten würde alles Einrauchen vermieden,
wenn
jeder Ofen auch ſeine eigene Rauchröhre hätte.
Welches aber ſehr viele Röhren bedingt, weshalb es meiſtens
unterbleibt.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0275" n="265"/>
wird der ganze Raum um die Heizthür herum &#x017F;chwarz, welches &#x017F;ehr<lb/>
unangenehm i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>Um al&#x017F;o die&#x017F;em Uebel&#x017F;tande vorzubeugen, lege man oben in der<lb/>
Heizöffnung <hi rendition="#aq">b.</hi> einen gemauerten Kanal <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">cd.</hi></hi> &#x017F;o an, daß er den Rauch<lb/>
in den Ofen &#x017F;elb&#x017F;t zurückführt, und zwar in die Nähe der im Ofen<lb/>
befindlichen Rauchröhre <hi rendition="#aq">e.</hi>, welche den Rauch in den Schorn&#x017F;tein <hi rendition="#aq">f.</hi><lb/>
leitet. Die gemauerte Rauchröhre <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">cd.</hi></hi> wird 6 Zoll im Quadrat groß<lb/>
gemacht. Durch dies einfache Mittel vermeidet man in die&#x017F;en Fällen<lb/>
das Einrauchen in die Hausfluren und Corridors, welches die&#x017F;elben<lb/>
&#x017F;chwärzt und immer unangenehm i&#x017F;t.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">§. 59.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Um das Einrauchen der Schorn&#x017F;teine überhaupt<lb/>
zu verhindern,</hi> gelten folgende Grund&#x017F;ätze:</p><lb/>
          <list>
            <item>1) Muß <hi rendition="#g">jedes</hi> offne Feuer, Herd- und Kaminfeuer, eine <hi rendition="#g">be-<lb/>
&#x017F;ondere</hi> Schorn&#x017F;teinröhre bis zum Dache hinaus erhalten.</item><lb/>
            <item>Wären demnach in 3 Stockwerken übereinander Küchen ange-<lb/>
legt, &#x017F;o muß jede ihr be&#x017F;onderes Rauchrohr erhalten, und wo &#x017F;ie im<lb/>
Dache einen gemein&#x017F;chaftlichen Schorn&#x017F;teinka&#x017F;ten bilden, mü&#x017F;&#x017F;en die<lb/>
Röhren, <hi rendition="#g">jede für &#x017F;ich be&#x017F;onders,</hi> durch Zungen ge&#x017F;chieden werden.</item><lb/>
            <item>Aus dem&#x017F;elben Grunde darf <hi rendition="#g">man nie</hi> eine Rauchröhre in die<lb/>
andere hineinleiten, weil &#x017F;on&#x017F;t unter allen Um&#x017F;tänden Rauch ent&#x017F;te-<lb/>
hen wird.</item><lb/>
            <item>2) Enge Röhren folgen zwar ganz den&#x017F;elben Grund&#x017F;ätzen, wenn<lb/>
man das Einrauchen verhindern will, allein die Erfahrung hat oft ge-<lb/>
lehrt, daß man etwa 3 Stubenöfen <hi rendition="#g">ein und de&#x017F;&#x017F;elben Stock-<lb/>
werks</hi> in eine und die&#x017F;elbe enge Röhre leiten kann. Leitet man<lb/>
aber die Oefen von zwei, oder gar 3 <hi rendition="#g">ver&#x017F;chiedenen</hi> Stockwerken<lb/>
in eine und die&#x017F;elbe enge Röhre, &#x017F;o raucht gewöhnlich ein oder der<lb/>
andere die&#x017F;er Oefen, be&#x017F;onders wenn in allen dreien zugleich Feuer<lb/>
angemacht wird. Auch muß dann immer in dem unter&#x017F;ten Ofen zu-<lb/>
er&#x017F;t, dann in dem zweiten und dann im dritten Feuer angemacht wer-<lb/>
den, welches jedoch nicht allein unbequem i&#x017F;t, &#x017F;ondern auch niemals<lb/>
befolgt wird, weshalb &#x017F;olche Einrichtungen gewöhnlich einrauchen. Es<lb/>
muß al&#x017F;o wenig&#x017F;tens jedes Stockwerk &#x017F;eine be&#x017F;onderen Röhren haben.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#g">Am &#x017F;icher&#x017F;ten würde alles Einrauchen vermieden,<lb/>
wenn</hi><hi rendition="#fr">jeder Ofen</hi><hi rendition="#g">auch &#x017F;eine eigene Rauchröhre hätte.</hi><lb/>
Welches aber &#x017F;ehr viele Röhren bedingt, weshalb es mei&#x017F;tens<lb/>
unterbleibt.</item>
          </list><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[265/0275] wird der ganze Raum um die Heizthür herum ſchwarz, welches ſehr unangenehm iſt. Um alſo dieſem Uebelſtande vorzubeugen, lege man oben in der Heizöffnung b. einen gemauerten Kanal cd. ſo an, daß er den Rauch in den Ofen ſelbſt zurückführt, und zwar in die Nähe der im Ofen befindlichen Rauchröhre e., welche den Rauch in den Schornſtein f. leitet. Die gemauerte Rauchröhre cd. wird 6 Zoll im Quadrat groß gemacht. Durch dies einfache Mittel vermeidet man in dieſen Fällen das Einrauchen in die Hausfluren und Corridors, welches dieſelben ſchwärzt und immer unangenehm iſt. §. 59. Um das Einrauchen der Schornſteine überhaupt zu verhindern, gelten folgende Grundſätze: 1) Muß jedes offne Feuer, Herd- und Kaminfeuer, eine be- ſondere Schornſteinröhre bis zum Dache hinaus erhalten. Wären demnach in 3 Stockwerken übereinander Küchen ange- legt, ſo muß jede ihr beſonderes Rauchrohr erhalten, und wo ſie im Dache einen gemeinſchaftlichen Schornſteinkaſten bilden, müſſen die Röhren, jede für ſich beſonders, durch Zungen geſchieden werden. Aus demſelben Grunde darf man nie eine Rauchröhre in die andere hineinleiten, weil ſonſt unter allen Umſtänden Rauch entſte- hen wird. 2) Enge Röhren folgen zwar ganz denſelben Grundſätzen, wenn man das Einrauchen verhindern will, allein die Erfahrung hat oft ge- lehrt, daß man etwa 3 Stubenöfen ein und deſſelben Stock- werks in eine und dieſelbe enge Röhre leiten kann. Leitet man aber die Oefen von zwei, oder gar 3 verſchiedenen Stockwerken in eine und dieſelbe enge Röhre, ſo raucht gewöhnlich ein oder der andere dieſer Oefen, beſonders wenn in allen dreien zugleich Feuer angemacht wird. Auch muß dann immer in dem unterſten Ofen zu- erſt, dann in dem zweiten und dann im dritten Feuer angemacht wer- den, welches jedoch nicht allein unbequem iſt, ſondern auch niemals befolgt wird, weshalb ſolche Einrichtungen gewöhnlich einrauchen. Es muß alſo wenigſtens jedes Stockwerk ſeine beſonderen Röhren haben. Am ſicherſten würde alles Einrauchen vermieden, wenn jeder Ofen auch ſeine eigene Rauchröhre hätte. Welches aber ſehr viele Röhren bedingt, weshalb es meiſtens unterbleibt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/275
Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/275>, abgerufen am 22.11.2024.