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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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nes Lehmschlages den Herd aus gebrannten Steinen machen, weil
sich dort der Lehm nicht fest brennen würde.

d) Das Mundloch soll mit großer Sorgfalt behandelt werden.
Die Weite desselben richtet sich theils nach der Breite des Gebäckes,
welches einzuschieben ist, theils nach der Breite des Backofens. Die
obere Linie (Stürze) desselben wird am besten nicht im Bogen, son-
dern gerade gemacht. Wie der Maurer die Steine behauen und zu-
sammensetzen soll, zeigt Fig. 365. Bäcker lassen gewöhnlich einen
Korb von Eisen mit einmauern, wie Fig. 366, mit Nuthen versehen,
in welchem das Thürchen, welches ein Schieber ist, auf und ab be-
wegt werden kann. Das Thürchen hängt an einer kleingliedrigen
Kette, welche entweder über eine Rolle geht und auf der andern Seite
ein Gegengewicht trägt (Fig. 367), oder durch einen Hebel mit Kreis-
segment und Gegengewicht gezogen wird. -- Bei gewöhnlichen Back-
öfen wird das Thürchen auf die Art aus Eisenblech gebildet, wie es
Fig. 368 zeigt, so daß es mittelst seines unteren Randes auf den
Vorsprung vor dem Mundloche schicklich aufstehe, und weil es größer
ist, als dieses, an den Rand desselben sich anlege. Wenn man feuer-
feste Bruchsteine hat, so wird das ganze Mundloch am besten aus
Einem Stücke verfertigt.

e) Die Leuchte etc. erhält eine besondere Oeffnung von der Seite
des Mundloches, gewöhnlich zur rechten Hand (Fig. 367 und 369).
Sie kommt eben mit der Höhe des Mundloches gleich, hat aber ge-
gen den Ofen hin nur 4 Zoll ins Gevierte; die Kanten desselben
sind gegen den Ofen zu, wie Fig. 369 zeigt, schief zugehend. Gegen
außen ist die Oeffnung 6 Zoll breit und 8 Zoll hoch, und nimmt in
der Mitte der Höhe gleichlaufend mit der innern Wand ein bewegli-
ches Eisenstäbchen auf (Fig. 369. gh.), damit die Leuchtspäne daran
gelehnt werden können. Für die innere Oeffnung wird ein Stein ge-
hauen, welcher solche genau schließen kann, wenn das Brod im Ofen
bäckt. Damit vom Leuchtfeuer kein Rauch in den Ofen ziehe, ist von
der Leuchtöffnung aus ein kleines Kaminchen in die Wand aufwärts
eingemauert, welches bei k. (Fig. 367) ausmündet. Man kann noch
besser den Ofen auch durch eine einfache Lampe von dieser Oeffnung
aus beleuchten.

f) Zugleich mit dem Mundloche sind die Seitenwände des Ofens
nebst den nöthigen Widerlagern für das Gewölbe aufzusetzen. Nur
6 -- 7 Zoll hoch von dem Herde aus gerechnet, fängt das Gewölbe
an. Sobald die erste Lage mit Ziegelsteinen fertig ist, also ohnge-
fähr 3 Zoll über der Herdsohle, werden in der Gegend dbe. Fig.

nes Lehmſchlages den Herd aus gebrannten Steinen machen, weil
ſich dort der Lehm nicht feſt brennen würde.

d) Das Mundloch ſoll mit großer Sorgfalt behandelt werden.
Die Weite deſſelben richtet ſich theils nach der Breite des Gebäckes,
welches einzuſchieben iſt, theils nach der Breite des Backofens. Die
obere Linie (Stürze) deſſelben wird am beſten nicht im Bogen, ſon-
dern gerade gemacht. Wie der Maurer die Steine behauen und zu-
ſammenſetzen ſoll, zeigt Fig. 365. Bäcker laſſen gewöhnlich einen
Korb von Eiſen mit einmauern, wie Fig. 366, mit Nuthen verſehen,
in welchem das Thürchen, welches ein Schieber iſt, auf und ab be-
wegt werden kann. Das Thürchen hängt an einer kleingliedrigen
Kette, welche entweder über eine Rolle geht und auf der andern Seite
ein Gegengewicht trägt (Fig. 367), oder durch einen Hebel mit Kreis-
ſegment und Gegengewicht gezogen wird. — Bei gewöhnlichen Back-
öfen wird das Thürchen auf die Art aus Eiſenblech gebildet, wie es
Fig. 368 zeigt, ſo daß es mittelſt ſeines unteren Randes auf den
Vorſprung vor dem Mundloche ſchicklich aufſtehe, und weil es größer
iſt, als dieſes, an den Rand deſſelben ſich anlege. Wenn man feuer-
feſte Bruchſteine hat, ſo wird das ganze Mundloch am beſten aus
Einem Stücke verfertigt.

e) Die Leuchte ꝛc. erhält eine beſondere Oeffnung von der Seite
des Mundloches, gewöhnlich zur rechten Hand (Fig. 367 und 369).
Sie kommt eben mit der Höhe des Mundloches gleich, hat aber ge-
gen den Ofen hin nur 4 Zoll ins Gevierte; die Kanten deſſelben
ſind gegen den Ofen zu, wie Fig. 369 zeigt, ſchief zugehend. Gegen
außen iſt die Oeffnung 6 Zoll breit und 8 Zoll hoch, und nimmt in
der Mitte der Höhe gleichlaufend mit der innern Wand ein bewegli-
ches Eiſenſtäbchen auf (Fig. 369. gh.), damit die Leuchtſpäne daran
gelehnt werden können. Für die innere Oeffnung wird ein Stein ge-
hauen, welcher ſolche genau ſchließen kann, wenn das Brod im Ofen
bäckt. Damit vom Leuchtfeuer kein Rauch in den Ofen ziehe, iſt von
der Leuchtöffnung aus ein kleines Kaminchen in die Wand aufwärts
eingemauert, welches bei k. (Fig. 367) ausmündet. Man kann noch
beſſer den Ofen auch durch eine einfache Lampe von dieſer Oeffnung
aus beleuchten.

f) Zugleich mit dem Mundloche ſind die Seitenwände des Ofens
nebſt den nöthigen Widerlagern für das Gewölbe aufzuſetzen. Nur
6 — 7 Zoll hoch von dem Herde aus gerechnet, fängt das Gewölbe
an. Sobald die erſte Lage mit Ziegelſteinen fertig iſt, alſo ohnge-
fähr 3 Zoll über der Herdſohle, werden in der Gegend dbe. Fig.

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[332/0342] nes Lehmſchlages den Herd aus gebrannten Steinen machen, weil ſich dort der Lehm nicht feſt brennen würde. d) Das Mundloch ſoll mit großer Sorgfalt behandelt werden. Die Weite deſſelben richtet ſich theils nach der Breite des Gebäckes, welches einzuſchieben iſt, theils nach der Breite des Backofens. Die obere Linie (Stürze) deſſelben wird am beſten nicht im Bogen, ſon- dern gerade gemacht. Wie der Maurer die Steine behauen und zu- ſammenſetzen ſoll, zeigt Fig. 365. Bäcker laſſen gewöhnlich einen Korb von Eiſen mit einmauern, wie Fig. 366, mit Nuthen verſehen, in welchem das Thürchen, welches ein Schieber iſt, auf und ab be- wegt werden kann. Das Thürchen hängt an einer kleingliedrigen Kette, welche entweder über eine Rolle geht und auf der andern Seite ein Gegengewicht trägt (Fig. 367), oder durch einen Hebel mit Kreis- ſegment und Gegengewicht gezogen wird. — Bei gewöhnlichen Back- öfen wird das Thürchen auf die Art aus Eiſenblech gebildet, wie es Fig. 368 zeigt, ſo daß es mittelſt ſeines unteren Randes auf den Vorſprung vor dem Mundloche ſchicklich aufſtehe, und weil es größer iſt, als dieſes, an den Rand deſſelben ſich anlege. Wenn man feuer- feſte Bruchſteine hat, ſo wird das ganze Mundloch am beſten aus Einem Stücke verfertigt. e) Die Leuchte ꝛc. erhält eine beſondere Oeffnung von der Seite des Mundloches, gewöhnlich zur rechten Hand (Fig. 367 und 369). Sie kommt eben mit der Höhe des Mundloches gleich, hat aber ge- gen den Ofen hin nur 4 Zoll ins Gevierte; die Kanten deſſelben ſind gegen den Ofen zu, wie Fig. 369 zeigt, ſchief zugehend. Gegen außen iſt die Oeffnung 6 Zoll breit und 8 Zoll hoch, und nimmt in der Mitte der Höhe gleichlaufend mit der innern Wand ein bewegli- ches Eiſenſtäbchen auf (Fig. 369. gh.), damit die Leuchtſpäne daran gelehnt werden können. Für die innere Oeffnung wird ein Stein ge- hauen, welcher ſolche genau ſchließen kann, wenn das Brod im Ofen bäckt. Damit vom Leuchtfeuer kein Rauch in den Ofen ziehe, iſt von der Leuchtöffnung aus ein kleines Kaminchen in die Wand aufwärts eingemauert, welches bei k. (Fig. 367) ausmündet. Man kann noch beſſer den Ofen auch durch eine einfache Lampe von dieſer Oeffnung aus beleuchten. f) Zugleich mit dem Mundloche ſind die Seitenwände des Ofens nebſt den nöthigen Widerlagern für das Gewölbe aufzuſetzen. Nur 6 — 7 Zoll hoch von dem Herde aus gerechnet, fängt das Gewölbe an. Sobald die erſte Lage mit Ziegelſteinen fertig iſt, alſo ohnge- fähr 3 Zoll über der Herdſohle, werden in der Gegend dbe. Fig.

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/342>, abgerufen am 18.06.2024.