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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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369., Fig. 377. und Fig. 378. die Rauchkanäle angelegt. Da sie
9 Zoll im Quadrat groß werden, so kommt auf die Seitenmauer ein
Theil der Oeffnung und einer ins Gewölbe, so aber daß ihr oberer
Theil in jedem Falle noch höher als die Stürze des Mundloches lie-
ge, aber ja nicht höher, als dazu unumgänglich nöthig. Je mehr
der Herd Steigung hat, desto näher der Herdsohle können die Rauch-
löcher gerückt werden, welches für die Heizung vortheilhaft ist.

Wenn wie Fig. 361. die hintere Außenwand des Backofens
rund gemacht ist, so kann man in der Höhe der Gewölbe-Anfänge
einen dünnen, aber breiten Eisenstab herumziehen, welcher vorn die
Richtung von li. mk. in Mauer nimmt, bei i. und k. Schlüssel be-
kömmt, und dann wie ein Reif auf Seiten und Hintertheilen des
Ofens befestigend wirkt.

g) Gewölbe. Bisher ist bei den Bäckern angenommen, daß
sich ein Ofen um so besser heize, und daß er um so besser backe, je
niedriger das Gewölbe ist. Meine Erfahrung hat bewiesen, daß von
diesen Umständen nicht so viel abhänge, sondern vielmehr davon, daß
die Rauchzüge nahe genug am Herde angebracht werden. Jn einem
höheren Ofen geschieht die Verbrennung besser, und das Gewölbe giebt
zur Erhitzung mehr Fläche, strahlt also auch nach der Erhitzung mehr
Wärme aus. Natürlich würde letzterer Vortheil aufhören, wenn das
Gewölbe so hoch wäre, daß die Wärmestrahlen entweder einen zu wei-
ten Weg gegen das Brod herabzumachen, oder wenn diese Strahlen ihre
Brennpunkte noch oberhalb des Herdes hätten, wie in Fig. 370. Al-
lerdings fallen von einem höheren Gewölbe aus gegen die Mitte des
Herdes verhältnißmäßig mehr Wärmestrahlen als gegen die Seiten dessel-
ben, wie in Fig. 371 u. Fig. 372. Aber an den Seiten ist das Ge-
wölbe nicht so ferne von dem Herde und seine Wärmestrahlen sind da-
her um so kräftiger, so daß doch eine ziemlich gleiche Erhitzung des
Herdes von oben herab in allen seinen Theilen stattfindet.

Das Wölben muß aus freier Hand geschehen, aber nach Lehr-
bogen, von denen zunächst einer nach der größten Weite, und einer
nach der größten Länge des Ofens aufgestellt wird.

Um den großen Querbogen zu fertigen, zeichnet man sich auf
einem ebenen Boden eine gerade Linie (Fig. 373) de. welche so lang
ist, als der Ofen weit. Diese Linie wird in 6 Theile getheilt. Auf
den mittelsten Theilpunkt c. ziehe man mit dem Winkelmaaße eine
senkrechte Linie cp. und trägt 4 der gefundenen Theile auf. Man
lege nun an de. ein schickliches Brett an und zeichnet von dem 4ten
Theilpunkte p. aus den Bogen dre. auf dieses Brett. Für größere

369., Fig. 377. und Fig. 378. die Rauchkanäle angelegt. Da ſie
9 Zoll im Quadrat groß werden, ſo kommt auf die Seitenmauer ein
Theil der Oeffnung und einer ins Gewölbe, ſo aber daß ihr oberer
Theil in jedem Falle noch höher als die Stürze des Mundloches lie-
ge, aber ja nicht höher, als dazu unumgänglich nöthig. Je mehr
der Herd Steigung hat, deſto näher der Herdſohle können die Rauch-
löcher gerückt werden, welches für die Heizung vortheilhaft iſt.

Wenn wie Fig. 361. die hintere Außenwand des Backofens
rund gemacht iſt, ſo kann man in der Höhe der Gewölbe-Anfänge
einen dünnen, aber breiten Eiſenſtab herumziehen, welcher vorn die
Richtung von li. mk. in Mauer nimmt, bei i. und k. Schlüſſel be-
kömmt, und dann wie ein Reif auf Seiten und Hintertheilen des
Ofens befeſtigend wirkt.

g) Gewölbe. Bisher iſt bei den Bäckern angenommen, daß
ſich ein Ofen um ſo beſſer heize, und daß er um ſo beſſer backe, je
niedriger das Gewölbe iſt. Meine Erfahrung hat bewieſen, daß von
dieſen Umſtänden nicht ſo viel abhänge, ſondern vielmehr davon, daß
die Rauchzüge nahe genug am Herde angebracht werden. Jn einem
höheren Ofen geſchieht die Verbrennung beſſer, und das Gewölbe giebt
zur Erhitzung mehr Fläche, ſtrahlt alſo auch nach der Erhitzung mehr
Wärme aus. Natürlich würde letzterer Vortheil aufhören, wenn das
Gewölbe ſo hoch wäre, daß die Wärmeſtrahlen entweder einen zu wei-
ten Weg gegen das Brod herabzumachen, oder wenn dieſe Strahlen ihre
Brennpunkte noch oberhalb des Herdes hätten, wie in Fig. 370. Al-
lerdings fallen von einem höheren Gewölbe aus gegen die Mitte des
Herdes verhältnißmäßig mehr Wärmeſtrahlen als gegen die Seiten deſſel-
ben, wie in Fig. 371 u. Fig. 372. Aber an den Seiten iſt das Ge-
wölbe nicht ſo ferne von dem Herde und ſeine Wärmeſtrahlen ſind da-
her um ſo kräftiger, ſo daß doch eine ziemlich gleiche Erhitzung des
Herdes von oben herab in allen ſeinen Theilen ſtattfindet.

Das Wölben muß aus freier Hand geſchehen, aber nach Lehr-
bogen, von denen zunächſt einer nach der größten Weite, und einer
nach der größten Länge des Ofens aufgeſtellt wird.

Um den großen Querbogen zu fertigen, zeichnet man ſich auf
einem ebenen Boden eine gerade Linie (Fig. 373) de. welche ſo lang
iſt, als der Ofen weit. Dieſe Linie wird in 6 Theile getheilt. Auf
den mittelſten Theilpunkt c. ziehe man mit dem Winkelmaaße eine
ſenkrechte Linie cp. und trägt 4 der gefundenen Theile auf. Man
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[333/0343] 369., Fig. 377. und Fig. 378. die Rauchkanäle angelegt. Da ſie 9 Zoll im Quadrat groß werden, ſo kommt auf die Seitenmauer ein Theil der Oeffnung und einer ins Gewölbe, ſo aber daß ihr oberer Theil in jedem Falle noch höher als die Stürze des Mundloches lie- ge, aber ja nicht höher, als dazu unumgänglich nöthig. Je mehr der Herd Steigung hat, deſto näher der Herdſohle können die Rauch- löcher gerückt werden, welches für die Heizung vortheilhaft iſt. Wenn wie Fig. 361. die hintere Außenwand des Backofens rund gemacht iſt, ſo kann man in der Höhe der Gewölbe-Anfänge einen dünnen, aber breiten Eiſenſtab herumziehen, welcher vorn die Richtung von li. mk. in Mauer nimmt, bei i. und k. Schlüſſel be- kömmt, und dann wie ein Reif auf Seiten und Hintertheilen des Ofens befeſtigend wirkt. g) Gewölbe. Bisher iſt bei den Bäckern angenommen, daß ſich ein Ofen um ſo beſſer heize, und daß er um ſo beſſer backe, je niedriger das Gewölbe iſt. Meine Erfahrung hat bewieſen, daß von dieſen Umſtänden nicht ſo viel abhänge, ſondern vielmehr davon, daß die Rauchzüge nahe genug am Herde angebracht werden. Jn einem höheren Ofen geſchieht die Verbrennung beſſer, und das Gewölbe giebt zur Erhitzung mehr Fläche, ſtrahlt alſo auch nach der Erhitzung mehr Wärme aus. Natürlich würde letzterer Vortheil aufhören, wenn das Gewölbe ſo hoch wäre, daß die Wärmeſtrahlen entweder einen zu wei- ten Weg gegen das Brod herabzumachen, oder wenn dieſe Strahlen ihre Brennpunkte noch oberhalb des Herdes hätten, wie in Fig. 370. Al- lerdings fallen von einem höheren Gewölbe aus gegen die Mitte des Herdes verhältnißmäßig mehr Wärmeſtrahlen als gegen die Seiten deſſel- ben, wie in Fig. 371 u. Fig. 372. Aber an den Seiten iſt das Ge- wölbe nicht ſo ferne von dem Herde und ſeine Wärmeſtrahlen ſind da- her um ſo kräftiger, ſo daß doch eine ziemlich gleiche Erhitzung des Herdes von oben herab in allen ſeinen Theilen ſtattfindet. Das Wölben muß aus freier Hand geſchehen, aber nach Lehr- bogen, von denen zunächſt einer nach der größten Weite, und einer nach der größten Länge des Ofens aufgeſtellt wird. Um den großen Querbogen zu fertigen, zeichnet man ſich auf einem ebenen Boden eine gerade Linie (Fig. 373) de. welche ſo lang iſt, als der Ofen weit. Dieſe Linie wird in 6 Theile getheilt. Auf den mittelſten Theilpunkt c. ziehe man mit dem Winkelmaaße eine ſenkrechte Linie cp. und trägt 4 der gefundenen Theile auf. Man lege nun an de. ein ſchickliches Brett an und zeichnet von dem 4ten Theilpunkte p. aus den Bogen dre. auf dieſes Brett. Für größere

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/343>, abgerufen am 24.11.2024.