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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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befindet, durch welche ein Stab gesteckt wird worauf ein Mann sich
lehnt, um durch sein Gewicht das Eisen in den Grund zu treiben.
Auf Erde stößt man stumpf, auf Lehm beinahe ganz fest, auf Torf
hohl. Jm Sande ist der Stoß hart und knirschend. Zieht man die
Stange heraus, so findet man sie glänzend wenn man in Sand ge-
stoßen, und klebend wenn sie in Torf gewesen, hat sie Lehm berührt
zeigt sie sich gelb etc.

3) Der Erdbohrer dient ebenfalls zur Untersuchung des Bo-
dens. Es giebt mehrere Arten von Erdbohrern, von denen Taf. V.
Fig. 109. zwei der gewöhnlichsten vorstellt. Für feste Erdschichten
dient D., E. aber für sandigen und morastigen Boden. Zum Durch-
schneiden des Rasens, der Wurzeln und der oberen Erdschicht dient
der Bohrer C., in tieferem harten Boden der Hohlbohrer D. Zum
Umdrehen dient das Kopfstück A., das im Kopfe a. eine Oeffnung
hat, wodurch ein Umdrehungsarm, das Heft, gesteckt wird. Die
Stange B. dient an die Stange A. gesteckt dazu, den Bohrer zu ver-
längern, alle haben einen rechteckigen Zapfen, der in die gleichgestal-
tete Oeffnung des nächst oberen Stückes paßt, eingesteckt und mit-
telst durchgesteckter eiserner Stifte gehalten werden. Diese Stifte sind
an einer Seite mit einem Kopfe, an der andern mit einer Schraube
versehen, damit sie nicht loslassen können. Kopf und Schraubenmut-
ter müssen aber versenkt sein, damit sie nicht die Umdrehung des Ge-
stänges hindern.

Wenn der Hohlbohrer so tief eingedrungen ist, daß er sich ge-
füllt hat, wird er herausgehoben und geleert; so fährt man fort bis
man die beabsichtigte Tiefe erreicht hat.

Solche Mittelstücke wie B. können 2 bis 3 etc. vorhanden sein,
nur ist zu merken, daß je länger das Gestänge wird, um so schwerer
ist es zu handhaben, um so langsamer geht die Arbeit und um so
leichter bricht etwas an dem Gestänge; man wird deshalb bei Unter-
suchung des Grundes, wie früher, immer am besten thun, so tief wie
möglich zu graben und dann erst den Erdbohrer zur weiteren Un-
tersuchung zu verwenden.

Um senkrecht zu bohren setzt man einen ausgehöhlten Röhr-
stamm in ein aufgegrabenes Loch. Beim Auszug wird der Bohrer
an Vorsprüngen durch eine Gabel über dem Röhrstamme eingehängt,
um ihn zu halten oder auch Stückweise aus einander zu legen oder
zusammen zu setzen. Am schwierigsten ist das Bohren durch Trieb-
sand, der immer zuquillt. Bei weiten Bohrlöchern wird dieser durch
eingesenkte metallne Röhren abgehalten.

befindet, durch welche ein Stab geſteckt wird worauf ein Mann ſich
lehnt, um durch ſein Gewicht das Eiſen in den Grund zu treiben.
Auf Erde ſtößt man ſtumpf, auf Lehm beinahe ganz feſt, auf Torf
hohl. Jm Sande iſt der Stoß hart und knirſchend. Zieht man die
Stange heraus, ſo findet man ſie glänzend wenn man in Sand ge-
ſtoßen, und klebend wenn ſie in Torf geweſen, hat ſie Lehm berührt
zeigt ſie ſich gelb ꝛc.

3) Der Erdbohrer dient ebenfalls zur Unterſuchung des Bo-
dens. Es giebt mehrere Arten von Erdbohrern, von denen Taf. V.
Fig. 109. zwei der gewöhnlichſten vorſtellt. Für feſte Erdſchichten
dient D., E. aber für ſandigen und moraſtigen Boden. Zum Durch-
ſchneiden des Raſens, der Wurzeln und der oberen Erdſchicht dient
der Bohrer C., in tieferem harten Boden der Hohlbohrer D. Zum
Umdrehen dient das Kopfſtück A., das im Kopfe a. eine Oeffnung
hat, wodurch ein Umdrehungsarm, das Heft, geſteckt wird. Die
Stange B. dient an die Stange A. geſteckt dazu, den Bohrer zu ver-
längern, alle haben einen rechteckigen Zapfen, der in die gleichgeſtal-
tete Oeffnung des nächſt oberen Stückes paßt, eingeſteckt und mit-
telſt durchgeſteckter eiſerner Stifte gehalten werden. Dieſe Stifte ſind
an einer Seite mit einem Kopfe, an der andern mit einer Schraube
verſehen, damit ſie nicht loslaſſen können. Kopf und Schraubenmut-
ter müſſen aber verſenkt ſein, damit ſie nicht die Umdrehung des Ge-
ſtänges hindern.

Wenn der Hohlbohrer ſo tief eingedrungen iſt, daß er ſich ge-
füllt hat, wird er herausgehoben und geleert; ſo fährt man fort bis
man die beabſichtigte Tiefe erreicht hat.

Solche Mittelſtücke wie B. können 2 bis 3 ꝛc. vorhanden ſein,
nur iſt zu merken, daß je länger das Geſtänge wird, um ſo ſchwerer
iſt es zu handhaben, um ſo langſamer geht die Arbeit und um ſo
leichter bricht etwas an dem Geſtänge; man wird deshalb bei Unter-
ſuchung des Grundes, wie früher, immer am beſten thun, ſo tief wie
möglich zu graben und dann erſt den Erdbohrer zur weiteren Un-
terſuchung zu verwenden.

Um ſenkrecht zu bohren ſetzt man einen ausgehöhlten Röhr-
ſtamm in ein aufgegrabenes Loch. Beim Auszug wird der Bohrer
an Vorſprüngen durch eine Gabel über dem Röhrſtamme eingehängt,
um ihn zu halten oder auch Stückweiſe aus einander zu legen oder
zuſammen zu ſetzen. Am ſchwierigſten iſt das Bohren durch Trieb-
ſand, der immer zuquillt. Bei weiten Bohrlöchern wird dieſer durch
eingeſenkte metallne Röhren abgehalten.

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[73/0083] befindet, durch welche ein Stab geſteckt wird worauf ein Mann ſich lehnt, um durch ſein Gewicht das Eiſen in den Grund zu treiben. Auf Erde ſtößt man ſtumpf, auf Lehm beinahe ganz feſt, auf Torf hohl. Jm Sande iſt der Stoß hart und knirſchend. Zieht man die Stange heraus, ſo findet man ſie glänzend wenn man in Sand ge- ſtoßen, und klebend wenn ſie in Torf geweſen, hat ſie Lehm berührt zeigt ſie ſich gelb ꝛc. 3) Der Erdbohrer dient ebenfalls zur Unterſuchung des Bo- dens. Es giebt mehrere Arten von Erdbohrern, von denen Taf. V. Fig. 109. zwei der gewöhnlichſten vorſtellt. Für feſte Erdſchichten dient D., E. aber für ſandigen und moraſtigen Boden. Zum Durch- ſchneiden des Raſens, der Wurzeln und der oberen Erdſchicht dient der Bohrer C., in tieferem harten Boden der Hohlbohrer D. Zum Umdrehen dient das Kopfſtück A., das im Kopfe a. eine Oeffnung hat, wodurch ein Umdrehungsarm, das Heft, geſteckt wird. Die Stange B. dient an die Stange A. geſteckt dazu, den Bohrer zu ver- längern, alle haben einen rechteckigen Zapfen, der in die gleichgeſtal- tete Oeffnung des nächſt oberen Stückes paßt, eingeſteckt und mit- telſt durchgeſteckter eiſerner Stifte gehalten werden. Dieſe Stifte ſind an einer Seite mit einem Kopfe, an der andern mit einer Schraube verſehen, damit ſie nicht loslaſſen können. Kopf und Schraubenmut- ter müſſen aber verſenkt ſein, damit ſie nicht die Umdrehung des Ge- ſtänges hindern. Wenn der Hohlbohrer ſo tief eingedrungen iſt, daß er ſich ge- füllt hat, wird er herausgehoben und geleert; ſo fährt man fort bis man die beabſichtigte Tiefe erreicht hat. Solche Mittelſtücke wie B. können 2 bis 3 ꝛc. vorhanden ſein, nur iſt zu merken, daß je länger das Geſtänge wird, um ſo ſchwerer iſt es zu handhaben, um ſo langſamer geht die Arbeit und um ſo leichter bricht etwas an dem Geſtänge; man wird deshalb bei Unter- ſuchung des Grundes, wie früher, immer am beſten thun, ſo tief wie möglich zu graben und dann erſt den Erdbohrer zur weiteren Un- terſuchung zu verwenden. Um ſenkrecht zu bohren ſetzt man einen ausgehöhlten Röhr- ſtamm in ein aufgegrabenes Loch. Beim Auszug wird der Bohrer an Vorſprüngen durch eine Gabel über dem Röhrſtamme eingehängt, um ihn zu halten oder auch Stückweiſe aus einander zu legen oder zuſammen zu ſetzen. Am ſchwierigſten iſt das Bohren durch Trieb- ſand, der immer zuquillt. Bei weiten Bohrlöchern wird dieſer durch eingeſenkte metallne Röhren abgehalten.

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/83>, abgerufen am 27.11.2024.