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Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781.

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meine Freunde dagegen vereinigt hätten,
Jhr Bitten, mein Verlangen, die Wahrheit sie-
gen zu sehen, machten mir Hoffnung, durch ei-
nen neuen glücklichen Erfolg, vorzüglich aber
durch eine auffallende Cur, meinen Wunsch zu
erreichen. Jn dieser Absicht nahm ich, nebst
andern Kranken, die 18jährige Jungfer Paradis
deren Eltern bekannt genug sind, in die Cur,
Jhro Kayserlich Königl. Majestät kannten sie
selbst, dann sie erhielte, seit ihrem 4ten Jahr,
als eine stockblinde Person, von Jhrer hohen
Milde, ein Gnadengehalt. Diese Jungfer hat-
te einen vollkommenen Staar und Gichter in den
Augen, war melancholisch, und litte an Verstop-
fungen der Milz und Leber, die Jhr öfters
solche Anfälle von Wahnsinn und Wuth zuzogen,
daß man sie beynahe für gänzlich toll halten mußte.

Ueberdiß nahm ich eine gewisse Zwelferinn
von 19 Jahren, in die Cur. Sie war vom
zweyten Jahr an blind, hatte den Staar,
(*)

(*) Jm Anfang 1778 erschien: Eine Samm-
lung derer durch den Magnetismus ver-
richteten Curen
, in Leipzig. Diese unschick-
liche Sammlung (deren Verfasser ich nicht ken-
ne) hat nichts als das Verdienst, getreu und
ohne Partheylichkeit, alle Erzählungen und
Schrifften, für und gegen mein System, ge-
sammlet zu haben.
C

meine Freunde dagegen vereinigt haͤtten,
Jhr Bitten, mein Verlangen, die Wahrheit ſie-
gen zu ſehen, machten mir Hoffnung, durch ei-
nen neuen gluͤcklichen Erfolg, vorzuͤglich aber
durch eine auffallende Cur, meinen Wunſch zu
erreichen. Jn dieſer Abſicht nahm ich, nebſt
andern Kranken, die 18jaͤhrige Jungfer Paradis
deren Eltern bekannt genug ſind, in die Cur,
Jhro Kayſerlich Koͤnigl. Majeſtaͤt kannten ſie
ſelbſt, dann ſie erhielte, ſeit ihrem 4ten Jahr,
als eine ſtockblinde Perſon, von Jhrer hohen
Milde, ein Gnadengehalt. Dieſe Jungfer hat-
te einen vollkommenen Staar und Gichter in den
Augen, war melancholiſch, und litte an Verſtop-
fungen der Milz und Leber, die Jhr oͤfters
ſolche Anfaͤlle von Wahnſinn und Wuth zuzogen,
daß man ſie beynahe fuͤr gaͤnzlich toll halten mußte.

Ueberdiß nahm ich eine gewiſſe Zwelferinn
von 19 Jahren, in die Cur. Sie war vom
zweyten Jahr an blind, hatte den Staar,
(*)

(*) Jm Anfang 1778 erſchien: Eine Samm-
lung derer durch den Magnetismus ver-
richteten Curen
, in Leipzig. Dieſe unſchick-
liche Sammlung (deren Verfaſſer ich nicht ken-
ne) hat nichts als das Verdienſt, getreu und
ohne Partheylichkeit, alle Erzaͤhlungen und
Schrifften, fuͤr und gegen mein Syſtem, ge-
ſammlet zu haben.
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[33/0037] meine Freunde dagegen vereinigt haͤtten, Jhr Bitten, mein Verlangen, die Wahrheit ſie- gen zu ſehen, machten mir Hoffnung, durch ei- nen neuen gluͤcklichen Erfolg, vorzuͤglich aber durch eine auffallende Cur, meinen Wunſch zu erreichen. Jn dieſer Abſicht nahm ich, nebſt andern Kranken, die 18 jaͤhrige Jungfer Paradis deren Eltern bekannt genug ſind, in die Cur, Jhro Kayſerlich Koͤnigl. Majeſtaͤt kannten ſie ſelbſt, dann ſie erhielte, ſeit ihrem 4ten Jahr, als eine ſtockblinde Perſon, von Jhrer hohen Milde, ein Gnadengehalt. Dieſe Jungfer hat- te einen vollkommenen Staar und Gichter in den Augen, war melancholiſch, und litte an Verſtop- fungen der Milz und Leber, die Jhr oͤfters ſolche Anfaͤlle von Wahnſinn und Wuth zuzogen, daß man ſie beynahe fuͤr gaͤnzlich toll halten mußte. Ueberdiß nahm ich eine gewiſſe Zwelferinn von 19 Jahren, in die Cur. Sie war vom zweyten Jahr an blind, hatte den Staar, (*) (*) Jm Anfang 1778 erſchien: Eine Samm- lung derer durch den Magnetismus ver- richteten Curen, in Leipzig. Dieſe unſchick- liche Sammlung (deren Verfaſſer ich nicht ken- ne) hat nichts als das Verdienſt, getreu und ohne Partheylichkeit, alle Erzaͤhlungen und Schrifften, fuͤr und gegen mein Syſtem, ge- ſammlet zu haben. C

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Zitationshilfe: Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mesmer_magnetismus_1781/37>, abgerufen am 21.11.2024.