Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781.ein runzlichtes sehr dickes Fell auf den Augen, Die dritte Kranke, deren Besorgung ich zu- Die Eltern der Jungfer Paradis, waren Zeu- ein runzlichtes ſehr dickes Fell auf den Augen, Die dritte Kranke, deren Beſorgung ich zu- Die Eltern der Jungfer Paradis, waren Zeu- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0038" n="34"/> ein runzlichtes ſehr dickes Fell auf den Augen,<lb/> und der Augapfel war ganz geſchwunden. Zu-<lb/> dem wurde ſie von einem periodiſchen Blutſpeyen<lb/> oͤfters angefallen. Dieſes Maͤdgen erhielt ich<lb/> aus dem Wieneriſchen Wayſenhaus, und zu-<lb/> gleich von den Aufſehern deſſelben ein Zeugnis<lb/> ihrer Blindheit.</p><lb/> <p>Die dritte Kranke, deren Beſorgung ich zu-<lb/> gleich uͤbernahm, war Jungfer <hi rendition="#fr">Oſſine</hi> von 18<lb/> Jahren, die auch, als die Tochter eines Kay-<lb/> ſerlichen Officiers von Jhro Kayſ. Koͤnigl. Ma-<lb/> jeſtaͤt ein Gnadengehalt bezog. Sie war ſchwind-<lb/> und Lungenſuͤchtig, ſehr melancholiſch, hatte<lb/> oft Gichter, Toben, Erbrechen, Blutſpeyen und<lb/> Ohnmachten. Dieſe drey Kranke, befanden<lb/> ſich, ſo wie die andere, in meinem Haus,<lb/> um ſie ununterbrochen nach meiner Art beſor-<lb/> gen zu koͤnnen. Und ich war ſo gluͤcklich, ſie<lb/> alle drey herzuſtellen.</p><lb/> <p>Die Eltern der Jungfer Paradis, waren Zeu-<lb/> gen ihrer Geneſung, des immer zunehmenden Ge-<lb/> brauchs ihrer Augen, und bemuͤheten ſich die-<lb/> ſen Vorgang und ihre Freude uͤberall zu verbrei-<lb/> ten. Alles uͤberlief mich, ſich davon zu uͤberzeu-<lb/> gen, jederman ſetzte die Kranke auf eine Art von<lb/> Probe, und gieng voll Verwunderung, mit den<lb/> verbindlichſten Ausdruͤcken gegen mich, aus mei-<lb/> nem Hauſe.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [34/0038]
ein runzlichtes ſehr dickes Fell auf den Augen,
und der Augapfel war ganz geſchwunden. Zu-
dem wurde ſie von einem periodiſchen Blutſpeyen
oͤfters angefallen. Dieſes Maͤdgen erhielt ich
aus dem Wieneriſchen Wayſenhaus, und zu-
gleich von den Aufſehern deſſelben ein Zeugnis
ihrer Blindheit.
Die dritte Kranke, deren Beſorgung ich zu-
gleich uͤbernahm, war Jungfer Oſſine von 18
Jahren, die auch, als die Tochter eines Kay-
ſerlichen Officiers von Jhro Kayſ. Koͤnigl. Ma-
jeſtaͤt ein Gnadengehalt bezog. Sie war ſchwind-
und Lungenſuͤchtig, ſehr melancholiſch, hatte
oft Gichter, Toben, Erbrechen, Blutſpeyen und
Ohnmachten. Dieſe drey Kranke, befanden
ſich, ſo wie die andere, in meinem Haus,
um ſie ununterbrochen nach meiner Art beſor-
gen zu koͤnnen. Und ich war ſo gluͤcklich, ſie
alle drey herzuſtellen.
Die Eltern der Jungfer Paradis, waren Zeu-
gen ihrer Geneſung, des immer zunehmenden Ge-
brauchs ihrer Augen, und bemuͤheten ſich die-
ſen Vorgang und ihre Freude uͤberall zu verbrei-
ten. Alles uͤberlief mich, ſich davon zu uͤberzeu-
gen, jederman ſetzte die Kranke auf eine Art von
Probe, und gieng voll Verwunderung, mit den
verbindlichſten Ausdruͤcken gegen mich, aus mei-
nem Hauſe.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … lebendige-ethik.net: Bereitstellung der Texttranskription von lebendige-ethik.net.
(2013-01-16T10:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-16T10:54:31Z)
Frederike Neuber, Susanne Wind, Matthias Boenig, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2016-12-07T10:54:31Z)
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |