Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882.Ellid heißt der wackre Jager Stark von Wuchs und fest im Bug, Welcher mich ins Römerlager Mit gewalt'gen Sprüngen trug ... Der zum Opfer ich gegeben Mich für meines Volkes Leben! Dreimal flog ich um im Kreise, In der Faust des Schwertes Blitz, Noch im Lauf, nach Gallier Weise, Sprang ich ab vor Cäsar's Sitz ... Ellid schickt' ich zu den Todten Mir voran als meinen Boten! Wie er mir ins Antlitz schnaubte, Stieß ich, Blick versenkt in Blick, Hinter seinem mächt'gen Haupte Stracks das Schwert ihm durchs Genick ... Daß mir eines Rosses Ehre Mangle nicht im Geisterheere. Ellid sprengt seit langen Jahren
Mitten in der bleichen Jagd, Wann daheim die Todten fahren Durch die Wälder, bis es tagt ... Sehn sie meinen led'gen Renner, Wundern sich die stillen Männer ... Ellid heißt der wackre Jager Stark von Wuchs und feſt im Bug, Welcher mich ins Römerlager Mit gewalt'gen Sprüngen trug ... Der zum Opfer ich gegeben Mich für meines Volkes Leben! Dreimal flog ich um im Kreiſe, In der Fauſt des Schwertes Blitz, Noch im Lauf, nach Gallier Weiſe, Sprang ich ab vor Cäſar's Sitz ... Ellid ſchickt' ich zu den Todten Mir voran als meinen Boten! Wie er mir ins Antlitz ſchnaubte, Stieß ich, Blick verſenkt in Blick, Hinter ſeinem mächt'gen Haupte Stracks das Schwert ihm durchs Genick ... Daß mir eines Roſſes Ehre Mangle nicht im Geiſterheere. Ellid ſprengt ſeit langen Jahren
Mitten in der bleichen Jagd, Wann daheim die Todten fahren Durch die Wälder, bis es tagt ... Sehn ſie meinen led'gen Renner, Wundern ſich die ſtillen Männer ... <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0221" n="207"/> <lg n="5"> <l>Ellid heißt der wackre Jager</l><lb/> <l>Stark von Wuchs und feſt im Bug,</l><lb/> <l>Welcher mich ins Römerlager</l><lb/> <l>Mit gewalt'gen Sprüngen trug ...</l><lb/> <l>Der zum Opfer ich gegeben</l><lb/> <l>Mich für meines Volkes Leben!</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>Dreimal flog ich um im Kreiſe,</l><lb/> <l>In der Fauſt des Schwertes Blitz,</l><lb/> <l>Noch im Lauf, nach Gallier Weiſe,</l><lb/> <l>Sprang ich ab vor Cäſar's Sitz ...</l><lb/> <l>Ellid ſchickt' ich zu den Todten</l><lb/> <l>Mir voran als meinen Boten!</l><lb/> </lg> <lg n="7"> <l>Wie er mir ins Antlitz ſchnaubte,</l><lb/> <l>Stieß ich, Blick verſenkt in Blick,</l><lb/> <l>Hinter ſeinem mächt'gen Haupte</l><lb/> <l>Stracks das Schwert ihm durchs Genick ...</l><lb/> <l>Daß mir eines Roſſes Ehre</l><lb/> <l>Mangle nicht im Geiſterheere.</l><lb/> </lg> <lg n="8"> <l>Ellid ſprengt ſeit langen Jahren</l><lb/> <l>Mitten in der bleichen Jagd,</l><lb/> <l>Wann daheim die Todten fahren</l><lb/> <l>Durch die Wälder, bis es tagt ...</l><lb/> <l>Sehn ſie meinen led'gen Renner,</l><lb/> <l>Wundern ſich die ſtillen Männer ...</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [207/0221]
Ellid heißt der wackre Jager
Stark von Wuchs und feſt im Bug,
Welcher mich ins Römerlager
Mit gewalt'gen Sprüngen trug ...
Der zum Opfer ich gegeben
Mich für meines Volkes Leben!
Dreimal flog ich um im Kreiſe,
In der Fauſt des Schwertes Blitz,
Noch im Lauf, nach Gallier Weiſe,
Sprang ich ab vor Cäſar's Sitz ...
Ellid ſchickt' ich zu den Todten
Mir voran als meinen Boten!
Wie er mir ins Antlitz ſchnaubte,
Stieß ich, Blick verſenkt in Blick,
Hinter ſeinem mächt'gen Haupte
Stracks das Schwert ihm durchs Genick ...
Daß mir eines Roſſes Ehre
Mangle nicht im Geiſterheere.
Ellid ſprengt ſeit langen Jahren
Mitten in der bleichen Jagd,
Wann daheim die Todten fahren
Durch die Wälder, bis es tagt ...
Sehn ſie meinen led'gen Renner,
Wundern ſich die ſtillen Männer ...
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