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Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882.

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Ein verhülltes Mädchen folgt in Thränen.
Durch die Brandung mit verstürmten Haaren
Seh' ich einen kühnen Schiffer fahren.
Einen jungen Krieger seh' ich toben,
Helmbedeckt, das lichte Schwert erhoben.
Einer stürzt sich auf die Rednerbühne,
Weites Volksgetos beherrscht der Kühne.
Ein Gedräng, ein Kämpfen, Ringen, Streben!
Arme strecken sich und Kränze schweben --
Kränze wenn du lebtest, dir beschieden,
Nicht erreichte!
Knabe, schlaf' in Frieden!

Ein verhülltes Mädchen folgt in Thränen.
Durch die Brandung mit verſtürmten Haaren
Seh' ich einen kühnen Schiffer fahren.
Einen jungen Krieger ſeh' ich toben,
Helmbedeckt, das lichte Schwert erhoben.
Einer ſtürzt ſich auf die Rednerbühne,
Weites Volksgetos beherrſcht der Kühne.
Ein Gedräng, ein Kämpfen, Ringen, Streben!
Arme ſtrecken ſich und Kränze ſchweben —
Kränze wenn du lebteſt, dir beſchieden,
Nicht erreichte!
Knabe, ſchlaf' in Frieden!

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[12/0026] Ein verhülltes Mädchen folgt in Thränen. Durch die Brandung mit verſtürmten Haaren Seh' ich einen kühnen Schiffer fahren. Einen jungen Krieger ſeh' ich toben, Helmbedeckt, das lichte Schwert erhoben. Einer ſtürzt ſich auf die Rednerbühne, Weites Volksgetos beherrſcht der Kühne. Ein Gedräng, ein Kämpfen, Ringen, Streben! Arme ſtrecken ſich und Kränze ſchweben — Kränze wenn du lebteſt, dir beſchieden, Nicht erreichte! Knabe, ſchlaf' in Frieden!

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Zitationshilfe: Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/26>, abgerufen am 21.11.2024.