Meyer, Edmund: Alte Geschichte. Berlin, 1890 (= Leitfaden der Geschichte in Tabellenform, Bd. 1)ist ein altes pädagogisches Wort: mag ich, wenn ich es zu verwirklichen Hinsichtlich dessen, was bei dem Geschichtsunterricht als Hauptsache In der Einleitung habe ich Gesichtspunkte für eine einheitliche Mag die Tabelle auch weiteren Kreisen willkommen sein. Berlin, im Februar 1890.Der Verfasser. ist ein altes pädagogisches Wort: mag ich, wenn ich es zu verwirklichen Hinsichtlich dessen, was bei dem Geschichtsunterricht als Hauptsache In der Einleitung habe ich Gesichtspunkte für eine einheitliche Mag die Tabelle auch weiteren Kreisen willkommen sein. Berlin, im Februar 1890.Der Verfasser. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0010" corresp="http://gei-digital.gei.de/viewer/image/PPN648845621/00000010" n="IV"/> ist ein altes pädagogisches Wort: mag ich, wenn ich es zu verwirklichen<lb/> suchte, auf richtigem Wege gewesen sein.</p><lb/> <p>Hinsichtlich dessen, was bei dem Geschichtsunterricht als Hauptsache<lb/> festzuhalten ist, stehe ich ganz auf dem Boden der revidierten Lehrpläne<lb/> von 1882: dies schlieſst nicht aus, daſs — abgesehen von den des Zusammen-<lb/> hangs wegen gegebenen Daten — in der Einleitung und in den Anmer-<lb/> kungen manches mitgeteilt ist, was gedruckt zu haben für den Schüler<lb/> vorteilhaft ist (z. B. geographische Übersichten), oder was sein Verständnis<lb/> vertieft und sein Interesse erhöht: hier ist das Interesse, das ich bei<lb/> meinen Schülern wahrzunehmen glaubte, für die Aufnahme vieler Punkte<lb/> maſsgebend gewesen. Man wird leicht erkennen, daſs manche Bemerkung<lb/> auch den Bedürfnissen des <hi rendition="#g">philologischen</hi> Unterrichts ihre Entstehung<lb/> verdankt, ganz vorzugsweise die drei <hi rendition="#g">Anhänge</hi> über griechische und<lb/> römische Litteraturgeschichte sowie über griechische Kunstgeschichte. Das<lb/> römische Altertum ist verhältnismäfsig ausführlicher behandelt, weil der<lb/> Schüler unserer Gymnasien tiefer in dieses eingeführt wird als in das<lb/> griechische; sind ja doch die Nachwirkungen des römischen Altertums<lb/> auch in der Gegenwart noch merklich genug. — Dennoch ist der Haupt-<lb/> sache nach nicht mehr in der Tabelle gegeben als in den verbreitetsten<lb/> Leitfäden. Sonst ist sie, wie die <hi rendition="#g">Cauersche</hi> <choice><abbr>u. a.</abbr><expan>unter anderen</expan></choice>, auch für die Unter-<lb/> stufen des Unterrichts eingerichtet: hier bin ich <hi rendition="#g">Cauer</hi> möglichst gefolgt.</p><lb/> <p>In der <hi rendition="#g">Einleitung</hi> habe ich Gesichtspunkte für eine einheitliche<lb/> Auffassung der Geschichte dargelegt und einiges eingereiht, worauf man<lb/> mehrfach Anlaſs haben wird im Unterricht zurückzukommen. Zu verant-<lb/> worten werde ich mich haben, daſs ich die <hi rendition="#g">Rassentheorie</hi> festgehalten<lb/> habe, während Joh. <hi rendition="#g">Ranke</hi>, <hi rendition="#g">Virchow</hi> u. a. Rassenunterschiede leugnen.<lb/> Als Mitherausgeber der ‘Jahresberichte der Geschichtswissenschaft’ habe<lb/> ich die Fortschritte der Prähistorie mit Interesse verfolgt, ja selbst über<lb/> sie mehrere Jahre lang berichtet: ich bezweifle, daſs die Rassenfrage<lb/> schon endgültig entschieden ist; vielleicht muſs sich die Anthropologie doch<lb/> noch einmal wieder an die Linguistik um Hülfe wenden. Im übrigen halten<lb/> doch auch andere einstweilen noch an der Rassentheorie fest. — Zu § 13<lb/> wolle man den Nachtrag S. 104 beachten.</p><lb/> <p>Mag die Tabelle auch weiteren Kreisen willkommen sein.</p><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Berlin</hi>, im Februar 1890.</dateline><lb/> <signed> <hi rendition="#right"> <hi rendition="#b">Der Verfasser.</hi> </hi> </signed> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [IV/0010]
ist ein altes pädagogisches Wort: mag ich, wenn ich es zu verwirklichen
suchte, auf richtigem Wege gewesen sein.
Hinsichtlich dessen, was bei dem Geschichtsunterricht als Hauptsache
festzuhalten ist, stehe ich ganz auf dem Boden der revidierten Lehrpläne
von 1882: dies schlieſst nicht aus, daſs — abgesehen von den des Zusammen-
hangs wegen gegebenen Daten — in der Einleitung und in den Anmer-
kungen manches mitgeteilt ist, was gedruckt zu haben für den Schüler
vorteilhaft ist (z. B. geographische Übersichten), oder was sein Verständnis
vertieft und sein Interesse erhöht: hier ist das Interesse, das ich bei
meinen Schülern wahrzunehmen glaubte, für die Aufnahme vieler Punkte
maſsgebend gewesen. Man wird leicht erkennen, daſs manche Bemerkung
auch den Bedürfnissen des philologischen Unterrichts ihre Entstehung
verdankt, ganz vorzugsweise die drei Anhänge über griechische und
römische Litteraturgeschichte sowie über griechische Kunstgeschichte. Das
römische Altertum ist verhältnismäfsig ausführlicher behandelt, weil der
Schüler unserer Gymnasien tiefer in dieses eingeführt wird als in das
griechische; sind ja doch die Nachwirkungen des römischen Altertums
auch in der Gegenwart noch merklich genug. — Dennoch ist der Haupt-
sache nach nicht mehr in der Tabelle gegeben als in den verbreitetsten
Leitfäden. Sonst ist sie, wie die Cauersche u. a., auch für die Unter-
stufen des Unterrichts eingerichtet: hier bin ich Cauer möglichst gefolgt.
In der Einleitung habe ich Gesichtspunkte für eine einheitliche
Auffassung der Geschichte dargelegt und einiges eingereiht, worauf man
mehrfach Anlaſs haben wird im Unterricht zurückzukommen. Zu verant-
worten werde ich mich haben, daſs ich die Rassentheorie festgehalten
habe, während Joh. Ranke, Virchow u. a. Rassenunterschiede leugnen.
Als Mitherausgeber der ‘Jahresberichte der Geschichtswissenschaft’ habe
ich die Fortschritte der Prähistorie mit Interesse verfolgt, ja selbst über
sie mehrere Jahre lang berichtet: ich bezweifle, daſs die Rassenfrage
schon endgültig entschieden ist; vielleicht muſs sich die Anthropologie doch
noch einmal wieder an die Linguistik um Hülfe wenden. Im übrigen halten
doch auch andere einstweilen noch an der Rassentheorie fest. — Zu § 13
wolle man den Nachtrag S. 104 beachten.
Mag die Tabelle auch weiteren Kreisen willkommen sein.
Berlin, im Februar 1890.
Der Verfasser.
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