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Meyer, Edmund: Alte Geschichte. Berlin, 1890 (= Leitfaden der Geschichte in Tabellenform, Bd. 1)

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605 Schlacht bei Karchemisch: Necho von Nebukadnezar
geschlagen. (Vgl. S. 29 u. 30.)
550 Amasis, durch das Heer auf den Thron gebracht, Freund
des Polykrates, begünstigt die Fremden. Hohe Blüte
des Reichs, 20 000 Städte.
525 Psammenit, Amasis' Sohn, von Kambyses bei Pelusium geschlagen.
525--332 VI. Ägypten persische Provinz.

460--454 Aufstand des Inaros, von Athen unterstützt, von Megabyzos
niedergeschlagen.
405--340 Ägypten, unter der 29. und 30. Dynastie unabhängig, durch
Artaxerxes III. Ochus wieder unterworfen.
332--31 VII. Ägypten unter griechischen Königen (Alexander und den
Lagiden oder Ptolemäern).
VIII. Ägypten Provinz des römischen (zuletzt oströmischen)
638 n. Chr. Reiches.

Geographie: Ägypten, das in das Plateau der Sahara tief eingeschnittene,
15--30 km breite und 1000 km lange Nilthal von Syene (As-suan, unter
dem Wendekreise) bis zum Meer, zerfällt in 1) Ober-Ägypten (Haupt-
stadt Theben: Ruinen bei Luksor und Karnak), 2) Mittel-Ägypten,
(Hauptstadt Memphis bei Kairo. Von hier ab, ca. 7 Meilen weit,
gegen 70 Pyramiden. Vorstadt von Kairo Bulak, mit Museum, auf
einer Nilinsel) und 3) Unter - Ägypten (Delta, Hauptstadt Sais, am
westlichsten Nilarm).

Quellen: a) Schriftsteller: Manetho, ägyptischer Priester, ca. 250 v. Chr.,
Bibel, Herodot (5. Jh.), Diodorus-Siculus (1. Jh. v. Chr.). -- b) Denk-
mäler
: Pyramiden, Obelisken (der älteste, 2' hoch in Berlin; sonst in
Rom, Paris, New-York, in England u. s. w.), Tempel, Felsengräber, --
alle mit Inschriften. -- c) Urkunden auf Papyrus, (besonders das Toten-
buch). -- Die Schrift war dreifach: hieroglyphisch in Inschriften;
hieratisch, Kurrentschrift, in Urkunden; demotisch für den alltäg-
lichen Verkehr. Die Entzifferung gelang dem Franzosen Champollion-
Figeac
(+ 1832) auf Grund der in der dreisprachigen Inschrift von Rosette
vorkommenden Namen.

Verfassung-: Autokratisches erbliches Königstum: der König aus der Krieger-
kaste; das Volk in Kasten geteilt: Priester, Krieger, Gewerbetreibende,
Pächter, Hirten. -- Einteilung des Landes in Nomen (rotuoi)- gute
Rechtspflege mit schriftlichem Verfahren.

Religion: Ältere Götter: Ammon, Ra, Ptah, Neith (= Athene) u. a.,
jüngere: Thoth (Hermes), Pacht (Artemis), Hathor (Aphrodite) u. a.
Osiris, vermählt mit seiner Schwester Isis, Vater des Horus, Sinn-
bild der Fruchtbarkeit, wird von seinem Bruder Typhon, dem Sinn-
bild der Dürre, erschlagen und von Isis unter Klagen gesucht; sein
Sohn Horus rächt ihn. -- Glauben an die Seelenwanderung, daher
Tierdienst (bes. der Apis). -- Totengericht: Osiris Totenrichter.

Kultur: Anfänge der Wissenschaften, namentlich der Mathematik, Astro-
nomie und Medicin; hoch entwickelte Baukunst, der Skulptur und Malerei
dienten. Verfeinerung des äusseren Lebens und ausgebildete, z. t. üppige
Geselligkeit mit hoher und freier Stellung der Frauen. (Zahlreiche
bildliche Darstellungen des ganzen Lebens in Gräbern). -- Tief ethische
Auffassung des Lebens.

605 Schlacht bei Karchemisch: Necho von Nebukadnezar
geschlagen. (Vgl. S. 29 u. 30.)
550 Amasis, durch das Heer auf den Thron gebracht, Freund
des Polykrates, begünstigt die Fremden. Hohe Blüte
des Reichs, 20 000 Städte.
525 Psammenit, Amasis’ Sohn, von Kambyses bei Pelusium geschlagen.
525—332 VI. Ägypten persische Provinz.

460—454 Aufstand des Inaros, von Athen unterstützt, von Megabyzos
niedergeschlagen.
405—340 Ägypten, unter der 29. und 30. Dynastie unabhängig, durch
Artaxerxes III. Ochus wieder unterworfen.
332—31 VII. Ägypten unter griechischen Königen (Alexander und den
Lagiden oder Ptolemäern).
VIII. Ägypten Provinz des römischen (zuletzt oströmischen)
638 n. Chr. Reiches.

Geographie: Ägypten, das in das Plateau der Sahara tief eingeschnittene,
15—30 km breite und 1000 km lange Nilthal von Syene (As-suan, unter
dem Wendekreise) bis zum Meer, zerfällt in 1) Ober-Ägypten (Haupt-
stadt Theben: Ruinen bei Luksor und Karnak), 2) Mittel-Ägypten,
(Hauptstadt Memphis bei Kairo. Von hier ab, ca. 7 Meilen weit,
gegen 70 Pyramiden. Vorstadt von Kairo Bulak, mit Museum, auf
einer Nilinsel) und 3) Unter - Ägypten (Delta, Hauptstadt Sais, am
westlichsten Nilarm).

Quellen: a) Schriftsteller: Manetho, ägyptischer Priester, ca. 250 v. Chr.,
Bibel, Herodot (5. Jh.), Diodorus-Siculus (1. Jh. v. Chr.). — b) Denk-
mäler
: Pyramiden, Obelisken (der älteste, 2' hoch in Berlin; sonst in
Rom, Paris, New-York, in England u. s. w.), Tempel, Felsengräber, —
alle mit Inschriften. — c) Urkunden auf Papyrus, (besonders das Toten-
buch). — Die Schrift war dreifach: hieroglyphisch in Inschriften;
hieratisch, Kurrentschrift, in Urkunden; demotisch für den alltäg-
lichen Verkehr. Die Entzifferung gelang dem Franzosen Champollion-
Figeac
(† 1832) auf Grund der in der dreisprachigen Inschrift von Rosette
vorkommenden Namen.

Verfassung-: Autokratisches erbliches Königstum: der König aus der Krieger-
kaste; das Volk in Kasten geteilt: Priester, Krieger, Gewerbetreibende,
Pächter, Hirten. — Einteilung des Landes in Nomen (rotuoi)- gute
Rechtspflege mit schriftlichem Verfahren.

Religion: Ältere Götter: Ammon, Ra, Ptah, Neith (= Athene) u. a.,
jüngere: Thoth (Hermes), Pacht (Artemis), Hathor (Aphrodite) u. a.
Osiris, vermählt mit seiner Schwester Isis, Vater des Horus, Sinn-
bild der Fruchtbarkeit, wird von seinem Bruder Typhon, dem Sinn-
bild der Dürre, erschlagen und von Isis unter Klagen gesucht; sein
Sohn Horus rächt ihn. — Glauben an die Seelenwanderung, daher
Tierdienst (bes. der Apis). — Totengericht: Osiris Totenrichter.

Kultur: Anfänge der Wissenschaften, namentlich der Mathematik, Astro-
nomie und Medicin; hoch entwickelte Baukunst, der Skulptur und Malerei
dienten. Verfeinerung des äuſseren Lebens und ausgebildete, z. t. üppige
Geselligkeit mit hoher und freier Stellung der Frauen. (Zahlreiche
bildliche Darstellungen des ganzen Lebens in Gräbern). — Tief ethische
Auffassung des Lebens.

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[— 26 —/0036] 605 Schlacht bei Karchemisch: Necho von Nebukadnezar geschlagen. (Vgl. S. 29 u. 30.) 550 Amasis, durch das Heer auf den Thron gebracht, Freund des Polykrates, begünstigt die Fremden. Hohe Blüte des Reichs, 20 000 Städte. 525 Psammenit, Amasis’ Sohn, von Kambyses bei Pelusium geschlagen. 525—332 VI. Ägypten persische Provinz. 460—454 Aufstand des Inaros, von Athen unterstützt, von Megabyzos niedergeschlagen. 405—340 Ägypten, unter der 29. und 30. Dynastie unabhängig, durch Artaxerxes III. Ochus wieder unterworfen. 332—31 VII. Ägypten unter griechischen Königen (Alexander und den Lagiden oder Ptolemäern). VIII. Ägypten Provinz des römischen (zuletzt oströmischen) 638 n. Chr. Reiches. Geographie: Ägypten, das in das Plateau der Sahara tief eingeschnittene, 15—30 km breite und 1000 km lange Nilthal von Syene (As-suan, unter dem Wendekreise) bis zum Meer, zerfällt in 1) Ober-Ägypten (Haupt- stadt Theben: Ruinen bei Luksor und Karnak), 2) Mittel-Ägypten, (Hauptstadt Memphis bei Kairo. Von hier ab, ca. 7 Meilen weit, gegen 70 Pyramiden. Vorstadt von Kairo Bulak, mit Museum, auf einer Nilinsel) und 3) Unter - Ägypten (Delta, Hauptstadt Sais, am westlichsten Nilarm). Quellen: a) Schriftsteller: Manetho, ägyptischer Priester, ca. 250 v. Chr., Bibel, Herodot (5. Jh.), Diodorus-Siculus (1. Jh. v. Chr.). — b) Denk- mäler: Pyramiden, Obelisken (der älteste, 2' hoch in Berlin; sonst in Rom, Paris, New-York, in England u. s. w.), Tempel, Felsengräber, — alle mit Inschriften. — c) Urkunden auf Papyrus, (besonders das Toten- buch). — Die Schrift war dreifach: hieroglyphisch in Inschriften; hieratisch, Kurrentschrift, in Urkunden; demotisch für den alltäg- lichen Verkehr. Die Entzifferung gelang dem Franzosen Champollion- Figeac († 1832) auf Grund der in der dreisprachigen Inschrift von Rosette vorkommenden Namen. Verfassung-: Autokratisches erbliches Königstum: der König aus der Krieger- kaste; das Volk in Kasten geteilt: Priester, Krieger, Gewerbetreibende, Pächter, Hirten. — Einteilung des Landes in Nomen (rotuoi)- gute Rechtspflege mit schriftlichem Verfahren. Religion: Ältere Götter: Ammon, Ra, Ptah, Neith (= Athene) u. a., jüngere: Thoth (Hermes), Pacht (Artemis), Hathor (Aphrodite) u. a. Osiris, vermählt mit seiner Schwester Isis, Vater des Horus, Sinn- bild der Fruchtbarkeit, wird von seinem Bruder Typhon, dem Sinn- bild der Dürre, erschlagen und von Isis unter Klagen gesucht; sein Sohn Horus rächt ihn. — Glauben an die Seelenwanderung, daher Tierdienst (bes. der Apis). — Totengericht: Osiris Totenrichter. Kultur: Anfänge der Wissenschaften, namentlich der Mathematik, Astro- nomie und Medicin; hoch entwickelte Baukunst, der Skulptur und Malerei dienten. Verfeinerung des äuſseren Lebens und ausgebildete, z. t. üppige Geselligkeit mit hoher und freier Stellung der Frauen. (Zahlreiche bildliche Darstellungen des ganzen Lebens in Gräbern). — Tief ethische Auffassung des Lebens.

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Zitationshilfe: Meyer, Edmund: Alte Geschichte. Berlin, 1890 (= Leitfaden der Geschichte in Tabellenform, Bd. 1), S. — 26 —. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_geschichte_1890/36>, abgerufen am 21.11.2024.