Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716.

Bild:
<< vorherige Seite

ewige Ruhe zu versetzen. Gleichwie nun der seligverstorbene Herr seinen Beruff zu uns ansahe / wie das Gesichte Pauli in der Nacht / da es hieß: Komm herab und hilff uns: Also mögen wir uns bey seiner Abfoderung aus dieser Welt versichern / daß Er die Stimme seines Erlösers gehöret / da es geheissen: Komm herauff zum Himmel / und laß Dir helffen / daß deine Seele genese ewiglich.

Nun wir zweifeln keinesweges / es sey dieses an dem seligen Hrn. SUP: erfüllet / und der HErr habe seine Seele angenommen zu ewigen Ehren / gegen welche alle Ehre und Herrlichkeit dieser Welt für nichts zu achten. Der HERR wolle denn auch die Seinigen leiten mit seinem Raht / und Sie selbst auch zu Ehren annehmen / und Weisheit und Segen verleihen Kind und Kindes Kindern. Nicht weniger die Hochbetrübte Frau Wittwe / Frauen Töchtere / und geehrteste Herren Schwieger-Söhne kräfftiglich trösten und auffrichten / und des väterlichen Segens und Gebeths beständig geniessen lassen.

Im übrigen nehmen wir Gelegenheit aus dem von dem seligen Herrn in denen Wochen-Predigten erklärten Briefe an die Hebräer uns zu ermuntern / daß wir gedencken an diesen theuren Lehrer / der uns das Wort GOttes gesagt / daß wir sein Ende anschauen / wie sichs gebühret / und seinen Glauben nicht weniger beständig / als itzo seiner Leiche mit aller Liebe nachfolgen.Cap. XIII. 8. Welches wir uns destomehr versichern können / je Volck-reicher und ansehnlicher sich diese hochgeehrteste Versammlung in diesem Trauer-Hause anfinden wollen. GOtt vergelte einem jeden meiner hochzuehrenden Herren solche Gunst und Ehren-Bezeugung / und lasse es in den Augen der gantzen Stadt hochgeachtet seyn / daß der HErr durch ihre Christliche Zuneigung und Ehrenleistung auch den Leichnam des hochsehligen Herr SUPERINTENDENTEN anitzo läßt zu Ehren annehmen / und auffs ansehnlichste zu seiner Ruhe-Stäte hinbegleiten.

ewige Ruhe zu versetzen. Gleichwie nun der seligverstorbene Herr seinen Beruff zu uns ansahe / wie das Gesichte Pauli in der Nacht / da es hieß: Komm herab und hilff uns: Also mögen wir uns bey seiner Abfoderung aus dieser Welt versichern / daß Er die Stimme seines Erlösers gehöret / da es geheissen: Komm herauff zum Himmel / und laß Dir helffen / daß deine Seele genese ewiglich.

Nun wir zweifeln keinesweges / es sey dieses an dem seligen Hrn. SUP: erfüllet / und der HErr habe seine Seele angenommen zu ewigen Ehren / gegen welche alle Ehre und Herrlichkeit dieser Welt für nichts zu achten. Der HERR wolle denn auch die Seinigen leiten mit seinem Raht / und Sie selbst auch zu Ehren annehmen / und Weisheit und Segen verleihen Kind und Kindes Kindern. Nicht weniger die Hochbetrübte Frau Wittwe / Frauen Töchtere / und geehrteste Herren Schwieger-Söhne kräfftiglich trösten und auffrichten / und des väterlichen Segens und Gebeths beständig geniessen lassen.

Im übrigen nehmen wir Gelegenheit aus dem von dem seligen Herrn in denen Wochen-Predigten erklärten Briefe an die Hebräer uns zu ermuntern / daß wir gedencken an diesen theuren Lehrer / der uns das Wort GOttes gesagt / daß wir sein Ende anschauen / wie sichs gebühret / und seinen Glauben nicht weniger beständig / als itzo seiner Leiche mit aller Liebe nachfolgen.Cap. XIII. 8. Welches wir uns destomehr versichern können / je Volck-reicher und ansehnlicher sich diese hochgeehrteste Versam̃lung in diesem Trauer-Hause anfinden wollen. GOtt vergelte einem jeden meiner hochzuehrenden Herren solche Gunst und Ehren-Bezeugung / und lasse es in den Augen der gantzen Stadt hochgeachtet seyn / daß der HErr durch ihre Christliche Zuneigung und Ehrenleistung auch den Leichnam des hochsehligen Herr SUPERINTENDENTEN anitzo läßt zu Ehren annehmen / und auffs ansehnlichste zu seiner Ruhe-Stäte hinbegleiten.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0063" n="61"/>
ewige Ruhe zu versetzen. Gleichwie                      nun der seligverstorbene Herr seinen Beruff zu uns ansahe / wie das Gesichte                      Pauli in der Nacht / da es hieß: Komm herab und hilff uns: Also mögen wir uns                      bey seiner Abfoderung aus dieser Welt versichern / daß Er die Stimme seines                      Erlösers gehöret / da es geheissen: Komm herauff zum Himmel / und laß Dir                      helffen / daß deine Seele genese ewiglich.</p>
        <p>Nun wir zweifeln keinesweges / es sey dieses an dem seligen Hrn. SUP: erfüllet /                      und der HErr habe seine Seele angenommen zu ewigen Ehren / gegen welche alle                      Ehre und Herrlichkeit dieser Welt für nichts zu achten. Der HERR wolle denn auch                      die Seinigen leiten mit seinem Raht / und Sie selbst auch zu Ehren annehmen /                      und Weisheit und Segen verleihen Kind und Kindes Kindern. Nicht weniger die                      Hochbetrübte Frau Wittwe / Frauen Töchtere / und geehrteste Herren                      Schwieger-Söhne kräfftiglich trösten und auffrichten / und des väterlichen                      Segens und Gebeths beständig geniessen lassen.</p>
        <p>Im übrigen nehmen wir Gelegenheit aus dem von dem seligen Herrn in denen                      Wochen-Predigten erklärten Briefe an die Hebräer uns zu ermuntern / daß wir                      gedencken an diesen theuren Lehrer / der uns das Wort GOttes gesagt / daß wir                      sein Ende anschauen / wie sichs gebühret / und seinen Glauben nicht weniger                      beständig / als itzo seiner Leiche mit aller Liebe nachfolgen.<note place="left">Cap. XIII. 8.</note> Welches wir uns destomehr                      versichern können / je Volck-reicher und ansehnlicher sich diese hochgeehrteste                          Versam&#x0303;lung in diesem Trauer-Hause anfinden wollen. GOtt                      vergelte einem jeden meiner hochzuehrenden Herren solche Gunst und                      Ehren-Bezeugung / und lasse es in den Augen der gantzen Stadt hochgeachtet seyn                      / daß der HErr durch ihre Christliche Zuneigung und Ehrenleistung auch den                      Leichnam des hochsehligen Herr SUPERINTENDENTEN anitzo läßt zu Ehren annehmen /                      und auffs ansehnlichste zu seiner Ruhe-Stäte hinbegleiten.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[61/0063] ewige Ruhe zu versetzen. Gleichwie nun der seligverstorbene Herr seinen Beruff zu uns ansahe / wie das Gesichte Pauli in der Nacht / da es hieß: Komm herab und hilff uns: Also mögen wir uns bey seiner Abfoderung aus dieser Welt versichern / daß Er die Stimme seines Erlösers gehöret / da es geheissen: Komm herauff zum Himmel / und laß Dir helffen / daß deine Seele genese ewiglich. Nun wir zweifeln keinesweges / es sey dieses an dem seligen Hrn. SUP: erfüllet / und der HErr habe seine Seele angenommen zu ewigen Ehren / gegen welche alle Ehre und Herrlichkeit dieser Welt für nichts zu achten. Der HERR wolle denn auch die Seinigen leiten mit seinem Raht / und Sie selbst auch zu Ehren annehmen / und Weisheit und Segen verleihen Kind und Kindes Kindern. Nicht weniger die Hochbetrübte Frau Wittwe / Frauen Töchtere / und geehrteste Herren Schwieger-Söhne kräfftiglich trösten und auffrichten / und des väterlichen Segens und Gebeths beständig geniessen lassen. Im übrigen nehmen wir Gelegenheit aus dem von dem seligen Herrn in denen Wochen-Predigten erklärten Briefe an die Hebräer uns zu ermuntern / daß wir gedencken an diesen theuren Lehrer / der uns das Wort GOttes gesagt / daß wir sein Ende anschauen / wie sichs gebühret / und seinen Glauben nicht weniger beständig / als itzo seiner Leiche mit aller Liebe nachfolgen. Welches wir uns destomehr versichern können / je Volck-reicher und ansehnlicher sich diese hochgeehrteste Versam̃lung in diesem Trauer-Hause anfinden wollen. GOtt vergelte einem jeden meiner hochzuehrenden Herren solche Gunst und Ehren-Bezeugung / und lasse es in den Augen der gantzen Stadt hochgeachtet seyn / daß der HErr durch ihre Christliche Zuneigung und Ehrenleistung auch den Leichnam des hochsehligen Herr SUPERINTENDENTEN anitzo läßt zu Ehren annehmen / und auffs ansehnlichste zu seiner Ruhe-Stäte hinbegleiten. Cap. XIII. 8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_israeliter_1716
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_israeliter_1716/63
Zitationshilfe: Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_israeliter_1716/63>, abgerufen am 21.11.2024.