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Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716.

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Fortunate senex, quo nemo beatior alter, Dum tibi victorum nunc diadema datum. Vivis & egregium duxisti a morte triumphum. Vivis, nil Lachesis saeva nocere potest. Non moritur, quam vis moriatur, vivit in ipsa Morte, cui pietas anchora sacra fuit. Interea mores Ecclesia moesta requiret Illius, & nomen tempora sera canent. Optabunt vocem cives modo tempus in omne, Dum coelum stellas, dum vehet amnis aquas. Quod super est, adflicta domus depone querelas Atque VIRI TANTI desine flere necem. Qvi viduas facit atque orbos vel utroque parente Respicit, is (voveo) tristia fata levet, Ipse quiescat humo placide compostus in urna, Crypta stet inscripto carmine pulla brevi: Antetulit rebus coelestia cuncta caducis, Haec quem defunctum scrobs memoranda tegit.

P. C. MARS. Hildes. Gymn. Andr. Alumnus.

ACh leyder! was entsteht bey diesen Trauer-Tagen? Was für ein Thränen-See erschrecket das Gesicht? Man höret überall ein ungemeines Klagen / Daß uns entzogen sey der Sonnen klares Licht. Hat lauter Nebel-Thau die liebe Stadt umgeben? Stellt sich ein Unfall denn stets nach dem andern ein? Soll man denn immerhin in Finsternissen leben / Und so entfernet sehn gewünschten Glantz und Schein? Kaum hat man überlebt / daß jüngst der Erden-Rachen Ein auserleßnes Paar riß durch den Tod dahin Aus dieser Zions-Burg; bey so bestalten Sachen Sehr viel' in Leyd gesetzt / bestürtzet Geist und Sinn: So muß sich leyder nun der Zähren-Fluß vermehren Bey jedermänniglich / da wir von neuen sehn Den schmertzlichen Verlust der süssen Himmels-Lehren / Die wie ein sanffter Wind durch unsern Garten wehn /
Fortunate senex, quo nemo beatior alter, Dum tibi victorum nunc diadema datum. Vivis & egregium duxisti à morte triumphum. Vivis, nil Lachesis saeva nocere potest. Non moritur, quam vis moriatur, vivit in ipsa Morte, cui pietas anchora sacra fuit. Interea mores Ecclesia moesta requiret Illius, & nomen tempora sera canent. Optabunt vocem cives modo tempus in omne, Dum coelum stellas, dum vehet amnis aquas. Quod super est, adflicta domus depone querelas Atque VIRI TANTI desine flere necem. Qvi viduas facit atque orbos vel utroque parente Respicit, is (voveo) tristia fata levet, Ipse quiescat humo placide compostus in urna, Crypta stet inscripto carmine pulla brevi: Antetulit rebus coelestia cuncta caducis, Haec quem defunctum scrobs memoranda tegit.

P. C. MARS. Hildes. Gymn. Andr. Alumnus.

ACh leyder! was entsteht bey diesen Trauer-Tagen? Was für ein Thränen-See erschrecket das Gesicht? Man höret überall ein ungemeines Klagen / Daß uns entzogen sey der Sonnen klares Licht. Hat lauter Nebel-Thau die liebe Stadt umgeben? Stellt sich ein Unfall denn stets nach dem andern ein? Soll man denn immerhin in Finsternissen leben / Und so entfernet sehn gewünschten Glantz und Schein? Kaum hat man überlebt / daß jüngst der Erden-Rachen Ein auserleßnes Paar riß durch den Tod dahin Aus dieser Zions-Burg; bey so bestalten Sachen Sehr viel’ in Leyd gesetzt / bestürtzet Geist und Sinn: So muß sich leyder nun der Zähren-Fluß vermehren Bey jedermänniglich / da wir von neuen sehn Den schmertzlichen Verlust der süssen Himmels-Lehren / Die wie ein sanffter Wind durch unsern Garten wehn /
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[83/0087] Fortunate senex, quo nemo beatior alter, Dum tibi victorum nunc diadema datum. Vivis & egregium duxisti à morte triumphum. Vivis, nil Lachesis saeva nocere potest. Non moritur, quam vis moriatur, vivit in ipsa Morte, cui pietas anchora sacra fuit. Interea mores Ecclesia moesta requiret Illius, & nomen tempora sera canent. Optabunt vocem cives modo tempus in omne, Dum coelum stellas, dum vehet amnis aquas. Quod super est, adflicta domus depone querelas Atque VIRI TANTI desine flere necem. Qvi viduas facit atque orbos vel utroque parente Respicit, is (voveo) tristia fata levet, Ipse quiescat humo placide compostus in urna, Crypta stet inscripto carmine pulla brevi: Antetulit rebus coelestia cuncta caducis, Haec quem defunctum scrobs memoranda tegit. P. C. MARS. Hildes. Gymn. Andr. Alumnus. ACh leyder! was entsteht bey diesen Trauer-Tagen? Was für ein Thränen-See erschrecket das Gesicht? Man höret überall ein ungemeines Klagen / Daß uns entzogen sey der Sonnen klares Licht. Hat lauter Nebel-Thau die liebe Stadt umgeben? Stellt sich ein Unfall denn stets nach dem andern ein? Soll man denn immerhin in Finsternissen leben / Und so entfernet sehn gewünschten Glantz und Schein? Kaum hat man überlebt / daß jüngst der Erden-Rachen Ein auserleßnes Paar riß durch den Tod dahin Aus dieser Zions-Burg; bey so bestalten Sachen Sehr viel’ in Leyd gesetzt / bestürtzet Geist und Sinn: So muß sich leyder nun der Zähren-Fluß vermehren Bey jedermänniglich / da wir von neuen sehn Den schmertzlichen Verlust der süssen Himmels-Lehren / Die wie ein sanffter Wind durch unsern Garten wehn /

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Zitationshilfe: Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_israeliter_1716/87>, abgerufen am 21.11.2024.