Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876.auf die im Herbstwinde leise rauschenden Bäume des Sie fuhr schaudernd zusammen -- ihr Vater war "Was ziehn dort für Lichter auf der Straße längs Jenatsch warf einen scharfen Blick hinüber. "Es auf die im Herbſtwinde leiſe rauſchenden Bäume des Sie fuhr ſchaudernd zuſammen — ihr Vater war „Was ziehn dort für Lichter auf der Straße längs Jenatſch warf einen ſcharfen Blick hinüber. „Es <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0305" n="295"/> auf die im Herbſtwinde leiſe rauſchenden Bäume des<lb/> riedberger Schloßgartens nieder.</p><lb/> <p>Sie fuhr ſchaudernd zuſammen — ihr Vater war<lb/> vor ihr aufgeſtiegen — und blickte, von Jürg ſich ab¬<lb/> wendend, ins Dunkel hinaus.</p><lb/> <p>„Was ziehn dort für Lichter auf der Straße längs<lb/> dem Heinzenberg, iſt es ein Todtengeleit?“ fragte ſie<lb/> auf das jenſeitige Rheinufer deutend.</p><lb/> <p>Jenatſch warf einen ſcharfen Blick hinüber. „Es<lb/> ſind die Fackeln des Herzogs, der im Schutze der Nacht<lb/> hinunter nach Chur fährt,“ ſagte er, blickte noch ein¬<lb/> mal in ihre naſſen Augen, küßte ihr dann raſch die<lb/> Hand und eilte von hinnen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [295/0305]
auf die im Herbſtwinde leiſe rauſchenden Bäume des
riedberger Schloßgartens nieder.
Sie fuhr ſchaudernd zuſammen — ihr Vater war
vor ihr aufgeſtiegen — und blickte, von Jürg ſich ab¬
wendend, ins Dunkel hinaus.
„Was ziehn dort für Lichter auf der Straße längs
dem Heinzenberg, iſt es ein Todtengeleit?“ fragte ſie
auf das jenſeitige Rheinufer deutend.
Jenatſch warf einen ſcharfen Blick hinüber. „Es
ſind die Fackeln des Herzogs, der im Schutze der Nacht
hinunter nach Chur fährt,“ ſagte er, blickte noch ein¬
mal in ihre naſſen Augen, küßte ihr dann raſch die
Hand und eilte von hinnen.
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