Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876.Siebentes Kapitel. Herzog Heinrich hatte sich in Chur das stattliche Haus Kaum hatte sich der herzogliche Haushalt so stan¬ Siebentes Kapitel. Herzog Heinrich hatte ſich in Chur das ſtattliche Haus Kaum hatte ſich der herzogliche Haushalt ſo ſtan¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0306"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b #fr">Siebentes Kapitel.</hi><lb/> </head> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Herzog Heinrich hatte ſich in Chur das ſtattliche Haus<lb/> des Ritters Doctor Fortunatus Sprecher zum Quartier er¬<lb/> wählt. Der gelehrte Bündner ſtellte es ihm mit freudigem<lb/> Dienſteifer zur Verfügung, denn es war von jeher ſein<lb/> Ehrgeiz und ſein Glück geweſen, ſich edeln hiſtoriſchen<lb/> Perſönlichkeiten zu nähern und mit ihnen in einem<lb/> ſeinem Geſchichtswerke gedeihlichen Verkehr zu bleiben.</p><lb/> <p>Kaum hatte ſich der herzogliche Haushalt ſo ſtan¬<lb/> desgemäß, wie es in dem republikaniſchen Berglande<lb/> möglich war, in den beſten Gemächern der raumreichen<lb/> patriziſchen Wohnung eingerichtet, als nach einer Reihe<lb/> von düſtern ſtürmiſchen Tagen der Schnee in ſchweren<lb/> Flocken zu fallen begann. Der Winter brach früh<lb/> herein und die weiße Decke blieb auf den ſteilen Dächern<lb/> und ernſthaften Stufengiebeln der alten Biſchofsſtadt faſt<lb/> ohne Unterbruch liegen, bis am Ende des Hornungs<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0306]
Siebentes Kapitel.
Herzog Heinrich hatte ſich in Chur das ſtattliche Haus
des Ritters Doctor Fortunatus Sprecher zum Quartier er¬
wählt. Der gelehrte Bündner ſtellte es ihm mit freudigem
Dienſteifer zur Verfügung, denn es war von jeher ſein
Ehrgeiz und ſein Glück geweſen, ſich edeln hiſtoriſchen
Perſönlichkeiten zu nähern und mit ihnen in einem
ſeinem Geſchichtswerke gedeihlichen Verkehr zu bleiben.
Kaum hatte ſich der herzogliche Haushalt ſo ſtan¬
desgemäß, wie es in dem republikaniſchen Berglande
möglich war, in den beſten Gemächern der raumreichen
patriziſchen Wohnung eingerichtet, als nach einer Reihe
von düſtern ſtürmiſchen Tagen der Schnee in ſchweren
Flocken zu fallen begann. Der Winter brach früh
herein und die weiße Decke blieb auf den ſteilen Dächern
und ernſthaften Stufengiebeln der alten Biſchofsſtadt faſt
ohne Unterbruch liegen, bis am Ende des Hornungs
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |