Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876.vorzulegen. "Auf dem Hospiz der Maloja," begann er "Sitzt als Wirth der Scapi, ein Lombarde, also "Hörte ich, freilich halb im Schlummer, neben "Jakob Robustelli von Grosotto ist ein ausbündi¬ "Dieser Robustelli," sagte Waser mit Gewicht, "Wohl möglich! Das ist nicht die Hauptsache. "Ich hörte seinen Namen nicht," antwortete der "Du weißt ihn! . . . . Heraus damit!" drang "Jürg, Du kennst mich! Du weißt, daß ich vorzulegen. „Auf dem Hoſpiz der Maloja,“ begann er „Sitzt als Wirth der Scapi, ein Lombarde, alſo „Hörte ich, freilich halb im Schlummer, neben „Jakob Robuſtelli von Groſotto iſt ein ausbündi¬ „Dieſer Robuſtelli,“ ſagte Waſer mit Gewicht, „Wohl möglich! Das iſt nicht die Hauptſache. „Ich hörte ſeinen Namen nicht,“ antwortete der „Du weißt ihn! . . . . Heraus damit!“ drang „Jürg, Du kennſt mich! Du weißt, daß ich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0072" n="62"/> vorzulegen. „Auf dem Hoſpiz der Maloja,“ begann er<lb/> vorſichtig.</p><lb/> <p>„Sitzt als Wirth der Scapi, ein Lombarde, alſo<lb/> mit den Spaniern einverſtanden. Weiter.“</p><lb/> <p>„Hörte ich, freilich halb im Schlummer, neben<lb/> meinem Schlafkämmerlein ein Zwiegeſpräch. Ich glaubte,<lb/> es ſei von Dir dir Rede. — Wer iſt Robuſtelli?“</p><lb/> <p>„Jakob Robuſtelli von Groſotto iſt ein ausbündi¬<lb/> ger Schuft, ein Dreckritter, durch Kornwucher reich und<lb/> durch ſpaniſche Gunſt adelich geworden, der Patron und<lb/> Spießgeſelle aller Malandrini und Straßenräuber, —<lb/> jeder Miſſethat und jeden Verrathes fähig!“</p><lb/> <p>„Dieſer Robuſtelli,“ ſagte Waſer mit Gewicht,<lb/> „trachtet Dir, wenn ich richtig hörte, nach dem Leben.“</p><lb/> <p>„Wohl möglich! Das iſt nicht die Hauptſache.<lb/> Wer war der Andere, mit dem er zettelte?“ —</p><lb/> <p>„Ich hörte ſeinen Namen nicht,“ antwortete der<lb/> Zürcher, der es für Pflicht hielt, dem Herrn Pompejus<lb/> das Geheimniß zu bewahren, und als Jenatſch ihn<lb/> drohend anblitzte, fuhr er herzhaft fort: „Und wüßt'<lb/> ich den Namen, ſo will ich ihn nicht nennen!“</p><lb/> <p>„Du weißt ihn! . . . . Heraus damit!“ drang<lb/> Jenatſch auf ihn ein.</p><lb/> <p>„Jürg, Du kennſt mich! Du weißt, daß ich<lb/> mir dieſe Fauſtrechtmanieren nicht gefallen laſſe, ich<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [62/0072]
vorzulegen. „Auf dem Hoſpiz der Maloja,“ begann er
vorſichtig.
„Sitzt als Wirth der Scapi, ein Lombarde, alſo
mit den Spaniern einverſtanden. Weiter.“
„Hörte ich, freilich halb im Schlummer, neben
meinem Schlafkämmerlein ein Zwiegeſpräch. Ich glaubte,
es ſei von Dir dir Rede. — Wer iſt Robuſtelli?“
„Jakob Robuſtelli von Groſotto iſt ein ausbündi¬
ger Schuft, ein Dreckritter, durch Kornwucher reich und
durch ſpaniſche Gunſt adelich geworden, der Patron und
Spießgeſelle aller Malandrini und Straßenräuber, —
jeder Miſſethat und jeden Verrathes fähig!“
„Dieſer Robuſtelli,“ ſagte Waſer mit Gewicht,
„trachtet Dir, wenn ich richtig hörte, nach dem Leben.“
„Wohl möglich! Das iſt nicht die Hauptſache.
Wer war der Andere, mit dem er zettelte?“ —
„Ich hörte ſeinen Namen nicht,“ antwortete der
Zürcher, der es für Pflicht hielt, dem Herrn Pompejus
das Geheimniß zu bewahren, und als Jenatſch ihn
drohend anblitzte, fuhr er herzhaft fort: „Und wüßt'
ich den Namen, ſo will ich ihn nicht nennen!“
„Du weißt ihn! . . . . Heraus damit!“ drang
Jenatſch auf ihn ein.
„Jürg, Du kennſt mich! Du weißt, daß ich
mir dieſe Fauſtrechtmanieren nicht gefallen laſſe, ich
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