Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.und hette sie noch länger belägeren müssen/ wo nicht einer von den Zophyrus [unleserliches Material]ufft Dario mit seinem schaden. semme/ namens Zophyrus disen list erdacht hette/ man solte jhm ohren und nasen abschneiden/ und darauff wolte er sich zum feind verfügen/ sagen Darius hette ihn also schändlich tractiren lassen/ weilen er ihme gerahten die belägerung auffzuheben und abzuziehen. Dis alles nun geschahe. Die Babylonier trauten disem Zophyro. Der in einem/ und dem anderen auß fall sich tapfer gehalten/ schaden gethan deß Cyri Volk/ wiewol alles nur under dem schein. Hierauff übergaben die ohnfürsichtigen Babylonier disem eine Porten/ durch welche er Darium und sem Kriegsvolk hineingelassen. Ward also die mächtige Statt Babylon wider under Darij gewalt gebracht. Darius bezwinge wil[unleserliches Material] und le[unleserliches Material]. Etwas zeit hernach/ versahe sich Darius mit gewaltiger macht zu wasser und zu land/ bezwang die Thracier und Scythen / liesse eine Schiffbruggen über die Donau schlagen/ und wolte weit in Europpam hineingehen/ wo er nicht wegen eingefallenen hungers under seine Soldaten/ wider hette zuruk ziehen müssen. Die Spartaner um der streithändlen willen/ welche Cleomenos und Demaratus miteinander hatten/ nach dem Leonidas in der engen clausen bej Thermopylae erschlagen worden von den Persen/ gerieten auch under Darij joch. Um dise zeiten/ solle in Italien auch/ wo nun Sybari[unleserliches Material]er [unleserliches Material]leg in Italien. das Königreich Neapolis ist/ zwischen den beden namhafften stäten Sybaris und Croton, der Krieg sich erhebt haben/ in welchem die von Crotone, under ihrem dapferen Feldobersten Milone, die Sybariten geschlagen und den sig erhalten haben. Dictatores zu Rom. Zu Rom wolten die sachen nicht recht gehen / darum auffs neüe das Regiment geändert/ und sind Dictatores erwehlet worden / welche bis auff die zeiten deß ersten Römischen Käisers Julij Caesaris verbliben. ein Dictator aber zu Rom war ein solcher/ welcher Jahr der We[unleserliches Material] 3460. müßte alle uneinigkeiten stillen/ rechtshändel schlichten/ und den Krieg führen wider die Feind/ auch dörffte niemand von disem zu einem höheren Appellieren, aller gewalt/ thun und lassen ohn menniglichs einred stund bej ihm. Damit aber kein mißbrauch deß gewalts thete einschleichen/ solte dise herrlichkeit und macht/ bej einem nur ein jahr wehren. Der erste Dictator ware Titus Largius Flavus, dessen gleichsam General Lieutenant Spurius Cas[unleserliches Material]us Viscelli[unleserliches Material]us gewesen. und hette sie noch länger belägeren müssen/ wo nicht einer von den Zophyrus [unleserliches Material]ufft Dario mit seinem schaden. sem̃e/ namens Zophyrus disen list erdacht hette/ man solte jhm ohren und nasen abschneiden/ und darauff wolte er sich zum feind verfügen/ sagen Darius hette ihn also schändlich tractiren lassen/ weilen er ihme gerahten die belägerung auffzuheben und abzuziehen. Dis alles nun geschahe. Die Babylonier trauten disem Zophyro. Der in einem/ und dem anderen auß fall sich tapfer gehalten/ schaden gethan deß Cyri Volk/ wiewol alles nur under dem schein. Hierauff übergaben die ohnfürsichtigen Babylonier disem eine Porten/ durch welche er Darium und sem Kriegsvolk hineingelassen. Ward also die mächtige Statt Babylon wider under Darij gewalt gebracht. Darius bezwinge wil[unleserliches Material] und le[unleserliches Material]. Etwas zeit hernach/ versahe sich Darius mit gewaltiger macht zu wasser und zu land/ bezwang die Thracier und Scythen / liesse eine Schiffbruggen über die Donau schlagen/ und wolte weit in Europpam hineingehen/ wo er nicht wegen eingefallenen hungers under seine Soldaten/ wider hette zuruk ziehen müssen. Die Spartaner um der streithändlen willen/ welche Cleomenos und Demaratus miteinander hatten/ nach dem Leonidas in der engen clausen bej Thermopylae erschlagen worden von den Persen/ gerieten auch under Darij joch. Um dise zeiten/ solle in Italien auch/ wo nun Sybari[unleserliches Material]er [unleserliches Material]leg in Italien. das Königreich Neapolis ist/ zwischen den beden namhafften stäten Sybaris und Croton, der Krieg sich erhebt haben/ in welchem die von Crotone, under ihrem dapferen Feldobersten Milone, die Sybariten geschlagen und den sig erhalten haben. Dictatores zu Rom. Zu Rom wolten die sachen nicht recht gehen / darum auffs neüe das Regiment geändert/ und sind Dictatores erwehlet wordẽ / welche bis auff die zeiten deß ersten Römischen Käisers Julij Caesaris verbliben. ein Dictator aber zu Rom war ein solcher/ welcher Jahr der We[unleserliches Material] 3460. müßte alle uneinigkeiten stillen/ rechtshändel schlichten/ und den Krieg führen wider die Feind/ auch dörffte niemand von disem zu einem höheren Appellieren, aller gewalt/ thun und lassen ohn menniglichs einred stund bej ihm. Damit aber kein mißbrauch deß gewalts thete einschleichen/ solte dise herrlichkeit und macht/ bej einem nur ein jahr wehren. Der erste Dictator ware Titus Largius Flavus, dessen gleichsam General Lieutenant Spurius Cas[unleserliches Material]us Viscelli[unleserliches Material]us gewesen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0103" n="73"/> und hette sie noch länger belägeren müssen/ wo nicht einer von den <note place="right">Zophyrus <gap reason="illegible"/>ufft Dario mit seinem schaden.</note> sem̃e/ namens Zophyrus disen list erdacht hette/ man solte jhm ohren und nasen abschneiden/ und darauff wolte er sich zum feind verfügen/ sagen Darius hette ihn also schändlich tractiren lassen/ weilen er ihme gerahten die belägerung auffzuheben und abzuziehen. Dis alles nun geschahe. Die Babylonier trauten disem Zophyro. Der in einem/ und dem anderen auß fall sich tapfer gehalten/ schaden gethan deß Cyri Volk/ wiewol alles nur under dem schein. Hierauff übergaben die ohnfürsichtigen Babylonier disem eine Porten/ durch welche er Darium und sem Kriegsvolk hineingelassen. Ward also die mächtige Statt Babylon wider under Darij gewalt gebracht.</p> <p><note place="right">Darius bezwinge wil<gap reason="illegible"/> und le<gap reason="illegible"/>.</note> Etwas zeit hernach/ versahe sich Darius mit gewaltiger macht zu wasser und zu land/ bezwang die Thracier und Scythen / liesse eine Schiffbruggen über die Donau schlagen/ und wolte weit in Europpam hineingehen/ wo er nicht wegen eingefallenen hungers under seine Soldaten/ wider hette zuruk ziehen müssen. Die Spartaner um der streithändlen willen/ welche Cleomenos und Demaratus miteinander hatten/ nach dem Leonidas in der engen clausen bej Thermopylae erschlagen worden von den Persen/ gerieten auch under Darij joch. Um dise zeiten/ solle in Italien auch/ wo nun <note place="right">Sybari<gap reason="illegible"/>er <gap reason="illegible"/>leg in Italien.</note> das Königreich Neapolis ist/ zwischen den beden namhafften stäten Sybaris und Croton, der Krieg sich erhebt haben/ in welchem die von Crotone, under ihrem dapferen Feldobersten Milone, die Sybariten geschlagen und den sig erhalten haben.</p> <p><note place="right">Dictatores zu Rom.</note> Zu Rom wolten die sachen nicht recht gehen / darum auffs neüe das Regiment geändert/ und sind Dictatores erwehlet wordẽ / welche bis auff die zeiten deß ersten Römischen Käisers Julij Caesaris verbliben. ein Dictator aber zu Rom war ein solcher/ welcher <note place="right">Jahr der We<gap reason="illegible"/> 3460.</note> müßte alle uneinigkeiten stillen/ rechtshändel schlichten/ und den Krieg führen wider die Feind/ auch dörffte niemand von disem zu einem höheren Appellieren, aller gewalt/ thun und lassen ohn menniglichs einred stund bej ihm. Damit aber kein mißbrauch deß gewalts thete einschleichen/ solte dise herrlichkeit und macht/ bej einem nur ein jahr wehren. Der erste Dictator ware Titus Largius Flavus, dessen gleichsam General Lieutenant Spurius Cas<gap reason="illegible"/>us Viscelli<gap reason="illegible"/>us gewesen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [73/0103]
und hette sie noch länger belägeren müssen/ wo nicht einer von den sem̃e/ namens Zophyrus disen list erdacht hette/ man solte jhm ohren und nasen abschneiden/ und darauff wolte er sich zum feind verfügen/ sagen Darius hette ihn also schändlich tractiren lassen/ weilen er ihme gerahten die belägerung auffzuheben und abzuziehen. Dis alles nun geschahe. Die Babylonier trauten disem Zophyro. Der in einem/ und dem anderen auß fall sich tapfer gehalten/ schaden gethan deß Cyri Volk/ wiewol alles nur under dem schein. Hierauff übergaben die ohnfürsichtigen Babylonier disem eine Porten/ durch welche er Darium und sem Kriegsvolk hineingelassen. Ward also die mächtige Statt Babylon wider under Darij gewalt gebracht.
Zophyrus _ ufft Dario mit seinem schaden. Etwas zeit hernach/ versahe sich Darius mit gewaltiger macht zu wasser und zu land/ bezwang die Thracier und Scythen / liesse eine Schiffbruggen über die Donau schlagen/ und wolte weit in Europpam hineingehen/ wo er nicht wegen eingefallenen hungers under seine Soldaten/ wider hette zuruk ziehen müssen. Die Spartaner um der streithändlen willen/ welche Cleomenos und Demaratus miteinander hatten/ nach dem Leonidas in der engen clausen bej Thermopylae erschlagen worden von den Persen/ gerieten auch under Darij joch. Um dise zeiten/ solle in Italien auch/ wo nun das Königreich Neapolis ist/ zwischen den beden namhafften stäten Sybaris und Croton, der Krieg sich erhebt haben/ in welchem die von Crotone, under ihrem dapferen Feldobersten Milone, die Sybariten geschlagen und den sig erhalten haben.
Darius bezwinge wil_ und le_ .
Sybari_ er _ leg in Italien. Zu Rom wolten die sachen nicht recht gehen / darum auffs neüe das Regiment geändert/ und sind Dictatores erwehlet wordẽ / welche bis auff die zeiten deß ersten Römischen Käisers Julij Caesaris verbliben. ein Dictator aber zu Rom war ein solcher/ welcher müßte alle uneinigkeiten stillen/ rechtshändel schlichten/ und den Krieg führen wider die Feind/ auch dörffte niemand von disem zu einem höheren Appellieren, aller gewalt/ thun und lassen ohn menniglichs einred stund bej ihm. Damit aber kein mißbrauch deß gewalts thete einschleichen/ solte dise herrlichkeit und macht/ bej einem nur ein jahr wehren. Der erste Dictator ware Titus Largius Flavus, dessen gleichsam General Lieutenant Spurius Cas_ us Viscelli_ us gewesen.
Dictatores zu Rom.
Jahr der We_ 3460.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |