Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

vermumte Smerdes/ ohne daß er sich jemals hette dörffen sehen lassen/ in die 7. Monat alß were er Cyri Sohn/ sein Persohn gespilt/ da er doch nur sein diener ware/ und wegen übelhaltens beide ohren ihme lassen abschneiden/ welches dann ihne auch verraten/ Jahr der Welt 3450. und wurde die sach also angestelt. Gewüsse Fürsten in Persien/ an der zahl 7. welche nächst dem König die fürnemsten in der reichsverwaltung waren/ die hetten lengsten gern gewußt/ wer doch diser falsch angegebene Smerdes sein möchte/ ob er auch Cyri Sohn? Solches zu erfahren/ stelte einer under disen 7. Fürsten seine eigne Dochter an/ als welche under deß Königs Cambysis concubinen ware/ die diser Smerdes für die seine auch brauchte/ sie solte doch wahr nemmen/ ob er ohren hette. Alß der rejen an dise Dochter kam/ und der vermeinte Smerdes schlieff/ greifft dise Dochter nach den ohren/ fand aber keine/ welches sie Morgens alsobald ihrem vatter anzeigte. Worauff dise 7 den anschlag gemacht/ Disen Smerdem und sein bruder/ die man Magos nente/ umzubringen / welches dann auch geschahe. Da ward nun die frag/ welcher under den 7. solte König sein? Sie machten alle einhellig den Accord/ weilen sie die Sonnen angebetten/ welches Pferd am morgen früh/ da sie mit einander reiten wurden/ am ersten bej herfür brechender Sonn mit wihelen gleichsam begrüssen wurde/ derselbe solte ohnfehlbar König sein. Alß sie von einander geschiden/ offenbarte Darius solchen handel seinem reitknecht/ welcher so bald den einschlag Darius Hystaspiskomt wunderlich zur Kron. gabe und seinen Herren daß er ohnfehlbar König sein werde/ versicherte/ damit/ in dem er den tag vorhin eine stuten an das ort gestelt/ allwo die zusammenkunfft und Pferd wihelen geschehen solte/ und den Hengst/ darauff Darius reitten sollen / mitgeführt So Herod. l. 3. Justin. l. 1. Ctesias ap. Photium. bald dise 7. Fürsten am morgens früb an das bestimte ort bej auffgehender Sonnen kamen / fieng außerzelten ursachen deß Dari[unleserliches Material] Pferd an zu wihelen/ worauff die anderen abgestigen/ denselben alß ihren König und Persischen Monarchen auffgenommen/ und ihm Königliche ehr erwisen. Es solle eben dise wahl mit einem bliz und Donnerknall begleitet worden sein/ gleichsam zur bestätigung.

Bej den ersten anfängen der Regierung Darij rebellirten die Babylonier wider ihn / schaffeten alles weiber volk und Kinder/ die nicht bastant sich zu verthädigen waren/ ab / und brachten die statt eben in gewaltige defension. Darius lagelange zeit vor diser Statt

vermumte Smerdes/ ohne daß er sich jemals hette dörffen sehen lassen/ in die 7. Monat alß were er Cyri Sohn/ sein Persohn gespilt/ da er doch nur sein diener ware/ und wegen übelhaltens beide ohren ihme lassen abschneiden/ welches dann ihne auch verraten/ Jahr der Welt 3450. und wurde die sach also angestelt. Gewüsse Fürsten in Persien/ an der zahl 7. welche nächst dem König die fürnemsten in der reichsverwaltung waren/ die hetten lengsten gern gewußt/ wer doch diser falsch angegebene Smerdes sein möchte/ ob er auch Cyri Sohn? Solches zu erfahren/ stelte einer under disen 7. Fürsten seine eigne Dochter an/ als welche under deß Königs Cambysis concubinen ware/ die diser Smerdes für die seine auch brauchte/ sie solte doch wahr nem̃en/ ob er ohren hette. Alß der rejen an dise Dochter kam/ und der vermeinte Smerdes schlieff/ greifft dise Dochter nach den ohren/ fand aber keine/ welches sie Morgens alsobald ihrem vatter anzeigte. Worauff dise 7 den anschlag gemacht/ Disen Smerdem und sein bruder/ die man Magos nente/ umzubringen / welches dann auch geschahe. Da ward nun die frag/ welcher under den 7. solte König sein? Sie machten alle einhellig den Accord/ weilen sie die Sonnen angebetten/ welches Pferd am morgen früh/ da sie mit einander reiten wurden/ am ersten bej herfür brechender Sonn mit wihelen gleichsam begrüssen wurde/ derselbe solte ohnfehlbar König sein. Alß sie von einander geschiden/ offenbarte Darius solchen handel seinem reitknecht/ welcher so bald den einschlag Darius Hystaspiskomt wunderlich zur Kron. gabe und seinen Herren daß er ohnfehlbar König sein werde/ versicherte/ damit/ in dem er den tag vorhin eine stuten an das ort gestelt/ allwo die zusam̃enkunfft und Pferd wihelen geschehen solte/ und den Hengst/ darauff Darius reitten sollen / mitgeführt So Herod. l. 3. Justin. l. 1. Ctesias ap. Photium. bald dise 7. Fürsten am morgens früb an das bestimte ort bej auffgehender Sonnen kamen / fieng außerzelten ursachen deß Dari[unleserliches Material] Pferd an zu wihelen/ worauff die anderen abgestigen/ denselben alß ihren König und Persischen Monarchen auffgenommen/ und ihm Königliche ehr erwisen. Es solle eben dise wahl mit einem bliz und Donnerknall begleitet worden sein/ gleichsam zur bestätigung.

Bej den ersten anfängen der Regierung Darij rebellirten die Babylonier wider ihn / schaffeten alles weiber volk und Kinder/ die nicht bastant sich zu verthädigen waren/ ab / und brachten die statt eben in gewaltige defension. Darius lagelange zeit vor diser Statt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0102" n="72"/>
vermumte Smerdes/ ohne daß er sich            jemals hette dörffen sehen lassen/ in die 7. Monat alß were er Cyri Sohn/ sein Persohn            gespilt/ da er doch nur sein diener ware/ und wegen übelhaltens beide ohren ihme lassen            abschneiden/ welches dann ihne auch verraten/ <note place="left">Jahr der Welt              3450.</note> und wurde die sach also angestelt. Gewüsse Fürsten in Persien/ an der zahl            7. welche nächst dem König die fürnemsten in der reichsverwaltung waren/ die hetten            lengsten gern gewußt/ wer doch diser falsch angegebene Smerdes sein möchte/ ob er auch            Cyri Sohn? Solches zu erfahren/ stelte einer under disen 7. Fürsten seine eigne Dochter            an/ als welche under deß Königs Cambysis concubinen ware/ die diser Smerdes für die            seine auch brauchte/ sie solte doch wahr nem&#x0303;en/ ob er ohren hette. Alß der rejen            an dise Dochter kam/ und der vermeinte Smerdes schlieff/ greifft dise Dochter nach den            ohren/ fand aber keine/ welches sie Morgens alsobald ihrem vatter anzeigte. Worauff dise            7 den anschlag gemacht/ Disen Smerdem und sein bruder/ die man Magos nente/ umzubringen           / welches dann auch geschahe. Da ward nun die frag/ welcher under den 7. solte König            sein? Sie machten alle einhellig den Accord/ weilen sie die Sonnen angebetten/ welches            Pferd am morgen früh/ da sie mit einander reiten wurden/ am ersten bej herfür brechender            Sonn mit wihelen gleichsam begrüssen wurde/ derselbe solte ohnfehlbar König sein. Alß sie            von einander geschiden/ offenbarte Darius solchen handel seinem reitknecht/ welcher so            bald den einschlag <note place="left">Darius Hystaspiskomt wunderlich zur Kron.</note>            gabe und seinen Herren daß er ohnfehlbar König sein werde/ versicherte/ damit/ in dem            er den tag vorhin eine stuten an das ort gestelt/ allwo die zusam&#x0303;enkunfft und            Pferd wihelen geschehen solte/ und den Hengst/ darauff Darius reitten sollen /            mitgeführt So <note place="left">Herod. l. 3. Justin. l. 1. Ctesias ap. Photium.</note>            bald dise 7. Fürsten am morgens früb an das bestimte ort bej auffgehender Sonnen kamen /            fieng außerzelten ursachen deß Dari<gap reason="illegible"/> Pferd an zu wihelen/ worauff die anderen            abgestigen/ denselben alß ihren König und Persischen Monarchen auffgenommen/ und ihm            Königliche ehr erwisen. Es solle eben dise wahl mit einem bliz und Donnerknall begleitet            worden sein/ gleichsam zur bestätigung.</p>
        <p>Bej den ersten anfängen der Regierung Darij rebellirten die Babylonier wider ihn /            schaffeten alles weiber volk und Kinder/ die nicht bastant sich zu verthädigen waren/ ab           / und brachten die statt eben in gewaltige defension. Darius lagelange zeit vor diser              Statt
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[72/0102] vermumte Smerdes/ ohne daß er sich jemals hette dörffen sehen lassen/ in die 7. Monat alß were er Cyri Sohn/ sein Persohn gespilt/ da er doch nur sein diener ware/ und wegen übelhaltens beide ohren ihme lassen abschneiden/ welches dann ihne auch verraten/ und wurde die sach also angestelt. Gewüsse Fürsten in Persien/ an der zahl 7. welche nächst dem König die fürnemsten in der reichsverwaltung waren/ die hetten lengsten gern gewußt/ wer doch diser falsch angegebene Smerdes sein möchte/ ob er auch Cyri Sohn? Solches zu erfahren/ stelte einer under disen 7. Fürsten seine eigne Dochter an/ als welche under deß Königs Cambysis concubinen ware/ die diser Smerdes für die seine auch brauchte/ sie solte doch wahr nem̃en/ ob er ohren hette. Alß der rejen an dise Dochter kam/ und der vermeinte Smerdes schlieff/ greifft dise Dochter nach den ohren/ fand aber keine/ welches sie Morgens alsobald ihrem vatter anzeigte. Worauff dise 7 den anschlag gemacht/ Disen Smerdem und sein bruder/ die man Magos nente/ umzubringen / welches dann auch geschahe. Da ward nun die frag/ welcher under den 7. solte König sein? Sie machten alle einhellig den Accord/ weilen sie die Sonnen angebetten/ welches Pferd am morgen früh/ da sie mit einander reiten wurden/ am ersten bej herfür brechender Sonn mit wihelen gleichsam begrüssen wurde/ derselbe solte ohnfehlbar König sein. Alß sie von einander geschiden/ offenbarte Darius solchen handel seinem reitknecht/ welcher so bald den einschlag gabe und seinen Herren daß er ohnfehlbar König sein werde/ versicherte/ damit/ in dem er den tag vorhin eine stuten an das ort gestelt/ allwo die zusam̃enkunfft und Pferd wihelen geschehen solte/ und den Hengst/ darauff Darius reitten sollen / mitgeführt So bald dise 7. Fürsten am morgens früb an das bestimte ort bej auffgehender Sonnen kamen / fieng außerzelten ursachen deß Dari_ Pferd an zu wihelen/ worauff die anderen abgestigen/ denselben alß ihren König und Persischen Monarchen auffgenommen/ und ihm Königliche ehr erwisen. Es solle eben dise wahl mit einem bliz und Donnerknall begleitet worden sein/ gleichsam zur bestätigung. Jahr der Welt 3450. Darius Hystaspiskomt wunderlich zur Kron. Herod. l. 3. Justin. l. 1. Ctesias ap. Photium. Bej den ersten anfängen der Regierung Darij rebellirten die Babylonier wider ihn / schaffeten alles weiber volk und Kinder/ die nicht bastant sich zu verthädigen waren/ ab / und brachten die statt eben in gewaltige defension. Darius lagelange zeit vor diser Statt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/102
Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/102>, abgerufen am 24.11.2024.