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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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er begere nicht durch solche unehrbare practicen, sonder durch heldenthaten seinen feinden abbruch thun und statte gewinne. Worüber Camillus die gemühter in der Statt also gewunnen/ daß sie sich seiner redlichkeit übergaben.

Polydamas Um dise zeit lebte auch Polydamas ein starker Ris. Welcher Löwen und Ochsen nider schlug/ einen wagen von zwejen Pferden gezogen in vollem rennen auffgehalten/ ist aber zuletst under einem einfallenden gewölb/ alß er König Dario Notho bej hof kurzweil machen solte/ nidergefelt worden/ welches er understunde (aber vergebens) auffzuhalten.

I[unleserliches Material]der Welt 3507. Rom hat auch gewaltige kappen bekommen auß anlaß weilen Qvintus Fabius der Gallier rittmeister erstochen. Darum nach der völker recht begehrten sie den Fabium oder desselben abstraffung. An stat Statt Rom von den Galliern eingenommen/ und wie es [unleserliches Material]ugangen. dessen wurde er zu Rom desto mehr [unleserliches Material]echret. Die Gallier aber erhizt machen sich für Rom / zeigten in dem ersten angriff den in die flucht gebrachten Römeren/ daß der feind nit zu verachten/ in dem ihre statt eingenommen und die übrigenkriegsleut in dem Capitolio eingespert worden. Alß die Gallier deß anderen tags in der statt haussuchungen anstelten / fanden sie die rahtsherren in ihrem ort/ die sich geschämt in das Capitolium zu fliehen / wolten lieber auff ihren stühlen und in ihrer herrlichkeit sterben. Die Gallier verwunderten sich ab ihrer Authoritet, grauen Barten und Mannheit/ und alßeiner in deß M. Papyrij haus kam/ und lahe ihn in einem Helffenbeinernen sessel sigen/ streicht ihm der Gallier einer seinen langen weissen bart/ darüber Papyrius erzörnt/ schlagt den Soldaten mit seinem stab über den Kopf/ der Soldat aber Papyrium zu tod. Darauff giengs an ein mezgen/ mörden und brennen alle Rahtsherren/ burgerschafft/ jungs und alts müßte herhalten/ feür wurde eingelegt/ die im capitolio ernstlich belägeret/ und wo nicht Gäns zu nacht die Gallier verrahren/ auch durch gute gegenwehr Marci Manlij weren abgetriben worden/ so were das capitolu[unleserliches Material]m übergangen. Zulez[unleserliches Material]t müßten sie doch accor diren und vil Golds den Galliern/ damit sie abzugen/ versprechen. Alß solches gelife[unleserliches Material]et er wurde/ brauchten die Gallier allerhand vortheil/ ob sich schon Sulpitius beschwerte/ legt[unleserliches Material] Brennus den degen auff den t[unleserliches Material]sch neben die wagschalen la[unleserliches Material]end mit disen worten: Vae [unleserliches Material]ictis, so muß mans den überwundenen machen. Was geschieht/ der bis daher beschimpfte und vertribne

er begere nicht durch solche unehrbare practicen, sonder durch heldenthaten seinen feinden abbruch thun und statte gewinne. Worüber Camillus die gemühter in der Statt also gewunnen/ daß sie sich seiner redlichkeit übergaben.

Polydamas Um dise zeit lebte auch Polydamas ein starker Ris. Welcher Löwen und Ochsen nider schlug/ einen wagen von zwejen Pferden gezogen in vollem rennen auffgehalten/ ist aber zuletst under einem einfallenden gewölb/ alß er König Dario Notho bej hof kurzweil machen solte/ nidergefelt worden/ welches er understunde (aber vergebens) auffzuhalten.

I[unleserliches Material]der Welt 3507. Rom hat auch gewaltige kappen bekommen auß anlaß weilen Qvintus Fabius der Gallier rittmeister erstochen. Darum nach der völker recht begehrtẽ sie den Fabium oder desselbẽ abstraffung. An stat Statt Rom von den Galliern eingenommen/ und wie es [unleserliches Material]ugangen. dessen wurde er zu Rom desto mehr [unleserliches Material]echret. Die Gallier aber erhizt machen sich für Rom / zeigten in dem ersten angriff den in die flucht gebrachten Römeren/ daß der feind nit zu verachten/ in dem ihre statt eingenommen und die übrigenkriegsleut in dem Capitolio eingespert worden. Alß die Gallier deß anderen tags in der statt haussuchungen anstelten / fanden sie die rahtsherren in ihrem ort/ die sich geschämt in das Capitolium zu fliehen / wolten lieber auff ihren stühlen und in ihrer herrlichkeit sterben. Die Gallier verwunderten sich ab ihrer Authoritet, grauen Barten und Mannheit/ und alßeiner in deß M. Papyrij haus kam/ und lahe ihn in einem Helffenbeinernen sessel sigen/ streicht ihm der Gallier einer seinen langen weissen bart/ darüber Papyrius erzörnt/ schlagt den Soldaten mit seinem stab über den Kopf/ der Soldat aber Papyrium zu tod. Darauff giengs an ein mezgen/ mörden und brennen alle Rahtsherren/ burgerschafft/ jungs und alts müßte herhalten/ feür wurde eingelegt/ die im capitolio ernstlich belägeret/ und wo nicht Gäns zu nacht die Gallier verrahren/ auch durch gute gegenwehr Marci Manlij weren abgetriben worden/ so were das capitolu[unleserliches Material]m übergangen. Zulez[unleserliches Material]t müßten sie doch accor diren und vil Golds den Galliern/ damit sie abzugen/ versprechen. Alß solches gelife[unleserliches Material]et er wurde/ brauchten die Gallier allerhand vortheil/ ob sich schon Sulpitius beschwerte/ legt[unleserliches Material] Brennus den degen auff den t[unleserliches Material]sch neben die wagschalen la[unleserliches Material]end mit disen worten: Vae [unleserliches Material]ictis, so muß mans den überwundenen machen. Was geschieht/ der bis daher beschimpfte und vertribne

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er begere nicht durch solche unehrbare            practicen, sonder durch heldenthaten seinen feinden abbruch thun und statte gewinne.            Worüber Camillus die gemühter in der Statt also gewunnen/ daß sie sich seiner redlichkeit            übergaben.</p>
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[80/0110] er begere nicht durch solche unehrbare practicen, sonder durch heldenthaten seinen feinden abbruch thun und statte gewinne. Worüber Camillus die gemühter in der Statt also gewunnen/ daß sie sich seiner redlichkeit übergaben. Um dise zeit lebte auch Polydamas ein starker Ris. Welcher Löwen und Ochsen nider schlug/ einen wagen von zwejen Pferden gezogen in vollem rennen auffgehalten/ ist aber zuletst under einem einfallenden gewölb/ alß er König Dario Notho bej hof kurzweil machen solte/ nidergefelt worden/ welches er understunde (aber vergebens) auffzuhalten. Polydamas Rom hat auch gewaltige kappen bekommen auß anlaß weilen Qvintus Fabius der Gallier rittmeister erstochen. Darum nach der völker recht begehrtẽ sie den Fabium oder desselbẽ abstraffung. An stat dessen wurde er zu Rom desto mehr _ echret. Die Gallier aber erhizt machen sich für Rom / zeigten in dem ersten angriff den in die flucht gebrachten Römeren/ daß der feind nit zu verachten/ in dem ihre statt eingenommen und die übrigenkriegsleut in dem Capitolio eingespert worden. Alß die Gallier deß anderen tags in der statt haussuchungen anstelten / fanden sie die rahtsherren in ihrem ort/ die sich geschämt in das Capitolium zu fliehen / wolten lieber auff ihren stühlen und in ihrer herrlichkeit sterben. Die Gallier verwunderten sich ab ihrer Authoritet, grauen Barten und Mannheit/ und alßeiner in deß M. Papyrij haus kam/ und lahe ihn in einem Helffenbeinernen sessel sigen/ streicht ihm der Gallier einer seinen langen weissen bart/ darüber Papyrius erzörnt/ schlagt den Soldaten mit seinem stab über den Kopf/ der Soldat aber Papyrium zu tod. Darauff giengs an ein mezgen/ mörden und brennen alle Rahtsherren/ burgerschafft/ jungs und alts müßte herhalten/ feür wurde eingelegt/ die im capitolio ernstlich belägeret/ und wo nicht Gäns zu nacht die Gallier verrahren/ auch durch gute gegenwehr Marci Manlij weren abgetriben worden/ so were das capitolu_ m übergangen. Zulez_ t müßten sie doch accor diren und vil Golds den Galliern/ damit sie abzugen/ versprechen. Alß solches gelife_ et er wurde/ brauchten die Gallier allerhand vortheil/ ob sich schon Sulpitius beschwerte/ legt_ Brennus den degen auff den t_ sch neben die wagschalen la_ end mit disen worten: Vae _ ictis, so muß mans den überwundenen machen. Was geschieht/ der bis daher beschimpfte und vertribne I_ der Welt 3507. Statt Rom von den Galliern eingenommen/ und wie es _ ugangen.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/110>, abgerufen am 24.11.2024.