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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Camillus, welcher schon an seinem ort aussert der Statt Rom das seine thate/ nach deme er von den im Capitolio eingesch loßnen umm hülff angeruff[unleserliches Material]n und zu einem Dictatore gemacht worden/ komt in dessen mit seinen zusammengeraspleien völkeren in Rom eilends und zu rechten zeiten/ sagte den Galliern er habe macht alß der Oberste nun mehr zu tractieren/ und zeigte ihnen wie es müßte entweders Camillus der ander Romulus. gewichen oder geschlagen sein/ darauff sich die Gallier weggemacht. Camillus jagteden Galliern den raub wider ab/ hielt mit triumph seinen einzug in Rom/ und wurde der ander Romulus tituliert.

Artaxerxes Mnemon. Jahr der Welt 3550. Artaxerxes der ander / mit dem zunammen Mnemon, welchen die Griechen also genandt/ wegen seiner guten gedechtnuß und das er keine gutthat/ wie gering sie ware/ ohnver gessen und ohnbelohnt liesse hingehen/ kam an seines Vatters Darij Statt/ welchen er noch bej seinen lebzeiten zum regenten nach ihme/ über das grössere Asiam und deß Orients reich/ verordnet / gleich wie er seinem jüngeren Sohn dem Cyro klein Asien und Griechenland zu seinem Fürstenstand übergeben. Diser jüngere Bruder hat so bald Artaxerxi Cyrus Kriegt wider seinen bruder Artaxerein bekomt aber seinen lohn nach Kron/ Scepter und leben getrachtet/ darvon er aber bej zeiten berichtet/ den Cyrum hat wollen hinrichten lassen/ die Mutter aber Parysatis, lage auff Cyrum, bedekte ihn und mit ihren haaren umgabe sie seinen halß/ daß man nicht könte zukommen/ darum auff der Mutter fürbitt Artaxerxes den Cyrum pardonnirte und begnadete. Cyrus aber bleibte nicht lang rühig in seinem theil lands/ machte ihm zu seinem vorhaben die stände anhängig/ und understun de sich mit gewalt und heereskrafft den Bruder außzumusteren. Artaxerxes wußte das wol/ wolte aber zu lang mit der gegenwehr nicht daran/ bis ihm ein getreüer Raht zugesprochen/ er solte den der König mit seinem Volk auß wider Cyrum, dessen Volk zwar sich dessen nicht versehen/ erschroken etwas/ stelleten sich doch in die ordnung/ und gieng der streit hefftig an. Die Spartaner innsonderheit mit ihrem Feldobersten thaten Cyro treffliche dienst/ treibten die Persen zuruk. Dessen er freüdig und übermühtig / vermeinend die sach were schon gewunnen/ sezet hinein in deß Bruders Artaxerxis hauffen / dem König so nahe daß er ihn verwundt/ welcher im gegentheil den Cyrum in den schlaff mit seinem spieß gestoffen/ daß er vom Pferd herunder gefallen und vollends zu tod geschlagen worden.

Camillus, welcher schon an seinem ort aussert der Statt Rom das seine thate/ nach deme er von den im Capitolio eingesch loßnen um̃ hülff angeruff[unleserliches Material]n und zu einem Dictatore gemacht worden/ komt in dessen mit seinen zusam̃engeraspleien völkeren in Rom eilends und zu rechten zeiten/ sagte den Galliern er habe macht alß der Oberste nun mehr zu tractieren/ und zeigte ihnen wie es müßte entweders Camillus der ander Romulus. gewichen oder geschlagen sein/ darauff sich die Gallier weggemacht. Camillus jagtêden Galliern den raub wider ab/ hielt mit triumph seinen einzug in Rom/ und wurde der ander Romulus tituliert.

Artaxerxes Mnemon. Jahr der Welt 3550. Artaxerxes der ander / mit dem zunam̃en Mnemon, welchen die Griechen also genandt/ wegen seiner guten gedechtnuß und das er keine gutthat/ wie gering sie ware/ ohnver gessen und ohnbelohnt liesse hingehen/ kam an seines Vatters Darij Statt/ welchen er noch bej seinen lebzeiten zum regenten nach ihme/ über das grössere Asiam und deß Orients reich/ verordnet / gleich wie er seinem jüngeren Sohn dem Cyro klein Asiẽ und Griechenland zu seinem Fürstenstand übergeben. Diser jüngere Bruder hat so bald Artaxerxi Cyrus Kriegt wider seinẽ bruder Artaxerein bekomt aber seinen lohn nach Kron/ Scepter und leben getrachtet/ darvon er aber bej zeiten berichtet/ den Cyrum hat wollen hinrichten lassen/ die Mutter aber Parysatis, lage auff Cyrum, bedekte ihn und mit ihren haaren umgabe sie seinen halß/ daß man nicht könte zukommen/ darum auff der Mutter fürbitt Artaxerxes den Cyrum pardonnirte und begnadete. Cyrus aber bleibte nicht lang rühig in seinem theil lands/ machte ihm zu seinem vorhaben die stände anhängig/ und understun de sich mit gewalt und heereskrafft den Bruder außzumusteren. Artaxerxes wußte das wol/ wolte aber zu lang mit der gegenwehr nicht daran/ bis ihm ein getreüer Raht zugesprochen/ er solte den der König mit seinem Volk auß wider Cyrum, dessen Volk zwar sich dessen nicht versehen/ erschroken etwas/ stelleten sich doch in die ordnung/ und gieng der streit hefftig an. Die Spartaner innsonderheit mit ihrem Feldobersten thaten Cyro treffliche dienst/ treibten die Persen zuruk. Dessen er freüdig und übermühtig / vermeinend die sach were schon gewunnen/ sezet hinein in deß Bruders Artaxerxis hauffen / dem König so nahe daß er ihn verwundt/ welcher im gegentheil den Cyrum in den schlaff mit seinem spieß gestoffen/ daß er vom Pferd herunder gefallẽ und vollends zu tod geschlagen worden.

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[81/0111] Camillus, welcher schon an seinem ort aussert der Statt Rom das seine thate/ nach deme er von den im Capitolio eingesch loßnen um̃ hülff angeruff_ n und zu einem Dictatore gemacht worden/ komt in dessen mit seinen zusam̃engeraspleien völkeren in Rom eilends und zu rechten zeiten/ sagte den Galliern er habe macht alß der Oberste nun mehr zu tractieren/ und zeigte ihnen wie es müßte entweders gewichen oder geschlagen sein/ darauff sich die Gallier weggemacht. Camillus jagtêden Galliern den raub wider ab/ hielt mit triumph seinen einzug in Rom/ und wurde der ander Romulus tituliert. Camillus der ander Romulus. Artaxerxes der ander / mit dem zunam̃en Mnemon, welchen die Griechen also genandt/ wegen seiner guten gedechtnuß und das er keine gutthat/ wie gering sie ware/ ohnver gessen und ohnbelohnt liesse hingehen/ kam an seines Vatters Darij Statt/ welchen er noch bej seinen lebzeiten zum regenten nach ihme/ über das grössere Asiam und deß Orients reich/ verordnet / gleich wie er seinem jüngeren Sohn dem Cyro klein Asiẽ und Griechenland zu seinem Fürstenstand übergeben. Diser jüngere Bruder hat so bald Artaxerxi nach Kron/ Scepter und leben getrachtet/ darvon er aber bej zeiten berichtet/ den Cyrum hat wollen hinrichten lassen/ die Mutter aber Parysatis, lage auff Cyrum, bedekte ihn und mit ihren haaren umgabe sie seinen halß/ daß man nicht könte zukommen/ darum auff der Mutter fürbitt Artaxerxes den Cyrum pardonnirte und begnadete. Cyrus aber bleibte nicht lang rühig in seinem theil lands/ machte ihm zu seinem vorhaben die stände anhängig/ und understun de sich mit gewalt und heereskrafft den Bruder außzumusteren. Artaxerxes wußte das wol/ wolte aber zu lang mit der gegenwehr nicht daran/ bis ihm ein getreüer Raht zugesprochen/ er solte den der König mit seinem Volk auß wider Cyrum, dessen Volk zwar sich dessen nicht versehen/ erschroken etwas/ stelleten sich doch in die ordnung/ und gieng der streit hefftig an. Die Spartaner innsonderheit mit ihrem Feldobersten thaten Cyro treffliche dienst/ treibten die Persen zuruk. Dessen er freüdig und übermühtig / vermeinend die sach were schon gewunnen/ sezet hinein in deß Bruders Artaxerxis hauffen / dem König so nahe daß er ihn verwundt/ welcher im gegentheil den Cyrum in den schlaff mit seinem spieß gestoffen/ daß er vom Pferd herunder gefallẽ und vollends zu tod geschlagen worden. Artaxerxes Mnemon. Jahr der Welt 3550. Cyrus Kriegt wider seinẽ bruder Artaxerein bekomt aber seinen lohn

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/111>, abgerufen am 21.11.2024.