Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

Der fünffte/ Gestern könte Alexander wol hören/ und dörffte niemand in seiner gegenwart sprechen: jezunder spricht ein jeglicher da er gegenwertig ist/ und er höret nicht ein wort.

Der sechste: Die Gestern Alexandrum sahen/ fürchtete sich für jhm: jezunder fürchtet ihm keiner der ihn anschawet.

Der sibende: Gestern war Alexander der selbe/ zu welchem sich seine Feinde nicht dörfften nahen: jezund begehren jhn nicht einmal seine eigene Freunde zu sehen.

Ein ander/ Gestern folgeten Alexandro alle lebendige: Heute folget Alexander allen todten.

Ein ander/ Gestern regieret und führet er seine Soldaten: Heute führen und regieren ihn seine Soldaten.

Ein ander Gestern bedeket Alexander das Meer und das Erdreich: Heüte bedeket das Erdreich Alexander.

Ein ander/ Gestern hatte er viel Freunde/ und Feinde: Heüte ist allen gleich.

Ein ander: Gestern wolt Alexander die Menschen fressen: Heute fressen jhn die Würme.

Ein ander: Gestern roche der schweis Alexandri lieblich wie Ambra: Heüt ist sein ganzer leib nicht anders als ein stinkendes abschewliches Aas.

Wie die fürnemmen leute solche rede und Gespräch under einander gehalten/ seyn sie nach Alexandriam gekommen: Daselbst sie den Alexandrum auffs allerprächtigste haben zu erden bestättiget.

Verrümte weise Leut under den Heiden. Plutarchus nennet under anderem vil historien schreiber/ welche zur zeit Alexandri gelebt haben/ alß Anticlidem, Antigenem, Aristobulum, Charetem Mitylenoeum, Durin Damium, Divonem, Eratosthenem, Hermippum,

Der fünffte/ Gestern könte Alexander wol hören/ und dörffte niemand in seiner gegenwart sprechen: jezunder spricht ein jeglicher da er gegenwertig ist/ und er höret nicht ein wort.

Der sechste: Die Gestern Alexandrum sahen/ fürchtete sich für jhm: jezunder fürchtet ihm keiner der ihn anschawet.

Der sibende: Gestern war Alexander der selbe/ zu welchem sich seine Feinde nicht dörfften nahen: jezund begehren jhn nicht einmal seine eigene Freunde zu sehen.

Ein ander/ Gestern folgeten Alexandro alle lebendige: Heute folget Alexander allen todten.

Ein ander/ Gestern regieret und führet er seine Soldaten: Heute führen und regieren ihn seine Soldaten.

Ein ander Gestern bedeket Alexander das Meer und das Erdreich: Heüte bedeket das Erdreich Alexander.

Ein ander/ Gestern hatte er viel Freunde/ und Feinde: Heüte ist allen gleich.

Ein ander: Gestern wolt Alexander die Menschen fressen: Heute fressen jhn die Würme.

Ein ander: Gestern roche der schweis Alexandri lieblich wie Ambra: Heüt ist sein ganzer leib nicht anders als ein stinkendes abschewliches Aas.

Wie die fürnemmen leute solche rede und Gespräch under einander gehalten/ seyn sie nach Alexandriam gekom̃en: Daselbst sie den Alexandrum auffs allerprächtigste haben zu erden bestättiget.

Verrümte weise Leut under den Heiden. Plutarchus nennet under anderem vil historien schreiber/ welche zur zeit Alexandri gelebt haben/ alß Anticlidem, Antigenem, Aristobulum, Charetem Mitylenoeum, Durin Damium, Divonem, Eratosthenem, Hermippum,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0126" n="96"/>
        <p>Der fünffte/ Gestern könte Alexander wol hören/ und dörffte niemand in seiner gegenwart            sprechen: jezunder spricht ein jeglicher da er gegenwertig ist/ und er höret nicht ein            wort.</p>
        <p>Der sechste: Die Gestern Alexandrum sahen/ fürchtete sich für jhm: jezunder fürchtet ihm            keiner der ihn anschawet.</p>
        <p>Der sibende: Gestern war Alexander der selbe/ zu welchem sich seine Feinde nicht            dörfften nahen: jezund begehren jhn nicht einmal seine eigene Freunde zu sehen.</p>
        <p>Ein ander/ Gestern folgeten Alexandro alle lebendige: Heute folget Alexander allen            todten.</p>
        <p>Ein ander/ Gestern regieret und führet er seine Soldaten: Heute führen und regieren ihn            seine Soldaten.</p>
        <p>Ein ander Gestern bedeket Alexander das Meer und das Erdreich: Heüte bedeket das Erdreich            Alexander.</p>
        <p>Ein ander/ Gestern hatte er viel Freunde/ und Feinde: Heüte ist allen gleich.</p>
        <p>Ein ander: Gestern wolt Alexander die Menschen fressen: Heute fressen jhn die Würme.</p>
        <p>Ein ander: Gestern roche der schweis Alexandri lieblich wie Ambra: Heüt ist sein ganzer            leib nicht anders als ein stinkendes abschewliches Aas.</p>
        <p>Wie die fürnemmen leute solche rede und Gespräch under einander gehalten/ seyn sie nach            Alexandriam gekom&#x0303;en: Daselbst sie den Alexandrum auffs allerprächtigste haben zu            erden bestättiget.</p>
        <p><note place="left">Verrümte weise Leut under den Heiden.</note> Plutarchus nennet under            anderem vil historien schreiber/ welche zur zeit Alexandri gelebt haben/ alß Anticlidem,            Antigenem, Aristobulum, Charetem Mitylenoeum, Durin Damium, Divonem, Eratosthenem,              Hermippum,
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[96/0126] Der fünffte/ Gestern könte Alexander wol hören/ und dörffte niemand in seiner gegenwart sprechen: jezunder spricht ein jeglicher da er gegenwertig ist/ und er höret nicht ein wort. Der sechste: Die Gestern Alexandrum sahen/ fürchtete sich für jhm: jezunder fürchtet ihm keiner der ihn anschawet. Der sibende: Gestern war Alexander der selbe/ zu welchem sich seine Feinde nicht dörfften nahen: jezund begehren jhn nicht einmal seine eigene Freunde zu sehen. Ein ander/ Gestern folgeten Alexandro alle lebendige: Heute folget Alexander allen todten. Ein ander/ Gestern regieret und führet er seine Soldaten: Heute führen und regieren ihn seine Soldaten. Ein ander Gestern bedeket Alexander das Meer und das Erdreich: Heüte bedeket das Erdreich Alexander. Ein ander/ Gestern hatte er viel Freunde/ und Feinde: Heüte ist allen gleich. Ein ander: Gestern wolt Alexander die Menschen fressen: Heute fressen jhn die Würme. Ein ander: Gestern roche der schweis Alexandri lieblich wie Ambra: Heüt ist sein ganzer leib nicht anders als ein stinkendes abschewliches Aas. Wie die fürnemmen leute solche rede und Gespräch under einander gehalten/ seyn sie nach Alexandriam gekom̃en: Daselbst sie den Alexandrum auffs allerprächtigste haben zu erden bestättiget. Plutarchus nennet under anderem vil historien schreiber/ welche zur zeit Alexandri gelebt haben/ alß Anticlidem, Antigenem, Aristobulum, Charetem Mitylenoeum, Durin Damium, Divonem, Eratosthenem, Hermippum, Verrümte weise Leut under den Heiden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/126
Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/126>, abgerufen am 21.11.2024.